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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Arizona 1870. Ein Samurai soll ein wertvolles Schwert zurückbringen, das den Botschafter entwendet wurde. Zu seinem Glück läuft einer der zwei Diebe aus Rachegründen auf seine Seite über. Zusammen bilden sie ein abenteuerliches Gespann. Western-Abenteuer aus dem Jahr 1971 mit Charles Bronson und Ursula Andress.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Ein Cowboy, ein Samurai und ein Franzose kommen in einen Salon…

So könnte ein dämlicher Witz beginnen, bis auf den Salon haben wir hier stattdessen die Figurenkonstellation des leicht exotischen Westerns Rivalen unter roter Sonne von James Bond-Veteran Terence Young (Warte, bis es dunkel ist), der als Weltenbürger- und Bummler der ideale Mann für so ein Multi-Kulti-Crossover sein sollte. Wie so oft dieser Tage eine europäische Co-Produktion, diesmal jedoch mit Frankreich als treibende Kraft. Also kein Spaghetti-Western im klassischen Sinne, mehr ein…Camembert-Western? Wie schimpft sich so was? Dafür einfach zu selten zu sehen, selbst in der Hochphase des Euro-Westerns. Ebenso wie das Aufeinandertreffen von Fern-Ost und Wild-West.

Revolverheld gegen Samurai oder eher notgedrungen zusammen gegen den gemeinsamen Gegner. Outlaw Link Stuart (Charles Bronson, Spiel mir das Lied vom Tod) wird von seinem Partner „Gauche“ (Alain Delon, Der eiskalte Engel) nach einem erfolgreichen Eisenbahnüberfall übers Ohr gehauen und verwundet zurückgelassen. Zudem entwendet er ein unbezahlbares Schwert, das der japanische Botschafter als Geschenk für den US-Präsidenten im Gepäck hatte. Ein Schande und Grund für ein ordentliches Harakiri, sollte sein getreuer Leibwächter Kuroda (Toshirô Mifune, Die sieben Samurai) den kostbaren Schatz nicht innerhalb 7 Tagen zurückbringen. Obwohl der patzige Bandit und der stolze Samurai auf die Gesellschaft des jeweils anderen wenig Wert legen müssen sie sich zusammenraufen, um den abtrünnigen Franzosen ausfindig zu machen. Als attraktiver Lebendköder eignet sich ganz hervorragend dessen Liebchen Cristina (Ursula Andress, Kampf der Titanen), doch als dann noch die bösen Komantschen (Western-Rassismus, juhu) mitmischen, sitzen plötzlich alle im gleichen Boot bzw. im brennenden Schilf.

Nach typischem Buddy-Movie-Muster rumsen zwei völlig konträre Charaktere ineinander und sorgen zunächst für einiges heiteres Konfliktpotenzial, bevor sie  – wer hätte es gedacht – nach und nach immer besser miteinander auskommen und am Ende buchstäblich füreinander durchs Feuer gehen oder sich eine Kugel einfangen würden. Bronson, anfangs in seiner gewohnten, bald katatonischen Coolness nah an Symptomen eines Schlaganfalls, taut als überhebliches, ignorantes West-Großmaul angenehm unterhaltsam auf („Hör zu: Das ist ein Pferd. Das ist vorne, das ist hinten. Und darauf sitzt man“) und prallt dabei immer wieder auf den bierernsten, asiatisch- pragmatischen Mifune, der um Zeit zu sparen auch mal während des Gehens schläft oder Moskitos in der Luft filetiert. Mit der Erkenntnis, dass Rummelboxen gegen Kung-Fu ziemlich plump aussieht, Kugeln auf Distanz nützlicher sind als Schwerter, aber erst die Kombination der jeweiligen Stärken ein schlagfertiges Duo ausmachen. Culture-Clash mit Völkerverständigungseffekt…nur der Franzose, der ist im wahrsten Sinne des Wortes ein ziemlich „linker“ Hund.

Dank seiner gut aufgelegten Stars und seines kleinen Alleinstellungs- oder zumindest Wiedererkennungsmerkmals macht Rivalen unter roter Sonne über die meiste Zeit Spaß, auch wenn die ganz großen, kreativen oder außergewöhnlichen Momente (trotz der ungewöhnlichen Paarung) nicht zwingend vorhanden sind. Mal humorvoll, dann plötzlich wieder erstaunlich brutal (da spritzt in bester Eastern-Tradition auch mal saftig das Blut aus der Schnittstelle), zwischenzeitlich auch mit der ein oder anderen Verschnaufpause und dem üblichen, hässlichen Bild der barbarischen und sehr primitiv agierenden Sadisten-Rothäute, dafür aber mit einem ansprechenden Showdown im dichten Schilf, was wiederum an so manchen Klassiker aus Fern-Ost erinnert.

Fazit

Frühes Buddy-Movie, das auf europäische Art einen Western mit Eastern-Elementen versetzt. Klingt wie Spareribs mit Sojasoße an Quiche Lorraine, ist allerdings weit weniger schräg als er gerne sein dürfte. Mit etwas mehr Experimentierfreude eventuell ein richtig exklusives und bemerkenswertes Vergnügen, so aber auch ein ordentlicher, unterhaltsamer Genre-Beitrag mit internationaler Star-Power. Geht schon klar.  

Kritik: Jacko Kunze

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