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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Eigentlich sollte Joe „Deke“ Deacon (Washington), der Deputy Sheriff von Kern County, auf einer Routine-Mission in Los Angeles nur ein paar Beweise überprüfen. Doch stattdessen wird er in die Suche nach einem Serienmörder verwickelt, der die Stadt terrorisiert. Der leitende Ermittler des L.A. Sheriff Departments, Sergeant Jim Baxter (Malek), ist von Dekes polizeilichen Instinkten beeindruckt und nimmt – inoffiziell – seine Hilfe in Anspruch. Doch während die beiden Cops dem Mörder auf der Spur sind, kommen immer mehr Geheimnisse aus Dekes Vergangenheit ans Tageslicht – Geheimnisse, die so verstörend sind, dass sie mehr als nur Baxters Fall bedrohen könnten.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Heutzutage begegnet sie uns seltener im Kino und häufiger in Netflix-Serien oder True-Crime-Podcasts, aber die Faszination mit ungelösten Mordfällen und den moralischen Entgleisungen ihrer Ermittlungsverfahren, vor allem aber mit dem popkulturellen Phänomen Serienkiller, ist weiterhin nicht ganz totzukriegen. Selbst David Fincher (Sieben), der in den 1990er Jahren Patent auf den Serienkillerfilm anmeldete und ihm Mitte der 2000er Jahre ein meisterhaftes Requiem schuf, trieb es zuletzt doch wieder zurück in die Arme der wahnhaften Triebtäter, zurück vor allem aber auch in die seelischen Abgründe, die sich bei der obsessiven Jagd nach ihnen irgendwann auftun. Es ist ein dunkles Faszinosum, in unseren Köpfen eingenistet; eine Obsession, die bleibt – auch abseits des Kinos.

Regisseur John Lee Hancock (The Blind Side) möchte trotzdem die große Leinwand zurückbeanspruchen. Seit den frühen 1990er Jahren hat er seinen Psycho-Thriller The Little Things realisieren wollen. Nun läuft der Film in den deutschen Kinos. Von dem Enthuasiasmus, mit dem Hancock über zwei Dekaden an seinem passion project festgehalten hat, ist im Film leider wenig zu spüren. Im Gegenteil, die Dekaden hängen ihm um den Hals wie zwei Mühlsteine, halten ihn stets davon ab, in den Sprint überzugehen. Es ist ein von seinen Realisierungsschwierigkeiten gezeichneter Film, der sich in digitale, teils durchaus stimmungsvolle Bilder kleidet und mit jungen, frisch preisgekrönten Darstellergesichtern ziert, im Kern aber staubig und ausgedörrt ist, nichts Neues zu erzählen hat und das Alte nicht spannend genug aufbereitet.

In der Zusammenarbeit von Deacon (Denzel Washington) und Jim Baxter (Rami Malek), dem als leitenden Ermittler die harte Realität der Polizeiarbeit beigebracht werden muss, schlägt Hancocks Film ein paar thematische Knospen aus, die ganz in der Tradition des Serienkillerfilms stehen: da geht es um Ambition, die zu Obsession wird und den eigenen moralischen Kompass gefährlichen Impulsen aussetzt; um Lügen, die man sich selbst und anderen erzählt, weil sie schlicht einfacher als die Wahrheit sind. Durchaus fokussiert spinnt Hancock diesen Faden bis ins Schlussbild hinein, nur fehlen ihm im Gegensatz zu Finchers Filmen, in deren langen Schatten der Film aufgrund ästhetischer wie erzählerischer Parallelen zwangsläufig operiert, die inhaltliche Schlagkraft, die inszenatorische Virtuosität. Das kennt man alles schon, nur in besser.

Washington gibt den gleichsam getriebenen wie resignierten Deacon mit etwas gebremster Spielfreude, ist aber dennoch das Highlight des Films. Die zunehmend ausartende Mörderjagd kann sich stets darauf verlassen, mit einem Schnitt auf das müde, schuldgeplagte Gesicht Washingtons in einer traurigen Realität zurückverankert zu werden; einer Welt, in der Männer mit Dienstmarke nur verlieren können. Diese Erdung ist zuweilen bitter nötig, bei so irritierend wie unangenehm aufspielenden Leinwandpartnern. Jared Leto (Suicide Squad) mimt den verlotterten Hauptverdächtigen mit reichlich behaupteter Psychose, da wirkt schon das Humpeln beim Überqueren der Straße wie ein billiger Schauspielschulentrick, als Beinahe-Genickbruch des Films aber erweist sich Malek, der zwar die spannendste Figur des Films spielt, hinter dessen toten Augen und zur Dauergrimasse erstarrten Gesichtszügen aber nicht einmal der Ansatz eines moralischen Zwiespalts auszumachen ist.

Fazit

„It’s the little things that rip you apart. It’s the little things that get you caught.” Die Ermittlungsdevise Deacons, die dem Film seinen Titel verschafft, ist zugleich eine treffende Selbstdiagnose. Das große Ganze ist durchaus ansprechend; "The Little Things" ist unterhaltsam und zuweilen sogar spannend, in seinen erzählerischen wie auch inszenatorischen Feinheiten aber ideenlos und altbacken, eine vergilbte, mit Kaffeeflecken übersäte Kriminalakte im glänzenden neuen Schnellhefter.

Kritik: Nikolas Friedrich

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