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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Für eine Gruppe junger Leute wird ein Ausflug in den Wäldern von West Virginia zum Horrortrip. Nach einer Autopanne machen sich Medizinstudent Chris und seine Schicksalsgenossen auf die Suche nach Hilfe. Ein falscher Weg führt sie zu einem bizarren Holzfällercamp. Was die jungen Leute dort entdecken, übertrifft ihre schlimmsten Alpträume. Sie geraten in die Hände von drei blutrünstigen Kreaturen, die ihre Opfer gnadenlos jagen. Ein Kampf um Leben und Tod beginnt.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Im Horrorfilm hatten die Teenies ja bekanntlich noch nie wirklich viel zu lachen. Nicht nur, dass die Eltern sie offensichtlich auf dem Kieker hatten und feste Ultimaten bei Partyausflügen in der Nachbarschaft aufstellten, nein. Wenn es der zeitliche Rahmen dann auch mal herab und die Adoleszenten sich einen wollüstigen Spaß erlaubten und einem vorehelichen Schäferstündchen beipflichteten, stand der maskierte Soziopath schon im nächsten Moment schnaubend im Türrahmen, um den Schmutzfinken das phallische Instrument geradewegs in den Hinterkopf zu pflocken. Nicht mal auf eine gesunde Portion Schlaf hatte sie in den 1980er Jahren ein Anrecht, denn wenn denn dann mal jemand von den Jungen und Mädchen in einen Traum abdriftete, klapperte Freddy Krueger schon am anderen Ende mit seinen gewetzten Scherenhänden. Aber bleiben wir bei der Wahrheit: Nicht nur die Teenager hatten mit einigen Sorgen im Horrorfilm zu ringen, auch die Twens bekamen es so manches Mal richtig schön dicke vor den Latz geknallt.

In „Wrong Turn“ von Rob Schmidt steht auch wieder eine Gruppe Twens im Mittelpunkt, die ungewollt in einem Stück Hinterland mit ihren Autos liegenbleibt und sich schon bald wünschen, das wäre ihr einziges Problem geblieben. Chris Flynn (Desmond Harrington) ist eigentlich auf dem Weg zu einem Vorstellungsgespräch, braust mitten in einen Stau und entscheidet sich dann, eine dieser ominösen Abkürzungen durch den Wald zu nehmen – Was natürlich heftig-deftig nach hinten losgehen wird. Da warten dann auch schon einige Andere (darunter auch Eliza Dushku als Jessie), die urplötzlich einen Platten hatten. Tja, und dann stehen sie da, schauen überrumpelt in der grünen Weltgeschichte herum und entscheiden sich kurze Zeit später, nach Hilfe Ausschau zu halten. Jeder, der sich schon mal etwas mit dem Backwood-Subgenre vertraut gemacht hat, weiß ganz genau, worauf das hinauslaufen wird: Man wird eine verlassene Hütte vorfinden (check!), man wird sie inspizieren (check!) und man wird auf allerlei eingemachte Schweinereien treffen (check!), bis man dann auch die kannibalischen Bewohner der Bretterbude zu Gesicht bekommt.

Die Handlung eines solchen Genre-Streifens ist seit jeher hochgradig stereotypisiert und bietet seit den 1970er Jahren keinen echten Anflug an Originalität mehr. „Wrong Turn“ jedoch lässt sich als eine Art Backwood-Konzentrat proklamieren, der die Stärken des Sujets zentralisiert und zur unterhaltsamen Schnitzeljagd bläst. Dabei streicht Alan B. McElroy jeden kritischen Subtext aus seinem Drehbuch und lässt die Zivilisation ohne substantielle Referenzen mit dem weitestgehend unberührten Hinterland kollidieren, wo das kultivierte Gemüt, welches Differenzen sonst durch Kompromissbereitschaft aus dem Weg zu räumen weiß, sich dazu gezwungen sieht, dem degenerierten Inzuchtpack mit ihren eigens angewendeten Mitteln den Garaus zu machen. Und „Wrong Turn“ inszeniert diesen Kampf ums Überleben als adrenalingeladene Achterbahnfahrt, bei der einen hinter dem nächsten Baumstamm schon schwungvoll mit der Axt der Schädel gespalten werden könnte. Rob Schmidt beweist viel handwerkliches Geschick und allein die Szene, in der sich zwei der Twens im Haus der Kannibalen verstecken müssen, während sie dabei zusehen, wie eine ihrer Freundinnen in Stücke gesägt wird, ist Suspense in effektiver Brillanz.

Und auch wenn die Twens in „Wrong Turn“ vielleicht nicht die hellsten Zeitgenossen sind und sich dann, wenn sie sich mal unbeachtet fühlen, direkt die Schlüpfer rutschen lassen, verzichtet der Film angenehmerweise komplett darauf, die obligatorische Lovestory in das Geschehen einzubinden. „Wrong Turn“ will Gas geben, spart nicht mit Gore und ist ebenso wenig daran interessiert, dem Zuschauer irgendwelche Verschnaufpausen zu unterbreiten. Ein kleines (Genre-)Fest hat Schmidt hier in jedem Fall auf die Beine gestellt, so unterhaltsam, fokussiert und deftig wie hier zur Tat geschritten wird. Vor allem ist die Konsequenz hier wunderbar, mit der Gottes vergessene Kinder aus den dichten Wäldern des amerikanischen Hinterlandes auf frisches Menschenfleisch Jagd machen. Zweifelsohne ist „Wrong Turn“ einer der besten Horrorfilme des neuen Millenniums, dessen eigentlich wirklich überraschende Klasse bereits mit vier scheußlichen Fortsetzung beschmutzt wurde.

Fazit

Wer inhaltlich Bahnbrechendes erwartet, der hat sich mit „Wrong Turn“ ganz klar in der Hausnummer geirrt. Hier wird dem Zuschauer absolut nichts Neues kredenzt, dafür findig mit den Klischees des Backwood-Subgenres hantiert und mit treffsicherer, straffer und konzentrierter Inszenierung bewiesen, wie man den Regeln des Sujets mehr als solide huldigt. In diesem Sinne: Ein Hoch auf das Navigationssystem!

Kritik: Pascal Reis

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