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"My Hero Academia" - Vol. 2 - Kritik

Bristleback

Von Bristleback in "My Hero Academia" - Vol. 1-3 - Kritik

"My Hero Academia" - Vol. 2 - Kritik Bildnachweis: @Kazé

Einleitung

Endlich geht's weiter. Die Aufteilung in mehrere Volumes ist an sich ja nicht schlimm, diese aber mehrere Monate nacheinander zu veröffentlichen, sorgt für eine unbestreitbare Frustration. Irgendwie ist es ja doch nachvollziehbar: Eine Volume, die je nachdem 3-5 Episoden beinhaltet, schlägt mit ~€40 nicht gerade zart zu Buche, da macht es für Kazé natürlich Sinn die Volumes über das Jahr zu verteilen und Kunden mit den hohen Kosten nicht abzuschrecken. Dass die hohen Kosten von Animes in Deutschland nicht die Schuld der deutschen Verleiher ist (ihnen sind fast immer die Hände gebunden, was dies angeht, ist lange kein Geheimnis mehr). Trotzdem ist es weder dem Spaß des Zuschauers, noch dem Produkt dienlich, wenn man gespannt in Vol. 2 einsteigen möchte und sich kaum daran erinnern kann, was in den ersten paar Episoden geschah. Bei My Hero Academia verfliegt der Frust aber recht schnell. Mit einer Welt so lebendig und bunt, mit Figuren so vielseitig und liebenswert und Actionsszenen, die so toll animiert sind, entpuppt sich das Wiedereintauchen in die Welt der Superhelden und -schurken als ein Kinderspiel.

Inhalt

Izuku hat es tatsächlich geschafft, die Aufnahmeprüfung für die Yuei-Akademie, Abteilung Superhelden, zu bestehen! Leider steht er aber schon am ersten Tag kurz davor, direkt wieder von der Schule zu fliegen. Weil er seine Spezialität „One For All“ noch nicht richtig einsetzen kann, landet er beim großen Eignungstest auf dem letzten Platz. Glücklicherweise verzichtet Klassenlehrer Aizawa aber doch darauf, Izuku sofort nach Hause zu schicken. Während der Wuschelkopf erleichtert erste Freundschaften mit „Zero Gravity“ Ochako und „Engine“ Tenya schließt, will er im Fach „Grundlagen der Heldenkunde“ beweisen, dass er sogar gegen den superstarken Katsuki bestehen kann. Mit dem festen Willen zu gewinnen und einer klugen Taktik gibt Izuku sein Bestes. Doch wird er im Kampf mit dem gegnerischen Team auch seine unkontrollierte Kraft einsetzen?

Kritik

Langsam geht's ins Eingemachte. In den in dieser Volume beinhalteten Episoden kommt My Hero Academia endlich gut in Fahrt, ist es doch der tolle Charaktercast, der einen Großteil des Charmes dieser Serie ausmacht. Izuku, nachdem er die Aufnahmeprüfung mit seinen neu gewonnen Kräften meisterte, macht die Bekanntschaft mit seinen Klassenkameraden, die alle ausnahmslos spektakuläre Kräfte besitzen und sie auch einsetzen können. Izuku gehörte zu der Minderheit, die keine Superkräfte entwickeln, ehe der #1 Superheld All Might ihm seine Kraft schenkte und ihn zu seinem Nachfolger ernannte. Geplagt von Schuldgefühlen, Leistungsängsten und seiner Unerfahrenheit mit seiner neuen Kraft (er soll den weltbesten Superhelden ersetzen), wird Izuku in diesen Episoden viel greifbarer und zu einem Protagonisten, den jeder verstehen kann, der in der eigenen Schulzeit nicht anders konnte, als sich ständig mit anderen Mitschülern zu vergleichen. 

Vor allem mit seinem ehemaligen besten Freund und enorm aggressiven und hitzköpfigen Rivalen Bakugo hat Izuku eine interessante Beziehung, die oft überzogen dargestellt wird, aber einen ehrlichen Kern darin besitzt, was es heißt eine ehemalige Freundschaft zu reparieren, oder ob dies überhaupt möglich ist. Bakugo als Figur balanciert mit seinen Wutanfällen und seiner Aggression an der Grenze zum Anime-Stereotyp, es ist schwer in ihm nicht den späteren Antagonisten zu sehen, der zur dunkeln Seite wechseln wird. Dass Bakugo allerdings genauso leidenschaftlich sein Ziel verfolgt als Held die Gesellschaft zu beschützen und sich dabei von niemandem etwas sagen lässt, gibt ihm mehr Dimensionen, als man anfangs erwartet.

Die sich ankündigende Romanze zwischen Izuku und seiner Mitschülerin, Ochako, ist in seiner jugendlichen Panik und Verwirrung einfach nur sympathisch und mehr als nur nachvollziehbar. Der #1 Superheld All Might wird entgegen aller Erwartungen nicht fallen gelassen, nachdem er sein Ziel erreicht hat, seinen Schützling Izuku in die U.A. High School für angehende Superhelden vorzubereiten, stattdessen schließt er sich der Schule in einer administrativen Rolle an. All Might offenbart immer mehr sein Inneres und zeigt, was eigentlich hinter der Fassade des unbesiegbaren, stets lächelnden Symbol des Friedens steckt: Ein zweifelnder—und bevor er in Izuku einen Nachfolger fand—ein verzweifelnder Mann, der im Duell mit seinem Erzfeind eine solch schwere Verletzung davontrug, dass er sich gezwungen sieht in naher Zukunft in Rente zu gehen, dennoch aber versucht sein Image aufrechtzuerhalten, um die Welle an neuen Schurken zu verhindern, die zweifellos über die Welt schwappen würde, wenn die Wahrheit um All Mights Gesundheit ans Tageslicht käme. Dass selbst der welt-stärkste Superheld seine Schwächen hat und Hilfe braucht wird hier nicht nebenbei erwähnt, sondern zu einem Hauptpunkt in der ganzen Geschichte befördert.

In diesen ersten neun Episoden in den Volumes 1 & 2 sind die meisten Charaktere noch stark unerforscht, sind sie allerdings jetzt schon sehr greifbar und sympathisch; sei es aufgrund den wenigen Dialogzeilen, die ihnen spendiert werden, den kreativen Designs in ihren Figuren, Superkräften oder Kostümen oder den tollen deutschen Sprechern, die eine tolle Leistung abliefern. Wie in dieser kurzen Zeit bereits ein jugendliches Gemeinschaftsgefühl zwischen den Kids zu spüren ist, weiß durchaus zu beeindrucken und den Zuschauer zu fesseln.

Technisches zur Blu-Ray: 

Image titleKazé veröffentlichte My Hero Academia - Vol. 2 am 15. Juni in Deutschland. Wie üblich fällt auch diese Blu-Ray-Veröffentlichung äußerst hochwertig aus. Das Bild ist scharf, wobei die bunte Ästhetik der Serie in der tollen Blu-Ray-Qualität und auf einem großen Fernseher besonders zur Geltung kommt. Die Extras auf der Disc lassen etwas zu wünschen übrig, in dem Sinne, dass sie nicht existieren. Kein Making-Of, keine Interviews, nicht mal ein Trailer. Dazu versprühen die physischen Extras einen netten Charme, der mit einer gewissen Kindlichkeit dem Sentiment der Serie gut entspricht. Es ist nicht viel, aber trotzdem irgendwie genug. Ein netter Sticker, eine Steckbrief-Karte zu einem der Charaktere, die einer Quartett-Karte aus Kindertagen ähnelt und ein schönes Booklet, in dem die Charaktere beschrieben und mit einer Reihe von unterschiedlichen Skizzen dargestellt werden. Die Karte und das Booklet sind hochwertig produziert und gerade das Booklet vermag es durch den Geruch des Papiers und das Gefühl auf den Fingern beim Umblättern nostalgische Gefühle zu wecken, als man früher die dünnen Videospielhandbücher (ja, sowas gab's mal) studiert hat oder die neueste "Kids Zone" aus dem Kiosk neben der Schule hat mitgehen lassen. Achja ...

Fazit

Es ist nicht zu leugnen, dass die "Staffelisierung" für "My Hero Academia" die richtige Art und Weise ist, diese Geschichte zu erzählen. Anhand der strammen Storystruktur—die Geschichte ist toll gepaced— den fantastischen Animationen und der grandiosen Musik, ist die hohe Qualität in allen Bereichen nur allzu deutlich, die nicht möglich gewesen wäre, wenn man die Serie wöchentlich endlos am laufenden Band àla "Dragon Ball" oder "One Piece" produziert hätte. In den Episoden 5 bis 9, die in dieser zweiten Volume enthalten sind, kommt der bunte und extrem lebendige Cast an Nebenfiguren super zur Geltung, die zweifellos das Herzstück dieser Serie bilden. Die angsteinflößenden Alltäglichkeiten eines Schultages (das Kennenlernen neuer Klassenkameraden, Gruppenarbeit, Hausaufgaben, Pubertät) sorgen im Superheldenkontext für spaßige und mehr als nur nachvollziehbare Momente. "My Hero Academia" ist DIE Serie, die das alteingesessene Shonen-Genre in die Zukunft drückt und das mit einem unnachahmbar authentischen Spaß, Coolness und Stil.


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