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1945: In der entscheidenden Phase des Zweiten Weltkriegs stürzt ein US-Flugzeug mit geheimem, immens wertvollem Inhalt über dem Schwarzwald ab. Major Johnson entsendet umgehend eine 13 Mann starke Spezialeinheit, angeführt vom erfahrenen Sergeant Brewer, um die Fracht vor dem Feind sicherzustellen. Doch Nazis sind das geringste Problem, mit dem es die Soldaten zu tun bekommen…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Es gibt so Filme, da benötigt man schon eine Menge Fantasie und einen unerschütterlichen, an Selbstbetrug grenzenden Zweckoptimismus, um nicht von vornherein die Flinte ins Korn zu werfen. Dazu zählt auch die DTV-Premiere WarHunt – Hexenjäger, deren nackte Fakten wenig Erbauliches versprechen. Man bekommt es hier mit einer Low-Budget-Produktion zu tun, deren Regisseur und Autor Mauro Borrelli vorher z.B. verantwortlich war für so Granaten wie The Recall (2017) mit Karrieresturzvogel Wesley Snipes (Blade) und für die Realisierung dieses Werks lange Klinken putzen gehen musste. Schließlich konnte er durch Crowdfunding das notwendige Kleingeld und in Riga einen finanzierbaren Drehort auftreiben. Sogar einen echten (Ex-)Superstar gab der löchrige Sparstrumpf noch her und so sicherte man sich die Dienste von Mickey Rourke (Angel Heart), für den man nach dessen dritten Frühling anno 2020 schon (wieder) längst keinen Make-Up-Artist mehr brauchte, der trägt seinen unverwechselbaren Whole-Year-Halloween-Look Tag für Tag auch privat spazieren. Dazu mal wieder ein Nazi/Horror-Crossover, das auf dem Papier förmlich nach einer Runde Hohn & Spott bei SchleFaZ schreit. Und als wäre das nicht schon alles ungünstig genug, begann man ausgerechnet im Januar 2020 mit den Dreharbeiten…

In der auf der Blu-ray enthaltenen Doku „Last Man Standing – Dreharbeiten im Lockdown“ wird auf äußerst interessante Weise erläutert, wie unglaublich schwierig sich die Realisierung eines ohnehin schon auf sehr wackeligen Beinen stehenden Projektes gestaltete, das wohl denkbar schlechtesten Zeitpunkt der letzten Jahrzehnte gedreht werden musste und sich eben nicht den Luxus erlauben konnte, alles auf unbestimmte Zeit auf Eis zu legen. Allein dem hier dokumentierten Kraftakt gebührt eine gehörige Schippe Respekt und es lässt den gesamten Film (der zwischenzeitlich die weltweit einzige, noch aktive Produktion war) rückwirkend in einem etwas anderen Licht erstrahlen, aber darum soll es hier primär gar nicht gehen. Erwähnt werden sollte es aber dennoch. Unabhängig davon ist WarHunt – Hexenjäger bereits deutlich besser, als man aus dem Stehgreif prognostizieren müsste. Natürlich ist das Ganze relativ günstig produziert und kann das selten bis nie wirklich kaschieren, das Auftreten von Mickey Rourke ist schlichtweg grotesk und es wäre in der Tat reines Hexenwerk, wenn man von mehr als stabiler Berieselung sprechen könnte. Aber im positiven Sinne ist WarHunt – Hexenjäger genau das: Ein kurzweiliges, in Anbetracht seiner sehr überschaubaren Mittel recht anständig umgesetztes Genre-Stück, dass sich dankenswerter Weise nicht kampflos die Hose runterzieht und gleich in die Naziploitation-Dödel-Richtung wie Iron Sky, Sky Sharks oder Blubberella geht, was ja durchaus naheliegend wäre.

Man hat das Gefühl, dass Mauro Borrelli und seinem Team der Film durchaus am Herzen liegt und sie ihn genau deshalb eben nicht „augenzwinkernd“ als verblödetes Dosenbier-Happening verramschen. Atmosphärisch wie handwerklich ist das für seine Liga schon ganz okay, die erfahrenen Darsteller wie Robert Knepper (Twin Peaks) oder Jackson Rathbone (Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen) sind für so was völlig ausreichend und selbst Mickey Rourke ist bis auf sein bizarres Erscheinungsbild halbwegs engagiert dabei, was ja selbst bei einem größeren Gehalt nicht immer selbstverständlich ist. Dazu begeht der Film nie den Fehler, mehr abliefern zu wollen, als er im Stande ist. Bei Masken und Effekten bewegt man sich auf einem Niveau, dass sich stemmen lässt, ohne lächerlich zu wirken und seinen Zweck dennoch akzeptabel erfüllt. Gleiches gilt mehr oder weniger für den Plot an sich, der nun wirklich keine (Lebens)Bäume ausreißt, aber eben funktionell ist. Am Ende des Tages kommt dabei ein mittelmäßiges, aber eben auch nicht schlechtes B/C-Movie heraus, mit dem man in Anbetracht der Umstände – und erst recht der unfassbar komplizierten Drehbedingungen – doch halbwegs zufrieden sein darf.

Fazit

„WarHunt – Hexenjäger“ ist eine positive Überraschung, was in dem Fall nicht zwingend mit einer Empfehlung gleichzusetzen ist. Er hätte aber leicht viel, viel schlechter sein können – auch ohne den Corona-Dreh am Rande des Abbruchs. In allen Belangen zieht man sich besser aus der Affäre, als sich grundsätzlich vermuten ließe und allein deshalb kann man ihm zumindest mal eine Chance gewähren. Im Preis-Leistungs-Verhältnis auf alle Fälle kein Reinfall.

Kritik: Jacko Kunze

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