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Disc 8: "Zelle R 17" und "Tiger Bay - Ich kenne den Mörder"

terminator

Von terminator in Die dunkle Seite des Kinos – Unvergessliche Klassiker des Film Noir – Kritik

Disc 8: "Zelle R 17" und "Tiger Bay - Ich kenne den Mörder" Bildnachweis: © Pidax | Szene aus "Zelle R 17"

Zelle R 17 (1947)

An einem regnerischen Morgen schauen vier Zelleninsassen aus einem Fenster des Westmore-Gefängnisses und sehen, dass ihr Zellengenosse Joe Collins (Burt Lancaster, Die tätowierte Rose) aus der Isolationshaft kommt. Joe ist wütend und spricht von Ausbruch. Während die Wärter, befehligt von dem sadistischen Oberaufseher Munsey (Hume Cronyn, Cocoon), versuchen, die Disziplin aufrechtzuerhalten, warnt der Gefängnisarzt (Art Smith, Haie der Großstadt), die Haftanstalt sei ein Pulverfass, das explodieren würde, wenn man nicht vorsichtig sei.

Seine wohl bekanntesten Filme Rififi und Topkapi erschuf Jules Dassin im europäischen Exil auf der Flucht vor der amerikanischen Zensur und dem Komitee für unamerikanische Umtriebe. Doch bereits Brute Force (so der Originaltitel) hatte einen schweren Stand bei der Zensurbehörde, konnte aber dank des Engagements des Produzenten Mark Hellinger (Die wilden Zwanziger) ohne große Kürzungen veröffentlicht werden. Herausgekommen ist ein düsteres und hartes Gefängnisdrama, das die alltägliche Gewalt in der Haftanstalt in den Mittelpunkt der Handlung rückt und die prekären Verhältnisse in den Gefängnissen offenbart. Überfüllte Zellen, eine überforderte Gefängnisleitung, machthungrige und sadistische Wärter, Verräter und Rache, sind einige Motive des Films. Die Gewalt ufert immer mehr aus und ist letztendlich der Anlass für die Fluchtpläne von Joe Collins und seinen Mitgefangen. Der Film zeigt schonungslos die Gewaltexzesse des grausamen Aufsehers Munsey und endet in einem dramatischen und furiosen Finale. Es ist wirklich erstaunlich, dass es der Film angesichts dieser Darstellungen seinerzeit durch die Zensur schaffte.

Sprachen: Deutsch/ Englisch

Technische Besonderheiten: Wie auch bei den anderen Filmen der Box existieren keine Untertitel, was aber nicht sonderlich dramatisch ist, da nur eine kurze Szene ausschließlich in der originalen englischen Tonspur vorliegt und der Film ansonsten durchgängig synchronisiert wurde.


Tiger Bay - Ich kenne den Mörder (1959)

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Das Tiger-Bay-Viertel in Cardiff: Hier geht der polnische Matrose Korchinsky (Horst Buchholz, Die Glorreichen Sieben) von Bord, um endlich seine Freundin Anya (Yvonne Mitchell, Dämonen der Seele) wiederzusehen. Sie wohnt jedoch nicht mehr an der alten Adresse. Nur mit Schwierigkeiten kann er die neue Bleibe seiner Geliebten finden. Doch er muss feststellen, dass Anya nicht nur eine neue Wohnung, sondern auch einen neuen Freund hat. Es kommt zum Streit und Korchinsky tötet die Frau. Ein junges Mädchen, Gillie (Hayley Mills, Alle lieben Pollyanna), wird Zeugin der Tat und vom Mörder dazu gezwungen, ihn auf seiner Flucht zu begleiten.

Selten sind die Sympathien für einen Mörder derart offensichtlich verteilt, wie in Tiger Bay, insbesondere dann, wenn es sich um ein Drama und nicht um ein Actionspektakel wie John Wick handelt. J. Lee Thompson (Die Kanonen von Navarone) inszeniert Tiger Bay jedoch zunächst so, dass man noch nicht genau ahnt, wohin die weitere Reise geht und man den Mord zu Beginn relativ teilnahmslos hinnimmt. Doch wenn man den polnischen Matrosen Korchinsky auf der folgenden Flucht mit der einzigen Zeugin, der kleinen Gillie, näher kennenlernt, beginnt man ihn immer mehr zu mögen. Korchinsky stellt sich als überaus fürsorglich dar und übernimmt für die Waise Gillie, die bei ihrer Tante (Megs Jenkins, Ich und der Herr Direktor) lebt, die Rolle einer Vaterfigur. Gillie ihrerseits ist eine Außenseiterin, die sich nicht an Regeln halten will und es indes mit der Wahrheit nicht immer so genau nimmt. Sowohl von anderen Kindern, als auch anderen Hausbewohnern wird sie stets nur herablassend behandelt. Die beiden Außenseiter geben sich nun gegenseitig Halt und dank der herausragenden Darstellung von Horst Buchholz (der damit seinen internationalen Durchbruch feierte) und Hayley Mills (in ihrem Filmdebüt) gelingt es, das Ganze spannend, aber unaufgeregt und niemals kitschig zu vermitteln, weshalb sich beide auch in die Herzen der Zuschauer spielen. Das fesselnde Finale trägt sein Übriges zu dem äußerst gelungenen Film noir bei.

Sprachen: Deutsch/ Englisch

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