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Inhalt

Auf waghalsigen Einsätzen zur Brandbekämpfung aus der Luft riskiert Pete Sandich jeden Tag Kopf und Kragen. Seiner Freundin Dorinda zuliebe will er den mörderischen Job aufgeben. Auf seinem letzten Einsatz passiert es: seine Maschine explodiert. Er landet allerdings nicht im Jenseits, sondern in einer Welt zwischen Leben und Tod. Von einer geheimnisvollen Frau erhält er einen letzten Auftrag: Er soll seinen Mut und sein Können an einen jungen Piloten weitergeben. Als unsichtbarer Schutzengel kehrt Pete wieder zurück – und hat alle Hände voll zu tun, denn sein Schützling stellt sich ziemlich dämlich an … nur nicht bei Pete's Freundin Dorinda.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Steven Spielberg hat sich in seiner langen Karriere in vielen Filmgenres ausprobiert und es geschafft, mit vielen dieser Filme in die Filmgeschichte einzugehen. Ob Haihorror (Der Weiße Hai), Science-Fiction (Unheimliche Begegnung der dritten Art, E.T. - Der Außerirdische), Abenteuerfilm (Jäger des verlorenen Schatzes), Gaunerkomödie (Catch Me If You Can) oder Historiendrama (Die Farbe Lila, Schindlers Liste), es ist wirklich alles dabei. Aber Liebesfilm? Damit bringt man den Namen Spielberg eher nicht in Verbindung und doch findet sich auch dieses Genre in seiner Filmvita. Always – Der Feuerengel von Montana aus dem Jahre 1989 beweist, dass Spielberg dieses Genre genauso beherrscht und es schafft, mit seiner handwerklichen Kunst das Publikum für sich einzunehmen. Der Film, der ein Remake des von Dalton Trumbo (Spartacus)  geschriebenen und Victor Fleming (Vom Winde verweht) inszenierten Kriegsdramas A Guy Named Joe (deutscher Titel: Kampf in den Wolken) mit Spencer Tracy (Das Urteil von Nürnberg) in der Hauptrolle ist, war seinerzeit kein großer Erfolg und kann für den erfolgsverwöhnten Spielberg sogar schon als Flop eingestuft werden. Es verwundert also nicht, warum der Film nicht die Bekanntheit genießt, wie so viele Filme Spielbergs davor und danach. Es handelte sich dabei aber um ein Herzensprojekt, das sich gut 10 Jahre in der Entwicklung befand. Spielberg fand, dass die ihm vorgelegten Drehbücher nie die richtige Balance zwischen Humor und Romantik hatten und er selbst fühlte sich jahrelang nicht emotional erwachsen genug für dieses Projekt.

Während sich das Szenario in Kampf in den Wolken noch um Bomberpiloten in den Wirren des 2. Weltkriegs dreht, verpasst Spielberg der Handlung eine Frischzellenkur und verlegt sie in die damalige Gegenwart der späten 80er Jahre. Aus den Bombern sind Löschflugzeuge geworden und das Setting wird ins ländliche Montana verlegt. Die perfekte Kulisse für die amerikanische Idylle, wären da nicht die verheerenden Waldbrände, die sich gnadenlos durch die Wälder fressen und deren Bekämpfung sich die heldenhaften Flieger widmen. Pete Sandich (Richard DreyfussStand by Me - Das Geheimnis eines Sommers) stellt alle seine Kollegen in den Schatten. Er ist der Sonnyboy und fliegt die gewagtesten Manöver, ganz zum Leidwesen seiner Herzdame Dorinda (Holly Hunter, Das Piano). Dabei reizt der Draufgänger Pete sein Glück bis ins Letzte aus, was lange Zeit gut geht. Spielberg gelingt es hier routiniert die Action und Dramatik der Feuerbekämpfung einzufangen und das ganze mit einer ordentlichen Prise Humor zu versehen. Dieses Actionfeuerwerk zündet er gleich in der Eröffnungsszene, die ebenso eine Anspielung auf seinen großen Durchbruch im Filmgeschäft Der Weiße Hai ist. Zwei Angler sitzen in einem Boot auf einem See, als sich plötzlich von hinten das riesige Löschflugzeug heranschleicht und bedrohlich immer näher kommt. Visuell ist das großes Blockbusterkino. Das gilt natürlich für alle Flugszenen.

Aber der Film erinnert anfangs auch an den nur drei Jahre zuvor erschienen Top Gun mit Tom Cruise. Dreyfuss verkörpert eine genauso draufgängerische Figur, die scheinbar nicht wirklich erwachsen werden will und mit aufsehenerregenden Flugmanövern allen die Show stiehlt. Nur fällt es schwerer Dreyfuss dieses Sonnyboyimage abzukaufen, da er damals zwar nur knapp über 40 Jahre alt war, irgendwie aber doch eher noch älter wirkte. Hier fehlt es ihm an einer gewissen Strahlkraft, die Tom Cruise mitbrachte. Aber nicht nur die Flugmanöver wecken die Erinnerungen an Top Gun, sondern auch die nachfolgende Feier zum vermeintlichen Geburtstag von Dorinda. Diese ausgelassene Fröhlichkeit der Feuerbekämpfer, die Scherze und wie sich alle Männer darum reißen, mit Dorinda zu tanzen, könnte ebenso aus Top Gun stammen. Doch der Film entwickelt sich in eine ganz andere Richtung und wer bis dato nicht wusste, worum es im Film geht, wird eventuell stark überrascht sein. Nach der Feier wird die Beziehung zwischen Pete und Dorinda näher beleuchtet und man kann es kaum glauben, dass diese beiden ein Paar sind. Pete nimmt nichts ernst und mit seiner kindischen Art scheint er so gar nicht zu Dorinda zu passen. Dennoch schafft sie es ihn zu überreden seinen geliebten Job an den Nagel zu hängen und ihr zu liebe Ausbilder an einer Flugschule zu werden. Doch es kommt, wie es kommen muss und der letzte Einsatz geht schief und Petes Flugzeug stürzt ab. Das ist an dieser Stelle sehr vorhersehbar, aber dank der folgenden Wende der Handlung wiederum geschickt von Spielberg inszeniert, sodass man dann doch nicht so genau weiß, was noch alles passiert.

Pete ist zwar tot, findet sich zunächst jedoch in einer Art Zwischenwelt mitten in einer grünen Oase im ansonsten abgebrannten Wald wieder und erhält von Hap (in ihrer letzten RolleAudrey Hepburn, Ein Herz und eine Krone) eine Rasur. In der etwas surreal anmutenden Szenerie erfährt er, dass er als eine Art Mentor und Schutzengel zurückkehren soll, um aus dem jungen, tollpatschigen Ted Baker (Brad Johnson, Flug durch die Hölle) ein ebenso großes Flugass zu machen, wie er es war. Das Interessanteste an der Figur des Ted ist vielleicht, dass sich Brad Johnson während des Castings ebenso tollpatschig anstellte und wohl damit überzeugen konnte. Ansonsten bleibt diese Figur eher blass, obwohl zwischen Ted und Dorinda später sich noch eine Romanze entwickelt. Jedenfalls begibt sich Spielberg ab diesem Moment in äußerst sentimental kitschige Romantik, die im zunehmenden Verlauf des Films jede Nicholas Sparks-Verfilmung in den Schatten stellt. Die Action wird bis zum großen Finale völlig ausgeblendet. Nur die humorvollen Szenen mit Petes bestem Freund Al (hervorragend gespielt von John Goodman, King Ralph) lockern das Ganze noch etwas auf. Pete in seiner kindlichen Art nutzt sein neues Dasein als unsichtbarer Helfer und treibt vor allem mit Al noch einigen Schabernack.

In seiner kitschigen Phase dreht sich Always um den Abschied und den Neuanfang und erhält dadurch zunehmend ernste Töne mit einer verspielten Romantik, wie sie auch in dem ein Jahr später erschienenen Film Ghost – Nachricht von Sam vorkommt, nur dass Ghost auch in diesen Phasen mehr Spannung und Humor zu bieten hat. Dennoch gelingt es trotz herzzerreißendem Gefühlskino, die ernste Thematik der Trauerbewältigung angemessen zu inszenieren. Dorinda muss lernen den Tod von Pete zu verarbeiten und ihr Leben weiter zu leben, während Pete nun sichtlich erwachsen geworden ist und auch lernen muss, dass das Leben für Dorinda weitergehen muss. Für beide gilt es, einander loszulassen. Spielberg weiß, wie er auf die Tränendrüse drücken kann. Romantiker werden hier hellauf begeistert sein. Wer aber der Gefühlsduselei und Liebeskitsch nichts anzufangen weiß, wird eher weniger begeistert sein. Was allerdings schon merkwürdig anmutet, ist das im Film vermittelte Rollenbild der Frauen. Einerseits wird Dorinda selbst als toughe Pilotin dargestellt, die es mit Pete aufnimmt, die jedoch keine Chance erhält, sich im Einsatz zu beweisen, weil sie eine Frau ist und dann ist sie ohne Widerspruch bereit, ihr Leben als Hausfrau zu führen, wenn er sie heiratet und seinen gefährlichen Job an den Nagel hängt. Die Idee stammt sogar von ihr, was die Figur irgendwie ambivalent macht.

Fazit

„Always – Der Feuerengel von Montana“ wagt sich Steven Spielberg in für seine Verhältnisse unbekannte Gefilde und verheddert sich in der stellenweise kitschigen Fantasyromanze. Der Film ist nicht nur eines seiner unbekanntesten, sondern auch nicht unbedingt eines seiner besten Werke, wobei man ihm natürlich bescheinigen muss, dass der Film handwerklich gelungen ist. Problematischer ist eher der Kontrast zwischen Actionspektakel und Liebesfilm, der den Zuschauer eher zwiespältig zurücklässt und es schwer macht das passende Publikum zu finden. Zu abrupt kommt der Wechsel, der dann zunehmend auch tonal einen anderen Film erzeugt, in dem er immer ernster wird und der Humor auf der Strecke bleibt. Dennoch ist es ein Film, der seine sehenswerten Momente hat.

Kritik: Andy Mieland

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