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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Als ein Wissenschaftler total entstellt in der Wüste aufgefunden wird, geht Dr. Matt Hastings, Arzt im verschlafenen Wüstenstädchen Desert Rock, den Umständen nach. Durch die liebreizende Laborassistentin Stephanie Clayton erfährt er, dass der Wissenschaftler gemeinsam mit Dr. Deemer ein Nahrungspräparat entwickelt hat, das Tiere unwahrscheinlich schnell wachsen lässt und Menschen grässliche Entstellungen zufügt. Was keiner ahnt: eine behandelte Tarantel konnte aus ihrem Käfig entkommen und bedroht durch ihre gigantischen Ausmaße die gesamte Stadt.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Horror der Marke B-Movie haben ihren ganz besonderen Reiz. Regisseur Jack Arnold hatte sich dadurch einen gewissen Ruf erarbeitet gehabt und konnte unter anderem mit Science Fiction-Werken wie „Der Schrecken vom Amazonas“ oder „Metaluna IV antwortet nicht“ Akzente setzen. Eines seiner bekanntesten Werke ist „Tarantula“, der in der Nachkriegszeit die Masse an Horrormovies dick unterstrich, und das zu einem absoluten Kultwerk mutiert ist.

Klassisch, aber auch geradezu erschreckend naiv baut sich der Plot um die Hauptpersonen auf, hält aber mit den Horrorelementen nicht hinter dem Berg. Nach einer kurzen und spannenden Einführung wird man schnell in die Hintergründe eingeweiht, und so geraten im Labor von Dr. Deemer die ersten riesigen Tiere ins Bild. Der Zuschauer weiß sofort bescheid, und einzig die Lösung des Problems wird mit zunehmender Dauer thematisiert, während die Figuren noch im Dunkeln tappen. Was in den Nachkriegskinosälen noch funktioniert haben durfte, wird heute gerne belächelt, denn „Tarantula“ bedient alle Klischees eines Monster-B-Movies.

Im Schnelldurchgang werden die Personen eingeführt und auch behandelt, und selbst die Annäherung der Figuren Clayton und Hastings führen letztendlich zu keinem befriedigenden Ende. Anders und etwas interessanter ist der Nebenaspekt des Biologen Deemer zu bewerten, der zwar etwas unnahbar scheint, aber gegen Ende zu betrauen sein darf. Hier ist das Element der Erstellung als Zutat in der Horrormär eingesetzt worden, was „Frankenstein“ nicht unähnlich ist. Bleibt noch die Titelfigur des Films übrig, und als diese hat die Vogelspinne ihren wahrhaft gigantischen Auftritt. Mit gelungenen fotografischen Effekten in Szene gesetzt, stackst sie bedrohlich leicht über Felsmassive und greift alles an, was nach Futter aussieht. Hier wird auch keine Vermenschlichung des Bösewichts zelebriert – die Spinne ist eine Spinne, und mehr nicht. Jedenfalls kann der Effekt der Tarantel überzeugen, der für das Herstellungsjahr 1955 erstaunlich gut gelungen ist und kaum Patzer zuließ.

Etwas auffälliger dann ist wieder der Nachkriegspatriotismus, mit dem Arnold das Militär und seine Gerätschaften als letzten Ausweg zeigt. Wenn schließlich nur noch mit Napalm bestückte Kampfbomber das Rieseninsekt aufhalten können, Frauen als typische „Scream Queens“ und „Eyecatcher“ dem Film beiwohnen, ist die Richtung klar definiert. Schade nur, dass Arnold den Film urplötzlich zu einem Ende kommen ließ. Etwas Hintergrundgeschichte, einiges Rätselraten und den finalen Kampf später brennt nur noch ein gigantisches Insektenskelett vor sich hin, während bereits ein nüchternes „The End“ angezeigt wird. Lässt man mal die Monsterszenen außer Acht, tun sich auch schnell viele Logiklücken und unbeantwortete Fragen auf, die der Film auch nie aufklärt.

Auch inszenatorisch darf man keine Luftsprünge erwarten, und selbst durch Einsatz von unheilvollen Lichtquellen bleibt der Gesamteindruck des Films eher vage und belustigend. Natürlich sollte man nicht vergessen, inwieweit sich der Zuschaueranspruch innerhalb von 50 Jahren gewandelt hat, aber selbst Komödien wie „Arsen und Spitzenhäubchen“ konnten mit gespenstischen Szenen mehr erreichen als dieser Monsterstreifen.

Fazit

Höhere Filmkunst darf man gerne bei Hitchcock suchen. Wem einige Lücken, Inszenierungsmacken und Schwarz/Weiß-Optik aber ein Entzücken entreißen kann, darf sich auch heute noch gerne an dem Kultfilm „Tarantula“ erfreuen. Gelungene Effekte und sinnfreie Unterhaltung bietet er allemal und kann ohne Zweifel als Klassiker bezeichnet werden - und in arachnophobisch anfälligen Menschen Ängste schüren.

Kritik: Sascha Wuttke

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