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Weiße Frau im Dschungel

terminator

Von terminator in Die großen Abenteuer-Klassiker – 7 Kultfilme von Regie-Legende Ken Annakin - Kritik

Weiße Frau im Dschungel Bildnachweis: © Pidax | Szene aus "Weiße Frau im Dschungel"

Malaya ist nach 1945 von den Briten besetzt und Schauplatz eines Guerillakrieges um die Unabhängigkeit. Jim Frazer (Jack Hawkins, Die Brücke am Kwai) betreibt dort eine Kautschukplantage und hat keine Zeit für seine Ehe, zumal sein Besitz ständig bedroht wird. Ehefrau Liz (Claudette Colbert, Es geschah in einer Nacht) plant, Sohn Mike (Peter Asher, Bernard und Doris) zurück nach England zu bringen und nicht wiederzukehren. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse: Auf der Nachbarplantage geschieht ein Mord, und Jims Anlage wird von Terroristen bedroht ...

Im Kern ist die Handlung von Weiße Frau im Dschungel durchaus interessant. Der Film ist eine Mischung aus Melodram und Abenteuer und entführt das Publikum in ein exotisches Land. Ken Annakin stellt nicht nur das Actionspektakel in den Mittelpunkt, sondern genauso die Beziehung der Protagonisten, die um den Bestand ihrer Beziehung kämpfen und ihre Probleme aufarbeiten. Handwerklich ist das gut inszeniert, es gibt schöne Bilder einer exotischen Kulisse und auch schauspielerisch gibt es wenig aussetzen. Aber der Film, der an Originalschauplätzen gedreht wurde und an dem viele asiatische Darsteller und Komparsen mitwirkten, ist nicht nur aus heutiger Sicht sehr problematisch. Gemeint ist noch nicht einmal der äußerst merkwürdige deutsche Titel. Im Original heißt der Film The Planter's Wife und basiert auf dem ein Jahr zuvor erschienen gleichnamigen Roman von Sidney Charles George

Weiße Frau im Dschungel ist ein reines Propagandawerk für den britischen Kolonialismus. Noch während das Werk in den Kinos lief, wütete in Malaysia und anderen Gebieten Südostasiens die gewaltsame Unabhängigkeitsbewegung, die sie vor allem gegen die britischen Besatzer und ihre Großgrundbesitzer richtete. Im Film werden die Freiheitskämpfer schlicht als Banditen abgekanzelt und mehr als deutlich ergreift man Partei für ein System an Abhängigkeiten auf den Plantagen, das stark an die Sklaverei erinnert. Mit den Schattenseiten der Kolonialisierung befasst sich der Film zu keiner Zeit und mit dem Wissen, dass es sich nicht um einen Historienfilm handelt, sondern dass er sich mit zu seiner Entstehungszeit tagesaktuellen Ereignissen befasst, ist dieses Werk schwer verdaulich. Hinzu kommt eine ebenso schockierende Szene, in der ein Mungo auf eine Kobra gehetzt wird. Minutenlang muss man den Kampf auf Leben und Tod mitansehen, ohne Mehrwert für die Handlung. Weder handelt es sich um dokumentarisches Material, noch wurde die Szene mittels Tricktechnik oder anderen Mitteln bearbeitet. Nicht nur aus heutiger Sicht ist der Film einfach unerträglich.

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