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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Auf der Suche nach ihrer verschollenen Schwester geraten eine reiche Erbin und ihr Begleiter in die Fänge einer Sekte, die sich mit ihrem psychopathischen Meister in den Dschungel zurückgezogen hat. Ein an der genüsslichen Darstellung sadistischer Sexriten und Grausamkeiten interessierter Schundfilm mit pornographischen Sexeinlagen von Robert Kerman und Janet Agren.

Kritik

Dem überraschenden Erfolg von Nackt und Zerfleischt war es wohl zu verdanken, dass Genrefans in den darauffolgenden Jahren von einer ganzen Flut an Kannibalenfilmen überschüttet wurden. Ein neu geprägtes Subgenre also, dessen Filme sich über weite Strecken gleichen, mit spärlichen Budgets und geringen Anspruch möglichst gewalttätige, schockierende und abstoßende Bilder evozieren wollen. Das Befriedigen niederer Gelüste, Sex und Gewalt die Agenda um dieses Ziel zu erreichen. Schon die ersten Momente des Filmes berauben Lebendig Gefressen jeglichen Anspruch auf inhaltliche Logik. Ein schlecht verkleideter Ureinwohner streift durch die Großstadt, streckt mehrere Passanten mit giftigen Pfeilen nieder ohne von anderen Menschen bemerkt zu werden und wird schließlich von einem Lastwagen überfahren.

Diese Ereignisse leiten gemeinsam mit dem mysteriösen Verschwinden einer Frau die Motivation unserer hölzernen Protagonisten ein, sich in die unerforschten Gebiete des Urwalds zu wagen. Ein reines Mittel zum Zweck also, dramaturgisch unausgegoren und ohne inhaltliche Finesse geht es nur darum einen Raum für die berühmt berüchtigten Gewalteruptionen und pornografischen Grausamkeiten zu schaffen. Darunter schlummert natürlich auch die dem Genre von Natur aus mitgegebene Gesellschaftskritik, die Lebendig Gefressen jedoch bestenfalls halbgar mit sich herumträgt, ohne ihr nennenswerte Aspekte hinzuzufügen oder überhaupt interessiert daran zu sein. Einzig und allein der ungewöhnliche Soundtrack kann für einen Hauch von bedrohlicher Atmosphäre sorgen, abseits des gelungenen Klangteppichs gibt es jedoch wenig bis gar nichts zu holen.

Die schmuddelig eingefangenen Bilder zielen natürlich in erster Linie auf den reinen Schock ab, Umberto Lenzi will um jeden Preis polarisieren, für einen Skandal sorgen, auch wenn ihm eigene Ideen dazu fehlen. Eine Wirkung, die abgesehen von dem abstoßendem Tier-Snuff (einem wichtigen, aber dennoch mittlerweile eher leidigem Thema) nicht recht beim Zuschauer ankommen mag, dafür wirkt alles schlichtweg zu hölzern, billig und gestellt. Natürlich hält sich Lebendig Gefressen mit Gewaltorgien und Unappetitlichkeiten keinesfalls zurück und zeigt neben abgetrennten Brüsten, üppiger Schambehaarung und eingeschlagenen Schädeln auch eine Penetration mit einem riesigen Steindildo…wirklich schockieren kann daran jedoch nichts, weiß doch die stümperhafte Inszenierung Lenzis nie so etwas wie Echtheit oder Immersion zu suggerieren. Und wenn ein Mondofilm schon auf dieser Ebene versagt, für was ist er dann überhaupt zu gebrauchen?

Fazit

Ein weiterer stumpfsinniger Kannibalenfilm im Fahrwasser von Ruggero Deodatos Genreperle „Nackt und Zerfleischt“. Überzeugen kann hier einzig und allein der fiebrige Soundtrack, alles andere ist geschmackslose Stümperei aus der untersten Schublade. Zivilisationskritische Tendenzen nutzt „Lebendig Gefressen“ allerhöchstens als Vorwand, um seine fragwürdige Gewaltorgie zu rechtfertigen.

Kritik: Dominic Hochholzer

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