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Part 1: Filthy Casual

Felidae

Von Felidae in Unser Besuch auf der der Gamescom 2016

Part 1: Filthy Casual

Wie in jedem Jahr ist die Fahrt nach Köln der reinste Affenzirkus, denn obwohl die Route vom Düsseldorfer Hauptbahnhof nach Köln Messe/Deutz im Grunde in knapp 30 Minuten zu bewältigen ist, sollte man von vornherein mit massiven Verspätungen und überfüllten Wagons rechnen. Dank diverser Sonderzüge, welche auf der Strecke für ein wenig Entlastung sorgen, konnte das ganz große Chaos zumindest einigermaßen in Zaum gehalten werden, doch nach wie vor ist die An- und Abreise zur Messe nichts, worauf man sich freuen kann. Dennoch gibt einem die Fahrt bereits eine erste Gelegenheit, sich das bunt gemischte Publikum der GC mal näher anzusehen. Von der Gruppe Teenagern, welche ihren Gamertag auf dem Rücken ihres T-Shirts tragen, über die etwas exzentrisch gekleideten Anime-Enthusiasten, zu den genervt wirkenden Eltern, welche im laufe des Tages vermutlich einen kleinen Kulturschock erleben werden, bis hin zum Otto Normalmenschen von der Straße - auf der Gamescom wird man sie alle treffen, denn: Videospiele sind bekanntlich schon lange kein Nischenthema mehr, sondern ein generationsübergreifendes Unterhaltungsmedium. 

Positiv fällt immer wieder auf, dass die Leute allesamt aufeinander Rücksicht nehmen, soweit es eben möglich ist. Natürlich gibt es auf so engem Raum schon mal ein bisschen Gedrängel und die Lautstärke ist ebenfalls höher als die eines Durchschnittsabteils, doch zumindest pöbelt hier niemand herum, die verlassenen Abteile gleichen keinem Schweinestall und ganze Züge müssen nach der Messe nicht kernsaniert werden. Alles Dinge, die bei Veranstaltungen dieser Größenordnung durchaus vorkommen.

Möchte man als privater Besucher die Messe in vollsten Zügen genießen, so gilt es vor allem eine ganze Menge Geduld mitzubringen. Die erste Hürde stellt dabei schon das Betreten des eigentlichen Messegeländes da, denn, wie gewohn,t bilden sich vor dem Eingang gewaltige Schlangen, welche in diesem Jahr durch Taschenkontrollen bei jedem Besucher noch eine Spur verlängert wurden. Die Entscheidung zu verstärkten Kontrollen und einem größeren Polizeiaufgebot war eine Folge der jüngsten Terroranschläge in Europa, und hier muss man einfach ein großes Lob an die Veranstalter, wie auch an die Besucher aussprechen, denn das Bestreben nach einer friedlichen und vor allem sicheren Gamescom war eben oberstes Gebot, und dafür nahm man auch gerne ein bisschen Wartezeit in kauf. Trotzdem konnte ich den ein oder anderen neidischen Blick im Nacken spüren, wenn ich morgens durch den Presseeingang marschiert bin, welcher naturgemäß wesentlich leerer war.

Auf der Messe selbst ließ ich dann den Business Bereich zunächst links liegen, um mir zunächst den regulären Teil der Messe anzusehen, denn auch wenn jedes Jahr gefühlt mehr Tickets für den Fachbesuchertag am Mittwoch verkauft werden, schließlich gilt es einen neuen Besucherrekord aufzustellen, so ist es dennoch die beste Gelegenheit um sich ohne lange Wartezeit einen Großteil der Spiele anzusehen. South Park, Overwatch, Mafia 3, Battlefield 1, Prey, die meisten Triple A Titel wurden der Presse bereits auf der E3 in Los Angeles präsentiert, doch auf der Gamescom hat Jeder die Gelegenheit selbst Hand an die Spiele zu legen, was letztlich den besonderen Reiz der Messe ausmacht. Als alter Fighting Game Enthusiast hat es mir besonders der Stand vom neuen King of Fighters 14 angetan, bestückt mit gemütlichen weißen Sofas vermittelte der Stand das typische Wohnzimmer Flair. Gemeinsam vor dem Fernseher sitzen und sich ordentlich aufs Fressbrett geben, ein großartiger Zeitvertreib. Am Stand kam ich dabei ins Gespräch mit einem der Mitarbeiter, der mir unter anderem verriet, dass man für gewöhnlich gar nicht weiß, zu welchem Stand man eingeteilt wird. Wer also plant selbst einmal auf der GC zu arbeiten, der sollte sich darüber im klaren sein, dass man auch gut und gerne beim Landwirtschaftssimulator enden kann, oder im Kinderparadies, der Family&Friends Ecke.

Dieser Bereich der Messe hatte mich im vergangenen Jahr mehr als nur positiv überrascht und auch 2016 gibt es nur gutes zu berichten. Klar, wer den Namen Family&Friends hört denkt dabei unwillkürlich an den typischen Elternparkplatz, an dem Mama und Papa für einen Moment die Füße hochlegen können, während der Nachwuchs weiter fleißig über die Messe wuselt. So weit entfernt von der Wirklichkeit ist dieser Gedanke gar nicht, denn der Bereich stellt, gemessen an der Hektik und dem Krach auf der Messe, wirklich eine Oase der Ruhe da, in der es jedoch auch allerlei zu entdecken gibt. So findet man hier etwa Retro Games, klassische Arcade Maschinen, ein Videospielmuseum, Informationsstände von lokalen Vereinen, Vorträge zum Thema Videospiele als Studienfach und vieles mehr. Wer also nach 3 Stunden Wartezeit mal eine kleine Erholung nötig hat, dem sei der Besuch in diesem Hallen wärmstens ans Herz gelegt.

Ansonsten bot die GC auch in diesem Jahr ihr typisches Rahmenprogramm, mit allerlei Bühnenshows, Präsentationen, Gewinnspielen und vielem mehr, wer jeden Winkel der Messe erkunden will muss also ein bisschen Zeit mit einplanen, denn ab dem Donnerstag kommt man auf regulärem Wege nur noch im Schneckentempo voran.

Bevor wir im zweiten Teil dieses Specials dann endlich einen Blick hinter die Kulissen werfen, möchte ich noch rasch ein kurzes Fazit ziehen:

Mit knapp 345000 Besuchern stellte die GC auch in diesem Jahr einen neuen Besucherrekord auf die Beine und 2017 dürften es noch ein paar Tausend mehr werden. Der Erfolg kommt nicht von ungefähr, denn egal ob man nun den neusten Teil seiner liebsten Spielserie anzocken möchte, Online Freunde aus ganz Europa trifft, sich mit Gleichgesinnten austauscht, die neusten Trends in der Unterhaltungselektronik testet, packende E-Sport Matches hautnah verfolgen will, oder schlicht und ergreifend über die Messe schlendert, die Gamescom bietet etwas für jeden.

Naturgemäß muss man zwar ein bisschen Geduld mitbringen, das überteuerte Essen in kauf nehmen und sich unter Umständen darauf einstellen, nach etlichen Stunden der Warterei nur einen 10 minütigen Demo Film zu sehen, doch wer sich für Videospiele interessiert, der wird einen Besuch auf der Gamescom eigentlich nie bereuen und zur Not kann man immer noch die schöne Innenstadt von Köln bewundern, oder zu der weitaus schöneren Innenstadt nach Düsseldorf fahren.

Soweit zu meinem kleinen Rundgang auf der GC 2016, auf der nächsten Seite widme ich mich dann der Business Area und den Präsentationen, die ich dort gesehen habe.

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