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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Detective Jay Swan (Aaron Pedersen), ein indigener Polizist im australischen Outback, kehrt nach Jahren zurück in seine ehemalige Stadt. Sein erster Fall ist dabei zugleich sein bislang größter: Der mysteriöse Tod eines Mädchens. Schnell entwickelt sich daraus ein Abwärtsspirale aus Drogen, Gewalt, Korruption sowie Mord. Swan muss sich seinen ehemaligen Dämonen stellen aber auch Freund von Feind unterscheiden...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Trostlose Straßen, staubige Wüsten, verwahrloste Vororte sowie eine durchdringende Kriminalität: Das Bild Australiens war wohl schon lange nicht mehr so düster wie apokalyptisch wie in "Mystery Road" von Regisseur Ivan Sen (und hoffentlich bald ebenso in "The Rover" von Regisseur David Michôd). Eine Szenerie die fesselt, die anregt zum geschichtenerzählen und vor allem, für Fans von Mystery-Crime wie perfekt scheint. Und ja, der neue Film des indigenen australischen Filmemachers ist ein kleines Genre-Juwel. Ein Neo-Noir-Western voller mythisch angehauchter Bilder, karger Landschaften, rauen Charakteren sowie einer rohen Story voller unmenschlich wirkender Figuren. Dies zusammen mit einem durchaus starbesetzten Cast, hier unter anderem Hugo Weaving ("Matrix", "Herr der Ringe") und Ryan Kwanten ("True Blood"), ergibt einen Thriller, der gerade Fans von eher ruhigen wie harten Stoff zu begeistern weiß. Das letztlich "Mystery Road" kein Volltreffer wird, liegt dabei nur an feinen Nuancen, die den Zuschauer leider oftmals zu sehr auf Distanz halten.

Die Geschichte von "Mystery Road" ist im Kern unterdessen keineswegs neue Kost: Ein abgebrühter wie desillusionierter Polizist der in seine alte Heimat zurückkehrt, ein Ort voller Drogen, verborgener Gewalt, Korruption sowie Mord und eben eine grundlegende feindliche Stimmung, die sich wie ein roter Faden durch den Film zieht. Durch die Mischung aus feiner Detektiv-Arbeit, den klaren Fokus auf Hauptdarsteller Aaron Pedersen sowie die perfekt eingefangene Kulisse des Outbacks, ergeben sich aber starke Momente, die über weite Teile ein wahres Crime-Kunstwerk erschaffen. Ein Film, der einem Sam Peckinpah ("Sacramento", "Sierra Charriba", "The Wild Bunch") mehr als würdig wäre, die Tradition des klassischen amerikanischen Western gelungenen einfängt und hieraus ein Crime-Drama erschafft, welches mit der Bebilderung von Ivan Sen (der auch Autor und Cutter war sowie die Musik schrieb) schlichtweg fantastische aussieht. Besonders wenn "Mystery Road" die Sonnaufgänge und Untergänge des leeren, unwirklich wie surrealen Outbacks einfängt, gibt es die stärksten Augenblicke des Films.

Gleiches gilt für die grundlegende Haltung von "Mystery Road": Sen, der selber von Aborigines abstammt, zeichnet hier ein wahrlich trostloses Bild einer ausgestoßenen Volksgruppe, die kaum Chancen auf Hoffnung besitzt. Zerfallene wie spärliche Häuser, eine unverkennbare Leere, Hass sowie Gewalt. Gerade diese an vielen Stellen sehr deutliche Sozialkritik gefällt und macht aus dem Mystery-Thriller, trotz einiger Längen, ein interessantes Stück Indie-Kino. Leider kann Regisseur Ivan Sen seine anfänglich perfekte Stimmung nicht bis zum Ende aufrecht erhalten. Denn während sich der Fall wie ein Spinnnetz entfaltet und alles zu verschlingen droht, bleibt Detective Jay Swan (durchaus engagiert von Aaron Pedersen gespielt) stets unnahbar. Fast niemals gibt er sich seinen Emotionen hin, flucht oder gibt seine innerliche Zerrissenheit zu. Und spätestens wenn seine Tochter entführt wird, steuert dies auf eine unangenehme Oberflächlichkeit zu, die hätte vermieden werden können. Gleiches gilt für das eigentlich gelungene Finale mit einem großangelegten Shootout. Auch hier läuft alles letztlich zu kühl ab, sodass zwar die letzte Einstellung abermals malerisch wirkt, aber einfach zu fern.

Fazit

"Mystery Road" ist im Kern ein malerischer, düsterer wie karger Mystery-Thriller, der gerade durch die technisch vollkommen gelungene Arbeit von Regisseur Ivan Sen überzeugt. Dies zusammen mit einer starken Sozialkritik, einer gar schon apokalyptischen Stimmung sowie einem grandiosen Neo-Noir-Western-Stil, ergibt eine wahre Genre-Perle. Nur schade, dass Hugo Weaving (der als abgehalfterter wie undurchsichtiger Cop brilliert) sowie Hauptdarsteller Aaron Pedersen zu zaghaft eingesetzt werden. Gerade Detective Jay Swan bleibt zu unnahbar, sodass eine emotionale Tiefe am Ende fehlt. Fans sollten sich aber dennoch nicht dieses Stück australischen Kinos entgehen lassen.

Kritik: Thomas Repenning

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