{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Quelle: themoviedb.org

Verfügbar auf

Netflix

Inhalt

Elizabeth, Ron & Ibrahim leben in der Seniorenresidenz Coopers Chase und treffen sich jeden Donnerstag, um über ungeklärte Mordfälle nachzugrübeln. Bisher nur ein etwas ungewöhnliches, aber harmloses Hobby, bis in ihrem Umfeld tatsächlich ein Mord geschieht. Vor allem einer mit Folgen, denn das Opfer ist der Mitbesitzer ihrer Heimat, der bisher einem Verkauf des Grundstücks energisch im Weg stand. Gemeinsam mit dem neues Mitglied Joyce versucht der Thursday Murder Club den Fall zu lösen und ihr Zuhause zu erhalten. 

  • 4kn06gns94rqfoyqwdgunk7cob4
  • 3pib1ekxvmpzkuk2w4cb8zemdqr
  • Fwh8qyeacmfpnujhqtwsgoma5tt
  • Wlxn2l4woazjqqjcx6iubygjatk
  • Ag34igealw3tpuetmtfev3p02lc
  • Xjpvuviqykw8ozviufqqjnhmoom
  • Mzskmlseh0xxslzzh45ijzoqnjx
  • Jnethsollgq5hmoaypwzrrnp0qo
  • Qnxvqf9nly1mo1skbcbtqvzgjqr
  • 4xpfkbbqod1jorf30b9e2qvl0t1
  • Xykdcikkh07omimvmdvphnwimul
Quelle: themoviedb.org

Kritik

Wer glaubt, in Seniorenheimen würden Bingo-Nachmittage, Stuhlgymnastik und Tanztee die spektakulären Highlights darstellen, der sollte mal in „Coopers Chase“ vorbeischauen. Dort leben nicht nur erstaunlich rüstige und vitale Senior*innen, (die offenbar lieber sündhaft teure Heimplätze statt Miete bezahlen) sondern drei von ihnen frönen einem unkonventionellen Zeitvertreib. Jeden Donnerstag verwandeln Elizabeth (Helen Mirren, Die Queen) – MI6-Agentin a.D. -, Ex-Gewerkschaftsführer Ron (Pierce Brosnan, Black Adam) und der sich im Ruhestand befindende Psychiater Ibrahim (Ben Kingsley, The Killer’s Game) den Puzzleraum in den Thursday Murder Club. Dort wird über Cold Cases ungeklärter Morde sinniert, besser als Kreuzworträtsel oder Sudoku, um die grauen Zellen in Schwung zu halten. Natürlich wird aus Theorie bald bitterer Ernst, als quasi vor ihrer Haustür wirklich ein Mord geschieht und nun können die drei runzeligen Fragezeichen mit Hilfe ihrer Neu-Anwärterin Joyce (Celia Imrie, Bridget Jones: Verrückt nach ihm) ihr Können auch in der Praxis unter Beweis stellen.

Klingt nach einem Kaffee-Kränzchen-Krimi, der exakt so auch in einer Location wie der hier an einem Kino-Nachmittag aufgeführt werden könnte, ohne direkt für einen dreifach Herzklabaster zu sorgen? So ist es in der Tat, nur dank Netflix-Budget ziemlich hochkarätig besetzt und einem prominenten Regisseur wie Chris Columbus (Harry Potter und der Stein der Weisen), der aber inzwischen nur noch alle fünf Jahre mal einen Film inszeniert und somit selbst schon quasi im Teilzeit-Ruhestand ist. Dafür ist er hier gefühlt auch wieder mehr in Hogwarts als in einem klassischen Seniorenheim. Das hat nichts von klinischem, effizientem und trostlosem Krankenkassen-Heim-Ambiente, in der chronischer Personalnotstand herrscht und mehr Aufbewahrung statt menschenwürdigem Lebensabend stattfindet. Nein, in Coopers Chase sieht man nicht mal in der Palliativ-Abteilung gestresstes Pflegepersonal oder gar Ärzte rumflitzen, irgendwie regeln sich das da alles ganz von selbst und eigentlich wirkt das mehr wie ein Internat oder Luxus-Feriencamp für etwas zu greise Teenager. Da muss Magie im Spiel sein, aber so fair sollte man sein, einen besonders hohen Anspruch an Realismus darf und sollte man gar nicht stellen, dafür spielt das Ganze zu bewusst in einem eigenen Genre-Mikrokosmus. 

Im Idealfall soll The Thursday Murder Club den Geist eines Agatha Christie-Krimis atmen, die ja auch auf eine ganz eigene Weise funktionieren und schon einige gelungene Filmadaptionen mit sich gebracht haben. Leider wirkt das hier öfter wie eine maximal mittelmäßige Doppel-Folge von Mord ist ihr Hobby, nur ohne den nostalgisch-urigen Charme der Serie. Die spielfreudigen Stars machen durchaus Spaß und bringen etwas Glanz mit sich, der Krimiplot erweist sich aber nicht nur als altersangemessen gemütlich bis schnarchig, sondern ist speziell in seiner Auflösung ziemlich enttäuschend und einfallslos. Mit überraschenden Wendungen oder smarten Kniffen, die wirklich zum Miträtseln einladen, hätte man hier sicherlich deutlich mehr Unterhaltungswert generieren können. Da würde auch nicht negativ ins Gewicht fallen, wenn es Agatha Christie-üblich eigentlich haarsträubend konstruierter Mumpitz wäre, das gehört zu so einer Art Krimi schließlich irgendwie dazu. Dem Drehbuch fehlt jederlei Finesse und letztendlich ist es mal wieder ein Film, von dem man das Gefühl hat, er existiert in dieser Form lediglich als Streaming-Content. Nie und nimmer wäre das Gefahr gelaufen einen Kinostart zu bekommen, geschweige denn so einen Cast zusammenzutrommeln, sondern wäre höchstens mit einer schmucklosen Besetzung irgendwo als TV-Lückenbüßer gelaufen. Es gibt Schlimmeres und erst recht bei Netflix, aber sinnstiftend ist das nun wirklich für niemanden. Außer vermutlich die Bankkonten der Stars, aber denen sei es gegönnt, sie sind schließlich das Beste am Gesamtprodukt.

Fazit

Seichte Krimiunterhaltung mit einem guten Cast, aber einem uninspirierten Drehbuch aus der unteren Schublade von „wenn einem mal nichts einfällt“. Auch dafür gibt es einen Markt und wer nicht genug von harmlosen Sonntags-Krimis gemeinsam mit Großtante Gerda und Opa Heinz bekommen kann, wird damit vermutlich auch eine ganz ordentliche Zeit haben. Der Rest kann das auch getrost ignorieren und trotzdem ist das bisher einer der besseren Netflix-Produktionen in diesem Jahr. Wird Zeit für die Oscar-Season, dann kommen erfahrungsgemäß die drei guten Filme…

Kritik: Jacko Kunze

Wird geladen...

×