{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Quelle: themoviedb.org

Verfügbar auf

Netflix Maxdome

Inhalt

Der Highschool-Schüler Sutter Keely (Miles Teller) lebt getreu dem Motto ‘Carpe diem’ im Hier und Jetzt. Für den Senior ist das Leben eine ständige Party; der Job bei einem Herrenausstatter verschafft ihm dabei das nötige Geld, um mit einem Auto Eindruck bei seiner heißen Freundin zu schinden. So könnte das Verharren in der Gegenwart ständig weitergehen. Bis er nach einer durchzechten Nacht in einer anderen Welt aufwacht, in der Welt von Aimee Finicky (Shailene Woodley). Anders als Sutter ist sie einem Morgen danach durchaus aufgeschlossen, auch wenn sie dieses Morgen mit einer ordentlichen Portion Science-Fiction-Literatur würzt. Dafür ist sie alles andere als hip, eben nur ein nettes Mädchen, das noch nie einen Freund hatte. Wider aller Erwartung verlieben sich die Beiden ineinander. Doch kann das auf Dauer gut gehen, wenn sich Sutter weiterhin einer sorglosen Gegenwart verpflichtet fühlt?

  • Fav1d4iosjk8ei7hcecvcztumlj
  • 5jga4mrye1y989rhdze6h29j9bg
  • Xy5yazeipb3nij6tuep9dq3ldhp
  • X0ssdlfsaoa9cnb0fhyn9vgcel8
  • 4w9r2xmdzocuzcivtdbblgctvp9
  • Yvuceoxlcxp65sguzz2jfyadw3a
  • 6pg5lhtysykx5hk5ihnl0f6tv7i
  • Hnegg1fym4a4irx2i6tt2nhxytq
  • Udr0dk7h9s36smkvvite3qvqyvd
  • T7ba5iwmtslvtvz0nyaqqpu5ore
Quelle: themoviedb.org

Kritik

„Jeder will, dass ich mich anstrenge. Doch ich weiß nicht, was am Erwachsensein toll sein soll.“

Für den 18jährigen Sutter (Miles Teller,„Whiplash“) ist einzig und allein das Hier und Jetzt von Belang. Er lebt in den Tag hinein, scheint sein Leben zu genießen, in Wahrheit igelt er sich ein, klammert sich an den Moment, denn mit seiner Vergangenheit will er sich genauso wenig auseinandersetzen wie mit der Ungewissen Zukunft. Seitdem der Vater (Kyle Chandler, „The Wolf of Wall Street“) die Familie vor etlichen Jahren verlassen hat – bzw. von seiner Mutter (Jennifer Jason Leigh, „Hudsucker – Der große Sprung“) vor die Tür gesetzt, wie Sutter glaubt -, hat der eigentlich talentierte Junge nicht mehr große Ambitionen an sich selbst und lässt alles schleifen. Die hoffnungsvolle Baseballlaufbahn hat er aufgegeben, sein High School-Abschluss steht ernsthaft auf der Kippe. Egal, denn jedwede Gedanken an Morgen weder mit seiner aufgesetzt-fröhlichen Art entweder überspielt oder mit einem Schluck aus dem jederzeit geladenen Flachmann aus dem Bewusstsein gespült. Aktuell – und nur das ist es, was für ihn zählt – fühlt er sich in seiner kleinen Welt wohl, ist glücklich in seiner Beziehung mit der bildhübschen Cassidy (Brie Larson, „The Gambler“), bis die ihn eines Tages abserviert. Per Zufall lernt er das unscheinbare Mauerblümchen Aimee (Shailene Woodley, „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“) kennen, die ihm auf Anhieb sympathisch ist, auch wenn sie eigentlich überhaupt nicht seinem typischen Beuteschema entspricht.

Was nun folgt, dürfte relativ klar sein, umso erfreulicher, dass „The Spectacular Now“ das allein nicht als einzigen Inhalt seiner Geschichte über 90 Minuten abspult. Der coole Typ entdeckt hinter dem unscheinbaren, ungeschminkten Mädchen von Nebenan einen extrem liebenswerten, sensiblen, einzigartigen Menschen, verliebt sich, zweifelt vielleicht kurz, aber das ist eben nicht alles und die letztliche Moral des Films. Es war schon ein 1 ½ stündiges Rumeiern mit eindeutigem Ausgang zu befürchten, doch den Drehbuchautoren Scott Neustadter & Michael H. Weber ("(500) Days of Summer") geht es nicht ausschließlich um das Zusammenfinden des Pärchens, viel mehr um die Problematik, die mit Sutters Verdrängungsmechanismen, seinen hinter einer dicken Schicht von angeblichem Selbstbewusstsein und falscher Unbeschwertheit vergrabenen Vertrauens- und Bindungskomplexen einhergehen und wie diese eine womöglich glückliche Zukunft für ihn und auch sie auf eine harte Probe stellt. Dabei bewegen sich die Autoren nah an der anvisierten Zielgruppe und schaffen sicher eine enge Bindung von ihr an ihre Figuren. Sie schildern Probleme, Emotionen und Befindlichkeiten, mit denen sich bestimmt viele Teenager und junge Twens stark identifizieren und sich selbst wiederfinden können. Ohne zu sehr in den üblichen US-Teenie-Mainstream-Modus zu verfallen, über „The Spectacular Now“ schwebt stets dieser angenehme Independent-Geist, wobei ja auch das gerade in den letzten Jahren schon wieder leicht in Mode gekommen ist. Großen Anteil an der meist empathischen und authentischen Wirkung des Films hat das Hauptdarstellerduo Teller & Woodley, deren Chemie jederzeit überzeugend, ehrlich rüber kommt und als Paar ungezwungen harmonisiert. Man nimmt ihnen ihre Rollen und die daraus resultierenden Situationen einfach ab, ganz schlicht gesagt. Das klingt so simpel, aber wenn man so manchen Er-trifft-Sie-Filme sieht, dass ist es ganz und gar nicht.

„The Spectacular Now“ hat diese Grundsympathie, eine leicht melancholische, nachdenkliche, dabei nie zu schwere oder überdramatische Note, erzählt dabei natürlich aber auch keine weltbewegende, unglaublich herausragende Story. Richtig packen und für sich einnehmen, das gelingt dem Film recht selten, wenn nur für Sekundenbruchteile, dafür fehlt es ihm dann doch an der entscheidenden Qualität in der Geschichte, an nennenswerten Höhepunkten. Besonders schade, dass die wundervolle Jennifer Jason Leigh nur wenige Minuten ihr Gesicht in die Kamera halten und zu wenig zeigen darf, gerade da ihre Rolle locker mehr Raum vertragen könnte, für diese Art Randerscheinung wirken beide – Figur und Darstellerin – verschenkt. Der von einigen Seiten gefeierte Coming-of-Age-Hit ist das definitiv nicht, aber auch kein schlechter, ein netter Film, dem man sich mit Vorliebe für das Genre durchaus anschauen kann.

Fazit

Ein unspektakulärer, dadurch allerdings teilweise wirklich schöner Film mit talentierten Jungdarstellern und zwei alten Hasen, wobei sich letztere leider wenig beweisen dürfen. Hat das Herz am rechten Fleck und zeigt viele positive Ansätze, die insgesamt nicht bis in die letzte Konsequenz ausgeschöpft werden. Unter den Filmen der neuen Coming-of-Age-Welle allerdings noch ein Vertreter, dem man eine Chance geben kann, der macht schon einiges richtig und kommt vor allem niemals zu klischeebeladen und affektiert rüber.

Kritik: Jacko Kunze

Wird geladen...

×