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Quelle: themoviedb.org

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Der Autor Thelonious "Monk" Ellison ist verärgert, weil sein neuestes Werk bei den Verlegern keinen Anklang findet, während der Band "We's Lives in Da Ghetto" von Sintara Golden die Bestsellerlisten stürmt und Monk in Rage bringt.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Autor Thelonius "Monk" Ellison (Jeffrey Wright - The Batman) hat es aktuell nicht leicht: Seine Mutter trägt mehr und mehr Zeichen von Alzheimer in sich, seine Schwester, die sich hauptsächlich um Mutter kümmerte, ist kürzlich verstorben und sein nichts-nutziger Bruder (sympathisch gespielt von Sterling K. Brown) macht mehr Probleme als er löst. Beruflich läuft es auch nicht besser: Einerseits hat er seinen Job als Professor für Literatur gerade wegen seines dünnen Geduldsfadens verloren, andererseits stellt er als Romanautor zwar unbestritten ein Genie dar, seine komplexen Bücher verkaufen sich aber nur an ein Nieschenpublikum und werden primär mit seiner Hautfarbe in Verbindung gebracht (in Buchläden findet man sie zum Beispiel ohne jeden Bezug unter afro-amerkanischer Literatur). Just in dieser Sinnkrise bringt Autorin Sinatra Golden (Issa Rae - Barbie) ihren oberflächlichen und stereotypen-bedienenen Roman We's Lives in da Ghetto auf den Markt und feiert damit riesengroße Erfolge. Monks Weltbild zerbricht an allen Ecken und Enden. 

Zeit für Monk den Spieß umzudrehen. Um zumindest beruflich ein bisschen Kontrolle zurückzuerlangen und um dem Markt zu zeigen, wie scheinheilig er doch ist, schreibt er kurzerhand unter dem Pseudonym Stagg R. Leigh den Roman My Pafology, der so ziemlich jedes "schwarze" Klischee bedient, das Monk sich einfallen lassen kann. Und siehe da: Der Erfolg rennt ihm in Form von Publisher- und Filmdeals geradezu das Strandhaus ein. 

Ein höchst unterhaltsames Set-Up, das in Cord Jefferson's fünfach oscarnominierter Dramödie Amerikanische Fiktion zwar selbst nicht immer besonders facettenreich daherkommt, aber dennoch ungemeine Wirkung entfaltet: Warum sind Stereotypen so erfolgreich? Warum sind Menschen mehr an ihren Vorstellungen anderer Personengruppen interessiert als an der viel komplexeren Wahrheit? Fragen, die der Film durch seine eigene tonale Trennung zu beantworten scheint: Denn während die Satire - trotz fehlender Komplexität - unheimlich gut aufgeht, sind es die ernsteren, dramatischeren Momente, bei denen Cord Jeffersons Film immer wieder ins Straucheln gerät. Amerikanische Fiktion selbst ist also ein Beispiel von Medium, das in seiner unterhaltsamen Oberfläche mehr funktioniert, als in der emotionalen Tiefe. 

Wenn Jeffrey Wrights - der diesen Film geradezu beeindruckend locker auf seinen Schultern trägt - Monk sich in der Öffentlichkeit und am Telefon als Stagg R. Leigh ausgibt und sich beim Schreibprozess die hanebüchendsten Szenen bildlich vorstellt, funktioniert Amerikanische Fiktion geradezu großartig. Nicht nur sind diese Szenen unheimlich komisch, die Spitzen gegen den stereotypen Umgang der Medienwelt mit geselleschaftlich herausfordernden Themen treffen immer wieder äußerst pointiert den Zahn der Zeit. Getragen von einem höchst angenehmen, jazzigen Score ist Amerikanische Fiktion immer dann am besten, wenn er sich in den gezeichneten Aberwitz der Realität fallen lässt. 

Dass die Geschichte des Films, basierend auf dem Roman Erasure von Percival Everett, aber mehr sein will, als blanke Satire ist durchaus lobenswert. Die Darstellerinnen und Darsteller sind stets höchst sympathisch, die Inszenierung und Kameraarbeit angemehm subtil. Nur leider gelingt Amerikanische Fiktion der Spagat von Comedy zu Drama nicht immer. Zu wenig Zeit verliert der Film auf seine multiplen dramatischen Storystränge, zu oft bleiben sie nur Randnotiz in einem Film, der alles unter einen Hut bringen will und daher gerade gegen Ende seinen tonalen Fokus mehr und mehr verliert. Unterhaltsam ist Amerikanische Fiktion auch im letzten Drittel immer, es bleibt jedoch das Gefühl, dass die Geschichte als Miniserie vielleicht etwas besser hätte funktionieren können.

Fazit

"Amerikanische Fiktion" ist immer dann am besten, wenn er sich auf seine Gesellschafts- und Mediensatire fokussiert. Ein teils urkomischer Film mit einem hevorragenden Jeffrey Wright, der seine dramatischen Aspekte aber - umso mehr Raum sie im Film einnehmen - nicht immer erfolgreich mit der Satire unter einen narrativen Hut bekommt.

Kritik: Thomas Söcker

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