{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

"Top Gear" - Staffel 23 - Kritik

Stu

Von Stu in "Top Gear" - Staffel 23 - Kritik

"Top Gear" - Staffel 23 - Kritik Bildnachweis: © Polyband / BBC

Inhalt:

Das neue Moderatorenteam hat seinen ersten Auftritt. Chris Evans und Matt LeBlanc liefern sich heiße Verfolgungsrennen und holen sich mit Sabine Schmitz, Chris Harris oder Eddie Jordan prominente Unterstützung ins Boot. Matt LeBlanc lernt ländlichere Regionen Großbritanniens kennen und droht bereits in der ersten Episode in einem klapprigen Reliant Rialto zu erfrieren. Glücklicherweise entkommt er dem Kältetod und kann anschließend den Nomad demonstrieren, während er Paparazzi abhängt.

Kritik:

Irgendwann reicht es! Der Meinung war die BBC, als der Moderator und das Top Gear-Urgestein Jeremy Clarkson im März 2015 feuerten, nach dem dieser einen Mitarbeiter angriff. Bereits zuvor machte sich Clarkson mit einigen anstößigen Bemerkungen keine Freunde beim Sender, doch der weltweite Erfolg von Top Gear schien den hochgewachsenen Lockenkopf Clarkson Immunität zu zusichern. Doch nach dem tätlichen Angriff war der Ofen endgültig aus. Mit Clarkson gingen aus Solidarität auch seine Mit-Modertoren Richard Hammond, genannt Hamster, und James „Captain Slow“ May. Damit stand die BBC vor einem Problem: Wie soll es mit Top Gear weiter gehen?

Kurz zur Erklärung: Bei Top Gear handelt es sich um eine Sendung rund um Autos. Allerdings ist sie nicht wirklich vergleichbar mit anderen Automobil-Magazinen im TV. Top Gear gilt als eine der bekanntesten und beliebtesten TV-Shows der Welt, weil es eben mehr ist. Es ist Comedy und Action, ein bisschen Stand-Up und natürlich Infotainment. Klingt jetzt ziemlich gaga und wirr, im Grunde liegt die Qualität der Sendung aber an drei Faktoren: Zum einen werden die Einspieler unglaublich aufwendig und hochklassig produziert, die Show nimmt sich selbst nicht zu ernst und hat letztlich nur den eigenen Anspruch zu unterhalten – nicht aber wirklich konkret zu informieren – und das Moderatoren-Trio hat eine grandiose Chemie. Wer Top Gear kennt versteht sofort, warum der Weggang von Clarkson, Hammond und May eine Vollkatastrophe für die BBC war.

Das Aus der Sendung wurde deswegen aber nicht beschlossen. Stattdessen suchte man neue Moderatoren, bastelte Kleinigkeiten im Ablauf der Show um und versuchte 2016 einen Neustart. Dieser misslang aber ziemlich und zum jetzigen Stand ist es fraglich ob die Show wiederkehren wird. Aber ist die 23. Staffel wirklich so schlecht?

© BBC / Polyband

Nein, ist sie nicht und dennoch können die neuen Moderatoren Chris Evans (nein, nicht  der MCU-Schauspieler) und Matt LeBlanc (ja, Joey aus Friends) nicht das Qualitätslevel ihrer Vorgänger erreichen. Aber: Wie sollen sie auch? Nach den sechs Episoden der 23. Season bleibt der Eindruck zurück, dass Evans und LeBlanc durchaus miteinander können, aber gewiss noch mehr Zeit bräuchten, um wirklich als ein gut eingespieltes Team durchzugehen. Da beide die Show aber wieder verlassen haben, wird daraus aber nichts. Schade, denn die beiden machen ihre Sache insgesamt ganz gut. Was der neuen Staffel weniger gut tut sind die neuen Auto-Experten. Einige fügen sich wunderbar ein (ganz vorne mit dabei die deutsche Rennfahrerin Sabine Schmitz), einige wirken viel zu steif und drängen die Show damit in eine Ecke, in der starre Verbrauchertests und wenig amüsante Faktenaufzählungen den Ton angeben. Zum Glück wurde der Großteil in die Sonderepisoden namens Extra Gear ausgesondert.

Die 23 Staffel macht also nicht wirklich viel verkehrt. Es mag schade sein, dass die Gesprächsrunden von Evans mit seinen VIP-Gästen etwas mehr Schärfe vertragen hätten und die Einspieler von teils skurrilen Rennen wirken auch mehr wie eine Wiederholung aus alten Episoden von Top Gear, doch insgesamt wirkt die neue Season ganz zufriedenstellen. Das größte Problem ist schlicht und einfach das Fehlen der alten Crew, die mittlerweile bei Amazon eine neue Heimat mit The Grand Tour gefunden haben.

Die DVDs:

© Polyband

Staffel 23 erscheint auf drei DVDs, die technisch absolut okay sind. Die Synchronisation wirkt, wie auch bei den deutschen TV-Fassungen, immer etwa kostengünstig, dafür gibt es aber natürlich Originalton. Ärgerlich: Es finden sich leider keinerlei Untertitel auf den Discs. Als Bonus gibt es nach jeder der sechs Episoden noch eine Folge Extra-Gear. Das ist aber nur für echte Autofans interessant. Der Charme den Top Gear sonst so ausmacht, fehlt dort leider völlig. Die DVD, vertreiben von Polyband, ist seit dem 28. Juli 2017 im Handel erhältlich.

Fazit:

Ein neues Team, einige Veränderungen und vieles was typisch „Top Gear“ ist. Auch die 23. Staffel der erfolgreichen Kultsendung macht Spaß. Wer aber erwartet, dass die Neuen sofort die Qualität des Trio Clarkson, May und Hammond erreichen, wird natürlich enttäuscht. Hätte die BBC vielleicht etwas mehr Vertrauen gehabt, die neue Crew hätte mit der Zeit eventuell noch besser werden können. Eine Totalausfall ist Staffel 23 aber ganz klar nicht!

Wird geladen...