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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Auf Wunsch ihres Vaters übernimmt Helen einen Job als Babysitterin des kleinen Lucas. Dieser verfügt über eine blühende Fantasie, was vor allem in Hinblick auf die düsteren Legenden, die sich um die Gegend rund um sein Haus ranken, durchwegs nachvollziehbar ist. Ebenso verständlich ist es auch, dass Helen die Warnungen von Lucas, ein Mann wäre über den Keller in das Haus eingedrungen und würde sich in seinem Schrank verstecken, nicht ernst nimmt. Als Lucas jedoch plötzlich verschwindet, muss Helen einem Wesen entgegentreten, das im Volksmund als Child Eater bekannt ist.

Kritik

Small but fine

Der isländische Regisseur Erlingur Thoroddsen dehnt in Child Eater die Idee seines gleichnamigen Kurzfilms aus dem Jahr 2012 auf Spielfilmlänge aus. Dabei ist er mit einem Budget zu Werke gegangen, welches bei den meisten Hollywood-Filmen noch nicht einmal für das Catering ausreichen würde. Das wiederum sieht man dem Streifen, der am 25.05.2018 von I-On New Media im deutschsprachigen Raum veröffentlicht worden ist, dankenswerterweise nur höchst selten an.

Vor allem in der ersten Hälfte, in welcher Thoroddsen sich ganz auf eine atmosphärische Bildsprache ohne Effekthascherei und Crowd-Pleaser-Szenen verlässt, entpuppt sich Child Eater als durchwegs effektiver Retrogrusler. Die – mit ziemlicher Sicherheit auch dem niedrigen Budget geschuldete – reduzierte Bildsprache und der Fokus auf gut getimte Jump Scares sorgen für gelungene Horrorunterhaltung. Leider wird der Film in Hälfte zwei – wie so häufig bei Produktionen diesen Couleurs – ein Opfer seines (lediglich kurzfilmtauglichen) Drehbuchs und rutscht mehr und mehr Richtung goriges C-Movie-Spektakel ab. Streckenweise weckt dieser Abschnitt von Child Eater Erinnerungen an Victor Salvas Jeepers Creepers ohne jedoch jemals dessen Klasse zu erreichen.

Dieser innere Bruch ist storytechnisch ärgerlich, gibt den Machern jedoch auch die Möglichkeit ihr Talent für handgemachte Bluteffekte unter Beweis zu stellen und einen interessanten Antagonisten einzuführen. Auch der sparsam eingesetzte Score weiß zu begeistern. Folglich ist das Gesamtbild nicht hundertprozentig schlüssig aber, verbunden mit einer angenehm knackigen Laufzeit von 82 Minuten, zumindest flüssig anzusehen. Die Darsteller bewegen sich durch die Bank auf Laienniveau, sind aber motiviert bei der Sache und somit weniger störend als der ansonsten übliche B-Movie-Genrecast.

Fazit

Child Eater ist ein netter Low-Budget Horrorbeitrag aus Island, der wieder einmal effektiv unter Beweis stellt, dass man auch ohne ein Milliardenbudget und teure Stars einen interessanten Film auf die Mattscheibe zaubern kann. Zwar fehlt es dem Drehbuch an Spielfilmpotential und dem Gesamtprodukt an einem durchgängigen roten Faden. Diese Mankos werden aber von den teils überaus atmosphärischen und teils überraschend gorigen Szenen ohne weiteres wieder wettgemacht. Breit interessierte Horrorfans können mit Sicherheit einen Blick riskieren.

Kritik: Christoph Uitz

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