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Inhalt

Wer Harlem betritt, unterschreibt sein eigenes Todesurteil. Korruption, Gewalt, Verbrechen und der Kampf ums Überleben sind an der Tagesordnung – und nichts bringt soviel Geld wie das illegale Geschäft mit den Drogen. Schon als Junge wußte Roemello was er wollte, die Straße, das Viertel, die Macht – und Rache. Rache dafür, daß seine Eltern Opfer eines Milieus wurden, das vom stärksten Clan der Stadt geprägt ist. Die Männer, nach deren Vorbild er sich hochkämpfte, warten nur auf eine Gelegenheit, mit Romoello und seinem Bruder abzurechnen, denn in dieser Stadt kann es immer nur einen geben.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die erste Hälfte der 90er war eine spannende Teilepoche für das, was man kurzzeitig als die New-Blaxploitation-Welle bezeichnen konnte. Keine schroffe Low-Budget-Ware vom Grabbeltisch, sondern schwarzes Genre-Kino, welches ernstzunehmende Problematiken mit Wucht, Power und inszenatorischem Selbstbewusstsein behandlte. New Jack City von Mario Van Peebles wurde 1991 zum echten Straßenfeger, zwei Jahre später schlugen die Hughes-Brothers durch ihr aufgeheiztes, wütendes Debütwerk Menace II Society ein wie eine Bombe am Nerv der Zeit. Eventuell hätte das ambitionierte Gangsterdrama Sugar Hill in deren Fahrwasser mitschwimmen können, stattdessen ging die angepeilte Reifeprüfung des kubanischen Regisseurs Leon Ichaso gewaltig in die Hose. Kommerziell nicht lukrativ, künstlerisch heute nicht mal mehr am Rande erwähnt. Ein gescheiterter Versuch. Die große Kinokarriere blieb seinem Regisseur damit verwehrt und der Film versank sang und klanglos in der Masse.  

Sugar Hill, nicht unbedingt die edelste Ecke von Harlem, aber jeder Moloch braucht einen König. Romello (Wesley Snipes, Blade) ist zu diesem geworden. Hat sich hochgearbeitet. Sah seinen älteren Bruder Ray (Michael Wright, Der Prinzipal - Einer gegen alle) der eigenen Mutter den Goldenen Schuss injizieren, dealt aber nun selbst mit dem dreckigen Stoff. Ist über diese Schiene eine große Nummer geworden, obwohl er über unendlich viel Potential verfügen würde. Hochintelligent wie talentiert, aber anscheinend massiv milieugeschädigt. Sein Vater (Clarence Williams III, Wild Christmas) wurde auch noch vom Pusher-Pack zum Krüppel geschossen, dennoch sitzen sie inzwischen alle in einem Boot. Weil es in Sugar Hill offenbar keine andere Option gibt. Oder eher, da das Drehbuch bis auf dramaturgisch sehr schlichte Fixpunkte einfach nichts anbieten kann, was über betont prätentiöses Seifenoper-Niveau herauskommt.

Wesley Snipes ist auf dem Weg zum kurzzeitigen A-List-Star das Highlight dieses insgesamt misslungenen Gangsterdramas auf mittelprächtigem TV-Niveau. Mit starker Leinwandpräsenz und einem darstellerischen Profil, das eigentlich schon das der dürftigen Figurenzeichnung überbietet. Dramaturgisch eindimensional und unkreativ wird ein Unterweltmelodram vom Band abgespult, dem es massiv an eigener Identität, Authentizität und echtem Stallgeruch mangelt. Eine aus sicherer Distanz spekulierte, langatmig arrangierte Pseudo-Milieu-Studie, in der abgedroschene Klischees und Dialoge geschwungen werden, anstatt den Zuschauer in die hoffnungslose Tristesse ernsthaft eintauchen zu lassen. Grobmotorisch werden die üblichen Bausteine aneinandergereiht. Probleme mit der Konkurrenz, Trouble durch den nichtsnutzigen Bruder, eine aufkeimende Romanze, die eventuell den Ausweg aus der Kriminalität bedeuten kann (wie das in der Regel endet, wissen wir wohl alle) und natürlich dem moralisch wichtigen Lehren: Verbrechen lohnt sich nicht und Drogen sind schlecht. Gut zu wissen, besonders wenn es einem so subtil vermittelt wird.

Fazit

Dem Film fehlt es komplett an markanten Alleinstellungsmerkmalen, mögen sie noch so gering ausfallen. Es ist kein Wunder, dass er weitestgehend in Vergessenheit geraten ist: An was sollte man sich schließlich erinnern, was man nicht schon mehrfach besser woanders gesehen hat? Da bleibt praktisch nichts übrig. Die Darsteller, allen voran Wesley Snipes, machen einen ordentlichen Job und grundsätzlich ist das nicht unbedingt ein richtig schlechter Film. Nur eben einer, der nichts über dem generischen Mindest-Standard anbietet und dadurch relativ schnell in ermüdende Belanglosigkeit verläuft. Eines dieser Werke, das man am nächsten Tag eigentlich schon wieder fast verdrängt hat.

Kritik: Jacko Kunze

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