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"Prom Night" – Quadrilogy - Kritik

Souli

Von Souli in "Prom Night" – Quadrilogy - Kritik

"Prom Night" – Quadrilogy - Kritik Bildnachweis: © KochMedia | Werbemotiv zu "Prom Night - Die Nacht des Schlächters"

Einleitung

Auch wenn es die Stephen King-Verfilmung Carrie – Des Satans jüngste Tochter gewesen ist, die den Abschlussball zum ersten Mal zum Blutbad erklärte und damit Einzug in die Annalen der Populärkultur erhielt, sollte die Prom Night-Reihe, vor allem natürlich der erste Teil aus dem Jahre 1978, ebenfalls seinen Teil dazu beitragen, diese amerikanische Tradition aus enthemmenter Tanzveranstaltung, Krönung von König und Königin sowie dem ersehnten Schulende zur horresken Festivität innerhalb des Horrorfilms festzuhalten. Koch Media hat nun eins robustes Box-Set mit dem originalen Motiv des Kinoposters herausgebracht, in dem sich alle vier Prom Night-Episoden befinden.

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Kritik

Es erscheint gleichermaßen absonderlich wie nachvollziehbar, dass sich Prom Night – Die Nacht des Schlächters, dieser Schmierfink von Neunzigminüter, über die Jahre den Status erarbeitet hat, zur Grundbildung des Slasher-Kinos zu gehören. Also in einem Atemzug mit Filmen wie Halloween – Die Nacht des Grauens, Freitag, der 13. oder Jessy – Die Treppe in den Tod genannt zu werden, was ihm einerseits ob seiner filmischen Qualität keinesfalls zugestehen dürfte, die Regiearbeit von Paul Lynch (Twilight Zone – Unbekannte Dimensionen) aber besitzt inzwischen etwas, wovon viele der unzähligen ähnlich gepolte Werke nur träumen dürfen: Einen ganz und gar entarteten Charme des Unzulänglichen. Schon Randy (Jamie Kennedy) verwies in Scream – Schrei von Wes Craven auf Prom Night – Die Nacht des Schlächters, wenn es darum geht, das Regelwerk des (Sub-)Genres zu verstehen und zu verinnerlichen.

Kim Hammond (Jamie Lee Curtis, Ein Fisch namens Wanda) ist hierbei das gute Gewisse der Figuren, sie hat mit dem Tod von Robin nichts zu tun und darf sich vielmehr ernsthafte Chancen auf die Krönung zur Ballkönigin ausrechnen, was Jamie Lee Curtis zwei Jahre nach Halloween – Die Nacht des Grauens nicht nur zum zweiten Mal zur Scream Queen erhebt, sondern auch zur Prom Queen. In den flackernden Scheinwerfer des Dancefloors gelingt es Paul Lynch dann sogar, dem Film ein Alleinstellungsmerkmal abzuringen, handelt es sich hierbei doch um den vermutlich einzigen Slasher, der nicht nur sein Genre bestätigen möchte, sondern dieses mit der damaligen Disco-Welle verquirlt und sich die Zeit nimmt, seine Darsteller ausgelassen zum 1970er Jahre Pop bewegen zu lassen.

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Mr. Saturday Night John Travolta allerdings schaut in diesem Trash-Schlitzer nicht vorbei, dessen letzter Abschlussball ging bereits mit Carrie – Des Satans jüngste Tochter nicht besonders gut für ihn aus. Ein erfreuliches Wiedersehen gibt es indes mit Leslie Nielsen (Die nackte Kanone), der als Kims Vater ebenfalls mit von der Partie ist und sich tagsüber als Schuldirektor präsentiert, während er nachts zum Discokönig mutiert und zusammen mit seiner Tochter den ein oder anderen flotten Schritt auf das Parkett legt. Ja, irgendwie ist Prom Night – Die Nacht des Schlächters sympathisch, obwohl er ein Reinfall auf ganzer Linie ist. Vermutlich macht auch dieser Umstand, dieses Scheitern auf allen Wegen, seinen verqueren Reiz aus. Reine Konfektionsware, die es nicht einmal beherrscht, den Durchschnitt seines Gefildes wirklich Konkurrenz zu machen. Aber wenn schon auf die Nase fallen, dann im Stroboskoplicht mit beiden Armen in der Luft.

Die Fortsetzungen darf man ruhigen Gewissens ignorieren, obgleich es natürlich immer auch irgendwo der Anspruch eines Sammlers wie Cineasten ist, eine Filmreihe weitestgehend zu komplettieren. Wo Prom Night – Die Nacht des Schlächters als Reinfall aber immer noch irgendwo sympathisch ist, weil er sich so hilflos darum bemüht, den Slasher mit der Disco-Welle zu kombinieren, sind Prom Night – Mary Lou, Prom Night 3 – Das letzte Kapitel und Prom Night 4 – Evil of Darkness letztlich kaum erwähnenswerte Horrorfilme, die sich auf dem zweifelhaften Markennamen der Reihe ausruhen und zu keiner Zeit daran interessiert, ihr eigenes Sujet zu transzendieren – oder durch irrwitzige Verfehlungen bloßzustellen (wenn auch ungewollt).

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Technischer Part

Die Prom Night-Quadrilogy DVD-Box von Koch Media (Veröffentlichung: 11. Oktober) überzeugt durch eine ordentliche Bildauflösung und ein klares Sounddesign. Die DVD selbst wird in einer dicken Amaray samt Pappschuber veröffentlicht, in der sich alle vier Discs befinden. Das Bonusmaterial der Publikation umfasst die Trailer zu allen vier Filmen, einen Audiokommentar zu Teil 1 mit Regisseur Paul Lynch, Drehbuchautor William Gray und Moderator Paul Jankiewicz, die Vollbild- und Breitbild-Fassung von Teil 2 sowie die amerikanische und europäische Schnittfassung von 3.

Fazit

Nun, ob man die "Prom Night"-Quadrilogy wirklich in der heimischen Sammlung haben muss, sei mal dahingestellt. Sammler aber bekommen mit dem Box-Set nun die gesamte Reihe auf einen Schlag. Natürlich aber würde ich sich ebenso lohnen, zum Koch Media-Mediabook des ersten Teils zu greifen, denn die Fortsetzungen sind weitestgehend vergessenswürdig. Teil 1 allerdings gehört zur Grundbildung des Slasher-Kinos, eben weil er so herrlich auf die Nase fällt.

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