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  • 50 Min Horror
  • Regie
  • Drehbuch
  • Cast

Inhalt

Eine mysteriöse Gestalt verändert ihre gesamte Persönlichkeit, um sechs problembeladenen Personen zu begegnen und in deren Leben katastrophale Ereignisse auszulösen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Kann das Unglück Menschen tatsächlich verfolgen? Schleichen sich Schicksalsschläge mit perfider Intelligenz in das Leben ihrer zukünftigen Opfer, die kurz darauf einen scheinbar willkürlichen Tod sterben? Den gruseligen Gedanken eines personifizierten Verhängnisses verarbeiten  und Kentaro Hirase (Miyamatsu to Yamashitain ein parabolisch und psychologisch gleichermaßen reizvolle Horror-Fabel. Das stilistisch und strukturell geschliffene Genre-Kino, das im Wettbewerb von San Sebastián seine Premiere feiert, imaginiert persönliche Tragödie nicht als verborgene Kraft, die sich hinter immer neuen Masken unter das Alltägliche mischt und unbemerkt zuschlägt. 

Das jedenfalls ist die Theorie der Ermittlerin Kuroda (Anne Nakamura, Japan Sinks: People of Hope), die in einer Serie äußerlich unzusammenhängender Todesfälle eigentümliche Gemeinsamkeiten entdeckt. In jedem der als Freitod oder Unfall zu den Akten gelegten Fälle wurden den Verstorbenen ein Stück Haar abgeschnitten. Während ihre männlichen Kollegen Kurodas Theorie einer Mordserie für absurd halten, sucht sie immer kanadischer nach Indizien in den letzten Wochen der Personen. Alle begegneten dem gleichen mysteriösen Mann (ein dezent bedrohlicher Teruyuki Kagawa, Miyamatsu to Yamashita), der in immer neuer Identität zum unsichtbaren Katalysator abrupter Gewalt wird.

Eine Handvoll Akte, jeweils einem der Opfer des unheimlichen Fremden gewidmet, fügt sich zu einem makaberen Mosaik über die tückische Fragilität trügerischer Konstanten. Persönlichkeiten verschieben sich, ein tödlicher Impuls befällt ausgeglichene Menschen, aus dem Nichts erfolgen fatale Unfälle. Mal als Kollege, Lehrer oder Sport-Coach dringt der namenlose Täter in den Alltag einer verwitweten Mutter, eines bankrotten Hotel-Besitzers, eines traumatisierten LKW-Fahrers und einer einsamen Schülerin. Kummer, Isolation, Überforderung und Existenzangst prädestinieren die Figuren für ein Unheil, in dem sich gesellschaftliche Gleichgültigkeit und systemischer Druck entladen.

Der beunruhigende Täter fungiert als sinnbildhafte Verkörperung Leistungsanforderungen, Perfektionszwang und sozialer Kälte. Eine unterkühlte Farbpalette, diesiges Licht und nasskaltes Klima unterstreichen die abweisende Härte der Welt, in der sich die düstere Parabel entspinnt. Zermürbende Monotonie, Schweigen und Hoffnungslosigkeit verdichten sich zu einer depressiven Aura schleichender Beklemmung. Das titelgebende Ereignis kriecht unmerklich heran und bleibt still und unsichtbar, wie die Menschen, die es trifft. Die Katastrophe kommt nicht von außen, sondern wohnt bereits in den Individuen, gewachsen außer destruktiven Dynamik sadistischer Sozialstrukturen. 

Fazit

Tsunamis und Erdbeben dienen in Kentaro Hirases und Yutaro Sekis morbidem Mystery-Thriller lediglich als Vergleich der psychologischen und existenziellen Abgründe, die sich unvermittelt in scheinbar geregelten Existenzen auftun und diese auslöschen. Gerahmt von grell roten Textkarten mit den Namen der Figuren, die in den fatalistischen Vignetten den Tod finden, betont die konzentrierte Inszenierung die menschliche Individualität, die eine von Assimilation, Perfektionismus und Duldsamkeit bestimmte Gesellschaft erstickt. Ein stilles, schemenhaftes Grauen durchzieht die dichte Atmosphäre des hintergründigen Horror-Thrillers, dessen gespenstische Ruhe zugleich irritiert und fasziniert.

Kritik: Lida Bach

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