{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Quelle: themoviedb.org

Verfügbar auf

Amazon prime

Inhalt

Ein Versicherungsdetektiv wird von einem Bagger enthauptet, der Fahrer erhängt sich kurz danach. Inspektor Peretti bemerkt jedoch, dass der Selbstmord fingiert ist und man es hier mit einem Doppelmord zu tun hat. Seine Ermittlungen führen auf einen alten Entführungsfall zurück, der nie aufgeklärt werden konnte…

  • Vc1hhu36lrwrbucy3ql0hpfzjee
  • 8tf3q1sjpwo3dtapmxfe9cnmfvc
Quelle: themoviedb.org

Kritik

1972 war die herrlich gelbe Giallo-Welt noch in Ordnung und wenn natürlich auch nicht jeder der schier zahllos wie Pilze aus dem Boden schießenden Beiträge dieser damals extrem angesagten Bewegung von bemerkenswerter Qualität war, es brachte hier noch in schöner Regelmäßigkeit kleine und große Perlen hervor. Mio caro assassino bzw. My Dear Killer zählt zweifelsohne zu den besten Beiträgen dieser Tage, garniert er doch eine klassische wie spannende Krimigeschichte mit den damals essentiellen Merkmalen des Giallo, wodurch nicht nur spezifische Fans, sondern direkt ein breiteres Publikum angesprochen werden dürfte. Regisseur Tonino Valerii hat in verschiedenen Genres bewiesen, was für ein begabter Handwerker er war. Am bekanntesten sicherlich durch Mein Name ist Nobody, aber auch abseits des Italowesterns war er sehr erfolgreich. My Dear Killer sollte dabei tatsächlich sein einziger Giallo bleiben, was angesichts der Qualität als bedauerlich bezeichnet werden darf.

Er beginnt seinen Film direkt mit einem Paukenschlag, wenn ein Mann – gezielt und nicht etwa aus Versehen - mit einem Bagger (!) enthauptet wird. Kommt auf alle Fälle in die Hall of Fame der kreativen Giallo-Morde. Als kurz danach dann der vermeidliche Mörder sich das Leben nimmt, ruft dies den gewieften Ermittler Peretti (Schnauzer und Frisur sitzen mal wieder wie gemeißelt: der unvermeidliche George Hilton, Der Killer von Wien) auf den Plan. Der findet natürlich schnell heraus, dass der bemitleidenswerte Bodo vom Baggerloch selbst Opfer eines Verbrechens wurde und somit vermutlich nicht der wahre Täter war. Seine Ermittlungen führen ihn zu einer wohlhabenden Industriellenfamilie, die vor einigen Jahren einen doppelten Schicksalsschlag hinnehmen musste. Zuerst wurde die kleine Tochter des Familienoberhauptes entführt, bei der Lösegeldübergabe geriet auch ihr Vater in die Fänge der Verbrecher. Vater und Tochter wurden tot aufgefunden, gefesselt und zum Sterben zurückgelassen. Offenbar fürchtet der damalige Täter, dass ihm jemand auf die Schliche gekommen ist, denn noch mehr Leute müssen sterben und Peretti bleibt nicht viel Zeit, das Puzzle rechtzeitig zusammenzusetzen, bevor endgültig alle Hinweise ausgelöscht werden.

Viel Blut wie bei Dario Argento (Profondo Rosso – Die Farbe des Todes) oder gar schmierigen Sleaze wie bei einem Sergio Martino (Die Säge des Teufels) darf man hier nicht erwarten, My Dear Killer konzentriert sich eindeutig stärker auf seinen eigentlichen Krimi-Plot. Das macht er dafür sehr sorgfältig und besticht wirklich mal durch ein Geschichte, die für sich genommen funktioniert und nicht nur als Bindemittel für markant ausgeschlachtete Highlight-Szenen dient. Wenn Tonino Valerii aber mal kurz an der „Argento-Schraube“ dreht, macht er das mit sichtlich Spaß dabei. Neben dem Bagger-Opener besticht besonders eine typische First-Person-Verfolgungssequenz in einer Wohnung, gekrönt von einem deftigen Kill – mit einer Kreissäge! Da lässt man sich nicht lumpen. Zudem beinhaltet der Plot einige abgründige Details. Neben dem Entführungsszenarios mit seinen grausamen Konsequenzen wird auch Pädophilie thematisiert, wenn auch etwas durch die Blume, dennoch kaum zu übersehen. Das Ende erinnert beinah schon an den Showdown von Agatha Christie, wenn George Hilton in bester Hercule Poirot-Tradition alle (noch lebenden) relevanten Figuren in einem Raum zusammenkommen lässt, um den Täter mit großer Theatralik öffentlich zu überführen. All diese Komponenten fügen sich homogen zusammen und bilden am Ende einen Giallo, der sowohl handwerklich wie inhaltlich deutlich aus der Masse seiner Zunft heraussticht. 

Fazit

Gialli – auch mit George Hilton – gibt es einige und wahrlich nicht jeden davon muss man selbst als Fan gesehen haben, „My Dear Killer“ sollte man sich hingegen nicht entgehen lassen. Es gibt eindeutig saftigere und radikalere Beiträge als den hier, aber nicht all zu viele, die inhaltlich über so ein solides Fundament verfügen. Insbesondere auch als "Einstiegs-Giallo" exzellent geeigent.

Kritik: Jacko Kunze

Wird geladen...

×