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Box Office: Warner dürfte erleichtert sein – James Gunns "Superman" startet mit vielversprechendem Höhenflug

Stu

Von Stu

Quelle: Deadline
Bildnachweis: © Warner | Werbemotiv zu "Superman" (2025)

Der Kinosommer bleibt spannend – nicht zuletzt, weil mit Superman einer der bedeutendsten Filme des Jahres angelaufen ist. Zumindest aus Sicht des Studios steht dabei viel auf dem Spiel: Sollte der neue Mann aus Stahl kommerziell scheitern, droht Warner einmal mehr vor den Trümmern eines gescheiterten Franchise-Plans zu stehen. Wie sich der Superhelden-Neustart zum Kinostart geschlagen hat – und welche Entwicklungen es sonst an den Kinokassen gab – erfahrt ihr in den folgenden Zeilen.

© Warner | Szene aus "Superman" (2025)

Es ist kein Vogel, kein Flugzeug - es ist ein Erfolg!

Für Warner Bros. und DC Studios beginnt das neue DC-Kapitel mit einem eindrucksvollen Start: James Gunns Superman hat allein in den USA und Kanada bereits 123 Millionen US-Dollar am Startwochenende eingespielt. Damit übertrifft das Superhelden-Reboot frühere Erwartungen deutlich und reiht sich nahtlos in die Erfolgsserie des Studios ein. Schon am Freitag, inklusive der Vorpremieren, wurden 56,5 Millionen US-Dollar aus 4.135 nordamerikanischen Kinos verbucht – der zweithöchste Wert des bisherigen Kinojahres, nur knapp hinter Ein Minecraft Film und vor dem Lilo & Stitch-Realfilm.

Ursprünglich rechneten Analysten zur Wochenmitte mit einem US-Debüt um die 100 Millionen US-Dollar, während einige optimistische Schätzungen sogar über 140 Millionen anpeilten. Dass es nun 123 Millionen US-Dollar wurden, ist nicht zuletzt den teureren Tickets für IMAX- und andere Premiumformate zu verdanken, die bei Großproduktionen einen immer größeren Teil des Umsatzes ausmachen.

Und auch international sorgt der Mann aus Stahl für Aufwind: Bereits am Startwochenende hat Superman weltweit über 215 Millionen US-Dollar eingespielz – ein starkes Signal für Warner, das mit dem Film nicht nur einen finanziellen Erfolg verbuchen möchte, sondern auch das Fundament für ein neues filmisches DC-Universum gelegt hat. Mit einem Produktionsbudget von geschätzten und damit offiziell unbestätigten 225 Millionen US-Dollar zählt Superman zu den aufwendigsten Projekten des Studios – entsprechend hoch sind auch die Erwartungen. Sollte das Budget stimmen müsste der Einstieg in die Gewinnzone bei um die 550 Millionen US-Dollar sein. Das ist machbar - es könnte aber noch ein langer Flug werden.

Nach dem Kassenerfolg von Ein Minecraft Film oder Blood & Sinners setzt Warner Bros. nun seine Siegesserie fort. Doch Superman ist mehr als nur ein weiterer Hit: Er markiert den offiziellen Startpunkt einer neuen Ära für die DC-Helden auf der Leinwand. Damit dieser ambitionierte Neustart auch langfristig trägt, muss der Film in den kommenden Wochen beweisen, dass er über das erste, von Fans getragene Wochenende hinaus relevant bleibt – vor allem angesichts der starken Konkurrenz im Kinosommer.

Die Voraussetzungen sind vielversprechend: Kritiker zeigen sich wohlwollend, und auch das Publikum ist spürbar begeistert. Das bestätigt das renommierte Marktforschungsinstitut CinemaScore mit der Note „A–“ – ein Wert, der direkt aus Zuschauerumfragen nach dem Kinobesuch erhoben wird und als verlässlicher Indikator für die Mundpropaganda gilt.

James Gunn hat mit seinem Superman also nicht nur einen kraftvollen Start hingelegt, sondern möglicherweise auch den entscheidenden Grundstein für das nächste große Superhelden-Franchise im Kino gesetzt.

© Universal | Szene aus "Jurassic World: Die Wiedergeburt"

Die Dinos bleiben stark

Auch in seinem zweiten Wochenende konnte Jurassic World: Die Wiedergeburt kräftig zubeißen: Mit weiteren 40 Millionen US-Dollar aus 4.324 nordamerikanischen Kinosälen (nach 4.308 zum Start) liegt das Dino-Spektakel zwar 57 Prozent unter seinem Startwochenende, doch angesichts der insgesamt bereits 232 Millionen Dollar in den USA und 529 Millionen weltweit bleibt die Bilanz eindrucksvoll. Das Reboot der langlebigen Reihe hat sich also als klarer Publikumsmagnet erwiesen.

Dennoch wirft ein Detail Fragen über die langfristige Strategie auf: Bereits vier Wochen nach Kinostart wird Jurassic World: Die Wiedergeburt  in den USA als Video-on-Demand erhältlich sein. Das zeigt einmal mehr, wie kurz selbst Blockbuster heutzutage exklusiv auf der großen Leinwand zu sehen sind – ein Trend, der sich trotz finanzieller Erfolge kaum aufhalten lässt. Studios setzen zunehmend auf hybride Auswertungsmodelle, die sowohl Kinokassen als auch digitale Märkte bedienen.

Doch während der Erfolg an den Kinokassen unbestreitbar ist, herrscht unter Expertinnen Uneinigkeit darüber, ob der Film bereits in der Gewinnzone angekommen ist. Einige Analystinnen gehen davon aus, dass bei einem geschätzten Break-even von rund 450 Millionen Dollar der Wendepunkt bereits erreicht wurde. Andere wiederum argumentieren, dass das Studio durch Marketingausgaben, Gewinnbeteiligungen und Vertriebskosten eher in Richtung 650 Millionen Dollar einspielen müsse, um tatsächlich schwarze Zahlen zu schreiben.

Das Produktionsbudget selbst liegt aktuellen Schätzungen zufolge zwischen 150 und 180 Millionen Dollar – die Wahrheit über die tatsächliche Gewinnzone dürfte also, wie so oft, irgendwo dazwischen liegen. Unabhängig davon ist klar: Jurassic World: Die Wiedergeburt hat die Erwartungen des Studios erfüllt und das Publikum zurück in die Welt der Dinosaurier gelockt. Dass es mit dem Franchise zügig weitergeht, dürfte angesichts dieses Erfolgs nur eine Frage der Zeit sein.

© Warner / Apple | Motiv zu "F1 - Der Film"

Vroooom-Vroooom auf Platz drei

In seinem dritten Wochenende landet das Rennsportdrama F1 – Der Film mit einem Einspielergebnis von 13 Millionen US-Dollar auf dem dritten Platz der US-Kinocharts. Der Film wurde aktuell in 3.412 Kinos gezeigt – rund 300 Spielstätten weniger als noch in der Vorwoche. Gegenüber dem zweiten Wochenende ergibt sich somit ein Umsatzrückgang von 50 Prozent – ein für Hollywood-Verhältnisse nicht ungewöhnlicher, aber dennoch spürbarer Rückgang.

Trotzdem summieren sich die nordamerikanischen Einnahmen inzwischen auf respektable 136 Millionen Dollar, weltweit steht der Film bereits bei über 393 Millionen. Ein beachtliches Ergebnis für eine Produktion, die sich nicht auf ein bestehendes Filmuniversum stützen kann und gezielt ein erwachseneres Publikum anspricht. Zwar könnte man die Formel 1 als globale Marke durchaus als Zugpferd verstehen, doch der Film selbst ist kein Teil einer etablierten Reihe, sondern basiert auf einer originären Erzählung. Vor diesem Hintergrund sind die bisherigen Besucherzahlen umso bemerkenswerter.

F1 – Der Film zählt mit geschätzten Produktionskosten zwischen 200 und 300 Millionen US-Dollar – ohne Marketing – zu den teuersten Titeln des Jahres. Selbst bei vorsichtiger Kalkulation müsste der Film mindestens 400 Millionen Dollar einspielen, um in die Gewinnzone zu kommen. Ob das gelingt, ist derzeit noch offen. Dennoch dürfte das Projekt für Apple vor allem ein strategisch motiviertes Prestigeobjekt sein: Der Film kam beim Publikum gut an und erhielt auch von vielen Kritiker*innen positives Feedback. Das dürfte sich nicht nur an den Kinokassen, sondern vor allem langfristig auf Apple TV+ auszahlen.

Denn bereits jetzt gilt als wahrscheinlich, dass F1 – Der Film spätestens Ende des Jahres exklusiv auf Apples Streamingplattform erscheinen wird – ein Zug, der dem Unternehmen neue Abonnent*innen bescheren dürfte. In einem Markt, in dem die Aufmerksamkeitsspanne des Publikums hart umkämpft ist, hat Apple mit diesem aufwendig produzierten Rennfilm ein deutlich sichtbares Ausrufezeichen gesetzt.

© Universal | Szene aus "Drachenzähmen leicht gemacht" (2025)

Der Flug verliert an Höhe

Drachenzähmen leicht gemacht behauptet sich auch in der vierten Woche auf den oberen Rängen der US-Kinocharts. Mit Einnahmen von etwas unter 8 Millionen US-Dollar aus 3.285 Kinos landet das Live-Action-Remake des gleichnamigen Animationsfilms von 2010 auf Platz vier des Wochenend-Rankings. Gegenüber der Vorwoche, in der der Film noch in 3.714 Kinos lief, hat er 429 Leinwände verloren – ein klares Indiz dafür, dass die Hochphase des Kinostarts allmählich endet.

Insgesamt belaufen sich die nordamerikanischen Einnahmen nun auf 239 Millionen Dollar, während das weltweite Gesamtergebnis bereits bei 560 Millionen liegt. Besonders in den internationalen Märkten zeigt sich das Drachenabenteuer weiterhin durchsetzungsstark – ein Faktor, der auch in den kommenden Wochen für zusätzliche Umsätze sorgen dürfte. Mit einem geschätzten Produktionsbudget von rund 150 Millionen US-Dollar zählt Drachenzähmen leicht gemacht zu den wirtschaftlich erfolgreicheren Großproduktionen des diesjährigen Kinosommers.

Allerdings neigt sich die Kinoauswertung nun spürbar dem Ende zu: Ab dem 15. Juli wird der Film in den USA als Video-on-Demand angeboten – ein deutliches Zeichen dafür, dass der Titel schon bald aus den Kinos und damit auch aus den Charts verschwinden dürfte. Bis dahin bleibt abzuwarten, wie stark sich das Einspiel in den verbleibenden Tagen noch entwickelt.

© Disney | Szene aus "Elio"

Schlusslicht: Pixar

In seiner vierten Woche erreichte Pixars Elio mit einem Einspielergebnis von 4 Millionen US-Dollar aus 2.730 nordamerikanischen Kinos den fünften Platz der Charts. Das bedeutet einen Rückgang von über 500 Spielstätten im Vergleich zur Vorwoche, in der der Film noch auf 3.235 Leinwänden gezeigt wurde. Auch wenn das Weltraumabenteuer nun endlich die Marke von 100 Millionen Dollar weltweit überschritten hat, bleibt die Bilanz verhalten.

Bislang kommt Elio auf lediglich 63 Millionen US-Dollar in Nordamerika und insgesamt 117 Millionen weltweit. Angesichts eines Produktionsbudgets von rund 150 Millionen US-Dollar ist bereits absehbar, dass der Film sein Kinofenster mit deutlichem Defizit abschließen wird. Für Pixar und Disney bedeutet das einen weiteren Rückschlag im Animationsbereich – zumal Elio trotz origineller Prämisse nicht die erwartete Resonanz beim breiten Publikum erzielen konnte.

Finanziell schmerzt dieser Misserfolg das Studio allerdings weniger als vermutet. Der Grund: Lilo & Stitch bleibt weiterhin ein echter Kassenschlager. Das Live-Action-Remake steuert mit aktuell 994 Millionen Dollar weltweit direkt auf die Milliardenmarke zu und hat allein in Nordamerika bereits über 414 Millionen umgesetzt. Da auch der Merchandising-Bereich enorme Erlöse verspricht, verwundert es kaum, dass ein Nachfolgefilm bereits in Planung ist.

© Paramount | Motiv zu "Die Schlümpfe – Der große Kinofilm"

Ausblick auf die kommende Woche

In der kommenden Kinowoche rücken drei sehr unterschiedliche Neustarts ins Zentrum der Aufmerksamkeit – allerdings mit deutlich unterschiedlichen Vorzeichen, was deren Erfolgsaussichten betrifft. Besonderes Interesse dürfte das Legacy Sequel Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast wecken, mit dem Sony an den Slasher-Kult der späten 90er-Jahre anknüpft. Doch die Vorzeichen sind alles andere als verheißungsvoll:

Der Film wird der Presse im Vorfeld nicht gezeigt – ein branchenübliches Warnsignal, das häufig auf Qualitätsprobleme hindeutet. Branchennahe Quellen berichten von enttäuschenden Testvorführungen, bei denen sowohl das spannungsarme Drehbuch als auch die schauspielerischen Leistungen auf wenig Begeisterung gestoßen sein sollen. Einige Stimmen ziehen gar Vergleiche zu typischen Razzie-Kandidaten. Ob das Publikum sich trotzdem neugierig zeigt oder der Film schon zum Start in der Bedeutungslosigkeit versinkt, bleibt abzuwarten.

Ganz anders die Strategie bei Paramounts familienfreundlichem Hoffnungsträger: Die Schlümpfe – Der große Kinofilm. Hier setzt das Studio auf breite Bekanntheit und nostalgische Zugkraft der kleinen blauen Figuren. Pressevorführungen haben bereits stattgefunden, wenngleich erste Kritiken erst unmittelbar vor dem Kinostart veröffentlicht werden dürfen. Das Interesse dürfte dennoch vorhanden sein – nicht zuletzt, weil sich zeigen wird, ob die Schlümpfe im Jahr 2025 noch immer ein breites Publikum ins Kino locken können.

Weniger im Fokus der großen Kinokassen steht indes Ari Asters neues Werk Eddington, das mit hochkarätiger Besetzung aufwartet, dessen kommerzielle Bedeutung zum Start jedoch voraussichtlich begrenzt sein wird. Der Film startet kommende Woche in den USA, ist hierzulande aber erst ab dem 20. November zu sehen – und fällt damit aus der unmittelbaren Konkurrenz heraus. Möglicherweise könnte dem COVID-19-Drama zugutekommen, dass in zwei Wochen The Fantastic Four: First Steps anläuft, in dem  ebenfalls eine Hauptrolle spielt. Synergien sind schließlich nie verkehrt.

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