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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Detective Mark McPherson ermittelt im Fall des Mordes an der Werbemanagerin Laura Hunt. Er verdächtigt sowohl ihre Tante als auch ihren Geliebten und einen mit ihr befreundeten Kolumnisten. Seine Überlegungen werden unter anderem durch das ständige Lügen aller Beteiligten gestört.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

In ihrer siebzehnjährigen Geschichte hat die schwarze Serie unzählige formidable Beiträge hervorgebracht. Neben den zentralen Eckpunkten Die Spur des Falken und Im Zeichen des Bösen zählt auch Otto Premingers (Anatomie eines Mordes) Laura zu den bekanntesten Klassikern. Schon als der Begriff Film noir 1946 zum ersten Mal verwendet wurde, fand der Film rund um eine ermordete Werbemanagerin und einer Handvoll zwielichtiger Verdächtiger Erwähnung. Noch heute gilt das Werk als wegweisender Film für die Stilistik der Strömung, beinhaltet er doch blaupausenartig all jene Elemente, die später als gängiger Duktus in die Filmgeschichte eingingen. Dazu zählen neben der morbiden Stimmung und einem amoralischen Weltbild auch narrative und stilistische Elemente wie die Voice-over-Erzählung, die stark kontrastierte Beleuchtung (zumeist in schwarz-weiß) und charakteristische Kameraeinstellungen.

Schon ein Blick auf das Gemälde von Laura (Gene Tierney), welches in ihrem Apartment die prominente Stelle über dem Kamin einnimmt, verdeutlicht ihre mysteriöse und omnipräsente Anziehungskraft. Sie wurde tot aufgefunden, in ebenjener Wohnung mit einem Gewehr aus nächster Nähe erschossen, und dennoch bleibt ihre Ausstrahlung ungebrochen. Es erscheint wie selbstverständlich, dass alle Personen in ihrem Umfeld ihr entweder bedingungslos verfallen oder von Neid zerfressen sind. Aber wer steckt dahinter? Das fürsorgliche Hausmädchen Bessie? Der wortgewandte Journalist Waldo Lydecker (Clifton Webb)? Ihre reiche Tante Ann Treadwell (Judith Anderson) oder doch der charmante Taugenichts Shelby Carpenter (Vincent Price)? Je tiefer sich Detective McPherson (Dana Andrews) in die Wirrungen der Figurenkonstellation und der Motivik der einzelnen Tatverdächtigen verliert, desto mehr verfällt er auch der verstorbenen Laura, denn ihre Präsenz ist selbst über ihren vermeintlichen Tod hinaus ungebrochen.

Durch diese rätselhafte Ambivalenz spielt Regisseur Preminger schon sehr früh mit einem typischen Element des Film noirs, nämlich der Femme fatale. Laura ist in den obligatorischen Rückblenden und Erzählung so herzensgut, rein und liebenswürdig, dass es beinahe verdächtig erscheint. Sie wirkt schlichtweg zu gut für diese Welt, vor allem für die regnerische und verkorkste Welt des Film noirs. Lange spielt Laura mit dieser Ambivalenz, deutet über einige gelungene Wendungen hinweg immer wieder Tendenzen in die ein oder andere Richtung an, aber löst die Wahrheit erst im einprägsamen Finale des Films auf. Endlich scheinen die Relationen klar und sobald die opportunistische Grundhaltung aller Figuren aufgedeckt ist macht sich Preminger mit handwerklicher Raffinesse daran dem Höhepunkt des Films ein emotionales Ausrufezeichen hinzuzufügen. In Kombination mit der durchgehendenden Unvorhersehbarkeit der Handlung macht das Laura vordergründig zu einem sehr spannenden Werk.

Doch seine Schlüsselrolle als Blaupause für einen stilechten Film noir sieht man Laura nicht nur an den offensichtlichen Stilelementen der Inszenierung und Erzählung an, sondern spürt man vor allem in seiner düsteren Atmosphäre. Selbst aufrechte Liebe muss einer destruktiv konnotierten Besessenheit weichen und so geht es vornehmlich um die lauernden Abgründe im Schatten des menschlichen Begehrens. Natürlich formt Preminger daraus einen höchstfunktionalen Film, der trotz seiner vergleichsweise ruhigen und investigativen Art nie auf Spannung verzichten muss, aber darunter schlummert durchaus noch eine tiefere Ebene. Denn obwohl wir uns in den höheren Schichten befinden, scheint der Film nicht weit von den Abgründen der Gesellschaft entfernt zu sein. Schließlich sind auch diese Menschen schon hüfthoch durch den Morast gewandert und in ihrer überheblichen Engstirnigkeit vielleicht sogar für immer in diesem Sumpf aus Oberflächlichkeit gefangen.

Fazit

„Laura“ ist nach allen gängigen Regeln der Kunst ein Musterbeispiel des Film noirs. Die verzwickte Figurenkonstellation fördert in Kombination mit der tristen Stimmung und den opportunistischen Charakteren einen ebenso spannenden wie intelligenten Kriminalfilm, der sich nicht mit dem bloßen Aufdecken eines Mordes zufriedengibt, sondern darüber hinaus stets eine tiefere Bedeutung hinter seinen Bildern sucht und auch findet.

Kritik: Dominic Hochholzer

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