Tsunamis und Erdbeben dienen in Kentaro Hirases und Yutaro Sekis morbidem Mystery-Thriller lediglich als Vergleich der psychologischen und existenziellen Abgründe, die sich unvermittelt in scheinbar geregelten Existenzen auftun und diese auslöschen. Gerahmt von grell roten Textkarten mit den Namen der Figuren, die in den fatalistischen Vignetten den Tod finden, betont die konzentrierte Inszenierung die menschliche Individualität, die eine von Assimilation, Perfektionismus und Duldsamkeit bestimmte Gesellschaft erstickt. Ein stilles, schemenhaftes Grauen durchzieht die dichte Atmosphäre des hintergründigen Horror-Thrillers, dessen gespenstische Ruhe zugleich irritiert und fasziniert.