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Die neue Gangster-Serie der "4"Blocks"-Macher - Kritik zu "Crooks"

Stu

Von Stu in Die neue Gangster-Serie der "4"Blocks"-Macher - Kritik zu "Crooks"

Die neue Gangster-Serie der "4"Blocks"-Macher - Kritik zu "Crooks" Bildnachweis: © Netflix

Story

Charly führt mit seiner Familie ein friedliches Leben in Berlin. Doch als alte Feinde auftauchen und seine Familie bedrohen, wird er gezwungen, an einem Raubüberfall teilzunehmen, um eine wertvolle Münze zu stehlen. Jo, ein Fahrer aus Wien, soll die Beute nach Österreich bringen, doch der Überfall endet in einer Katastrophe. Während Charly und Jo gemeinsam fliehen und Charlys Familie schützen müssen, werden sie von verschiedenen Gegnern verfolgt: Ein Berliner Clan, eine serbische Einbrecherbande, ein Wiener Rotlichtkönig, die Mafia in Marseille und ein rätselhafter Meisterdieb – alle haben ihre eigenen Gründe und Verbindungen zu der gestohlenen Münze.

Info

Crooks startet am 4. April exklusiv auf Netflix und besteht insgesamt aus acht Episoden.

Kritik

Es beginnt mit einem Raub. Die Räuber, verkleidet als kämen sich frisch vom Set von Harmony Korines Trash Humpers, zerschmettern mit gezielten Hammerschlägen eine Vitrine, in der eine antike Münze glänzt. Die Szenerie ist von Geschrei und Glas erfüllt, von hektischer Bewegung. Dieser Auftakt markiert den Beginn einer mitreißenden Flucht, die in einer Szene endet, in der sich zwei Brüder in die Arme schließen, während sie in einem Auto davonrasen. Innerhalb der ersten fünf Minuten seiner neuen Serie, exklusiv auf Netflix zu sehen, setzt  Marvin Kren den passenden Ton. Kren, bereits bekannt für Werke wie Rammbock und das international gefeierte 4 Blocks, ackert sich mit Crooks wieder an einer Story rund um Gangster ab. Dieses Mal aber etwwas anders.

© Netflix

Zunächst mag es den Anschein haben, dass Crooks in die Fußstapfen von 4 Blocks tritt, mit einem urbanen Berliner Setting und Schauspielern, die bereits mit Krens früheren Werken in Verbindung gebracht wurden. Doch weit entfernt von diesem vertrauten Terrain entfaltet Kren mit Crooks eine Gangsterwelt, die sich über Berlin, Wien und Marseille erstreckt und eine Vielzahl faszinierender Figuren mit sich bringt. Die Serie beginnt als klassische Gangstererzählung, in der ein ehemaliger Safe-Knacker Charly  (gespielt von ) widerwillig zurück in die Welt des Verbrechens gezogen wird und sich plötzlich in einem Strudel aus Chaos und Intrigen wiederfindet.

Das Panorama von Figuren und Situationen in Crooks wird zunehmend vielschichtiger und wilder. Charaktere, die zunächst von entscheidender Bedeutung erscheinen, werden unerwartet und manchmal brutal aus der Handlung entfernt, während andere anfangs als Nebendarsteller wirkende Figuren sich allmählich zu Schlüsselfiguren entwickeln. Inmitten dieser turbulenten Handlungsfäden vertraut die Serie auf die dynamische Chemie zwischen dem Safeknacker Charley und Jo (), seinem ungewöhnlichen wie anfangs unerwünschten Partner, einem voluminösen Alkoholiker, der seine Sucht mit Apfelsaft bekämpft und gleichsam abstoßend wie liebenswert ist. Vor allem in den Actionszenen hinterlässt dieser Jo Eindruck, ebenso wenn es ums menscheln geht.

Jo ist das klare Highlight und zeigt deutlich, dass es vor allem der Katalog an Figuren ist, der Crooks hilft, sich abzuheben. Auch dabei behilflich ist der Humor sowie die wunderbare Wiener Schmäh. Die Serie bietet halt einfach eine eindrucksvolle Palette an Charakteren und Geschichten, insbesondere im Kontext der österreichischen Mafia, die auch hinter der Münze her ist und ihre Geschäfte auf ihre Weise versucht abzuwickeln, was durchaus amüsante aber auch brachiale Momente offenbart.

© Netflix

Crooks strebt nicht ausschließlich nach Komik, sondern bietet auch tiefe, teils bösartige Pointen, die bisweilen ins Absurde abdriften, ohne dabei den roten Faden zu verlieren. Letztendlich kreist die Handlung um Gruppen von Menschen, die einer kostbaren Münze hinterherjagen, ein Motiv, das im Verlauf der Serie zunehmend an Bedeutung gewinnt, während Fragen nach dem "Warum" und "Wieso" in den Hintergrund treten. Trotz einiger Längen und weniger fesselnder Handlungsstränge bleibt Crooks eine energetische und mitreißende Achterbahnfahrt, die bespaßt aber auch ordentlich Energie beim Zuschauen verlangt. Wer das aufbringen kann und möchte, erhält acht Folgen die bis zum Rand vollgestopft sind.

Fazit

"Crooks" ist nicht das neue "4 Blocks", sondern präsentiert eine intensive Jagd durch ein vielschichtiges Geflecht aus Figuren und Situationen. Mal düster und eiskalt, mal absurd und witzig, aber stets voller Energie. Die Serie bietet ein Universum, das gleichermaßen erschöpfend wie dynamisch ist. Nach acht Folgen verlässt man es mit Erleichterung, aber auch mit dem schwachen Wunsch, irgendwann zurückzukehren.

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