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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Charley Varrick überfällt kleine Banken, so dass die Polizei ihm aufgrund seiner relativ geringen Beute immer nur kurz auf den Fersen ist. Doch dann gerät ein Überall außer Kontrolle. Es gibt zwei Tote und die Beute ist viel höher als angenommen. Als Charley herausfindet, dass er Mafiagelder gestohlen hat, ist ihm der Mob schon auf den Fersen.

Kritik

Obwohl man einem Film wie „Charley Varrick – Der große Coup“ deutlich ansieht, dass er aus einer anderen Epoche entstammt, von einer anderen Gattung Filmemachern in Angriff genommen wurde, lässt Don Siegels oftmals übergangenen Klassiker eine Sache attestieren, die ihm diesen doch sehr renommierten Status begründet: „Charley Varrick – Der große Coup“ ist ohne Zweifel zeitlos. Dass soll nicht nur bedeuten, dass man sich den Film auch heute noch problemlos zu Gemüte führen kann, vor allem zieht dieser Umstand nach sich, dass Don Siegel mit „Charley Varrick – Der große Coup“ noch ein markiges Werk inszeniert hat, welches sich aufstrebende Künstler heutzutage genaustens vor Augen führen sollten, wenn ihnen denn der Sinn danach stehen sollte, in der gnadenlosen Branche auch über ihr Ableben hinaus ein Begriff sein zu wollen. In Zeiten, in denen nur noch der gigantomanische money shot von Bedeutung zu sein scheint, wird etwas ganz Entscheidendes gerne leichtfertig vernachlässigt: Die Geschichte.

Und wenn sich der vor 24 Jahren verstorbene Don Siegel im Laufe seines Schaffens durch irgendetwas einen klangvollen Namen machen konnte, dann doch wohl durch sein wunderbares Storytelling: „Charley Varrick – Der große Coup“ ist fortwährend grundlagenbasierendes Genre-Kino; da gibt es keinen narrativen Ausrutscher, keinen überladenden Schnickschnack, sondern nur das Resultat einer vortrefflichen New-Hollywood-Reduktion, die sich auf das Nötigste beschränkt. Walter Matthau, der seinen Groll gegenüber dem Drehbuch von Dean Riesner und Howard Rodman (einer Adaption des Romans „The Looters“ von John Reese) in Interviews auch öffentlich breittrat, wann immer es sich angeboten hat, veranschaulicht als permanent antizipierender, abwägender, selektierender Charley Varrick in hervorragend Fasson, wie minimalistisches Schauspiel wirklich zu funktionieren hat, ohne gar ins Karikatureske abzufallen – Und darf sich darüber hinaus mal wieder als vorbildliche Größe seiner doch nicht selten von idiotischen Allüren befallenen Fraktion bezeichnen lassen, sind ihm jegliche Abneigungen gegenüber seiner Figur doch in keiner Einstellung anzumerken.

Die Weichen sind auch zügig gestellt: Wer sich am Geld fremder Leute zu schaffen macht, gerät schnell in die missliche Lage, sich einigen Probleme ausgesetzt zu sehen. Und Bankräuber Charley Varrick wollte eigentlich nur einige Peanuts in Albuquerque abzustauben, bekommt aber das Schwarzgeld der hiesigen Mafia in die Hände: Über 750.000 Dollar, da staunt sein unbefangener Handlanger Harman (Andrew Robinson) nicht schlecht. Wenn „Charley Varrick – Der große Coup“ dann mit Molly (Joe Don Baker) einen echten Widerling als misogynen wie rassistischen Gegenspieler etabliert hat, der sich als Gorilla im Dienste der Cosa Nostra für das Grobe verantwortlich zeigt, hat auch die zielorientierte Dramaturgie des Films alle Beziehungen ausgehandelt und wartet nur noch auf die Konfrontation beider (eigentlich) delinquenten Parteien auf einem Autofriedhof. Und da findet sich auch ein interessanter Punkt wieder: Obwohl der stilistisch dem Western nicht abgeneigte „Charley Varrick – Der große Coup“ doch das Verbrechen mit dem Verbrechen kollidieren lässt, sind die Sympathien klar abgedeckt, ohne manipulativ zu verkehren.

Fazit

„Charley Varrick – Der große Coup“ ist konzentriertes Männerkino der alten Schule, ohne in seiner filmischen Präsentation respektive Progression in irgendeiner Weise antiquiert zu erscheinen. Don Siegel beweist sich hier wieder einmal als tadelloser Geschichtenerzähler und stellt einen herrlich minimalistisch agierenden Walter Matthau dem mafiösen Syndikat entgegen. Wer Genre-Filme mag, die sich noch jeglichem Schnickschnack entbehren, der ist hier an der richtigen Adresse.

Kritik: Pascal Reis

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