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Quelle: themoviedb.org

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Glücksritter Jason McCullough, gespielt von James Garner, bleibt auf der Reise nach Australien in einem kleinen Goldgräberstädtchen hängen, wo er, um sich ein wenig Geld hinzuzuverdienen, eine Tätigkeit als Hilfssheriff aufnimmt. Das passt den Ganoven der Stadt natürlich gar nicht. US-Western-Komödie von Burt Kennedy aus dem Jahr 1969.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Das Kaff Calendar in Colorado war lange nicht mehr wert als ein Kojotenschiss auf der Landkarte und hatte traditionell schon immer ein Problem mit der Kontinuität ihrer Gesetzeshüter. Als bei der Bestattung des letzten, kurzweiligen Blechsternträgers zufällig eine Goldader entdeckt wird, verwandelt sich die muffige Siedlung in Windeseile zum Hotspot mitten im Goldrauschfieber. Das spült nicht nur ordentlich Geld in die Kassen der hiesigen Dienstleister – Inflation im Sauseschritt – sondern gleichzeitig auch noch mehr Gesindel an als ohnehin schon vorhanden. Der Posten des Sheriffs ist nun umso wichtiger, in seiner Position als heißer Stuhl und Schleudersitz natürlich nicht unbedingt reizvoller. Da kommt es Bürgermeister und Minenbesitzer Olly Perkins (Harry Morgan, 12 Uhr mittags - High Noon) sehr gelegen, dass der sich eigentlich auf der „Durchreise“ nach Australien befindliche Glücksritter McCullough (James Garner, Die fünf Geächteten) dort seine Portokasse aufbessern will. Das Gold fällt einem leider nicht in den Schoß und aufgrund der angesprochenen, exorbitanten Nebenkosten sieht der sich genötigt, zumindest kurzfristig den Job als lokaler Sheriff anzunehmen. Dabei legt er sich gleich mit der berüchtigten Danby-Familie an. Als er Klan-Sprössling Joe (Bruce Dern, Once Upon a Time… in Hollywood) wegen Mordes einsackt, zieht er den Zorn von dessen Vater (Walter Brennan, Rio Bravo) auf sich. Der erkennt jedoch früh, dass McCullough kein dahergelaufener Nullapostel wie seine Vorgänger ist und trommelt daher den ganzen Rest der grobschlächtigen Großfamilie zusammen.

Zu seiner Zeit schlug Auch ein Sheriff braucht mal Hilfe ein wie eine Bombe und wird bis heute als großer Klassiker der Westernkomödie wertgeschätzt. Er verfügte filmhistorisch über ein perfektes Timing, wurde dem klassischen Hollywood-Western Ende der 60er doch schon klar der Rang abgelaufen von den groben und schmutzigen Vertretern aus Europa, die ein eh schon zu Tode gerittenen Genre aussehen ließen wie kalter Kaffee über einem verglimmenden Lagerfeuer. Man konnte die alte Tradition eigentlich nur noch am Laufen halten, in dem man sie selbst parodistisch aufs Korn nimmt. Dabei bleibt man allerdings auf gewohntem Terrain, denn eine wirklich stilbrechende oder neuartige Interpretation des Etablierten findet nicht statt. Stattdessen bringt der Western-affine Regisseur Burt Kennedy (Die Gewaltigen) eigentlich nur Elemente der Screwball-Comedy – zum damaligen Zeitpunkt nicht mehr das taufrischeste, aber immer noch funktionelle Genre – mit einer dezenten Parodie auf den typischen US-Western in Einklang. Die Formel geht grundsätzlich gut auf, wirkt aus heutiger Perspektive aber nicht immer unabdingbar gut gealtert.

Der Stil der späten 60er - der Werke, die sich deutlich NICHT der New Hollywood-Bewegung zugehörig fühlten – hat dann doch immer so einen mindestens leicht spießigen Beigeschmack. Egal, wie sehr man sich versucht davon zu lösen. Es sind halt immer die Leute am Werk, die vorher schon drohten langweilig zu werden. Auch ein Sheriff braucht mal Hilfe hebt sich zwar erfreulich in vielerlei Hinsicht davon ab, kann aber auch nicht ganz aus seiner Haut. Das ist eine Western-Parodie von Leuten, die sonst auch lieber einen „stinknormalen“ Western gemacht hätten. Die sich nicht vollständig von altbackenen Traditionen lossagen können und wollen, sie aber wenigstens in ein ganz amüsantes und absolut charmantes Licht rücken. Der Film verfügt über einige nette und mindestens eine großartige Idee (das brandneue, nur noch nicht vollständig ausgestattete Gefängnis) und macht durchgehend Spaß, keine Frage. Stellt aber keinen wirklichen frechen und zeitlosen Bruch mit altbewährten Genre-Mechanismen dar, sondern ist mehr eine Kreuzung aus Hanna-Barbera-Cartoon und Bonanza-Lässigkeit, was damals super gepasst hat, heute dann eben viel über einen Nostalgiefaktor ziehen muss. Für eine Handvoll Spaß mit gut aufgelegten Darstellern ist nach wie vor gesorgt und wer nicht viel mehr erwartet, wird rundum unterhalten werden.

Fazit

Ein kurzweiliger, wenn auch nicht optimal gealterter Genre-Klassiker, der aber immer noch über genügend gute und amüsante Momente verfügt, um problemlos konsumiert werden zu können. Auch wenn diese Einschätzung vielerorts nicht auf viel Gegenliebe stoßen könnte: Hier wäre mal ein zeitgemäßes Remake angebracht. Denn von seinem Grundgedanken ist da immer noch viel Potenzial. Und nur mal so eine Idee: Will Ferrell als Joe Danby…allein die Gefängnis-Szenen könnten spektakulär werden.

Kritik: Jacko Kunze

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