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Inhalt

In KAJILLIONAIRE entwirft die vielseitige Performance-Künstlerin, Schauspielerin, Schriftstellerin und Regisseurin Miranda July erneut eine kunstvolle, in sich geschlossene Welt. In schmeichelnden Pastellfarben erkundet sie mit dem ihr eigenen, versponnenen Sinn für die Magie des Alltags die Dynamik einer amüsant dysfunktionalen Familie.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Zaunpfahlwinke sind das Nonplusultra an Subtilität in Miranda Julys (The Future) bizarrer Filmwelt, in der Ignoranz als Naivität maskiert und Häme als unbedarfter Humor. Letzte zielt im dritten Spielfilm der Regisseurin und Drehbuchautorin auf soziale Verwahrlosung, Handicaps, Kindesmisshandlung, Armut und Abhängigkeit: definierende Attribute der pathologischen Kernfamilie im Zentrum der rudimentären Handlung. Drei zähe Kapitel vermitteln mittels Holzhammer-Metaphern und aufdringlicher Allegorien eine in ihrer psychologischen Eindimensionalität und soziologischen Reduktion für die Filmemacherin charakteristische Binsenweisheit voll heuchlerischer Humanität.

Erdbeben markieren emotionale Erschütterungen und die Hauptfiguren erwart ängstlich „das Große“, dessen erwartungsgemäßes Eintreten einen albernen Antiklimax als profundes Drama verkaufen soll. Aus der Wand sickernder Schaum in der provisorischen Sippenunterkunft symbolisiert familiären Ballast, den July mangels Interesse an den wandelnden Karikaturen nie konkretisiert. Ein plakatives Postulat über die vorgeblich allheilende Wirkung körperlicher Nähe kaschiert die spekulative Vorführung destruktiver Familienverhältnisse. Die schaffen Persönlichkeiten wie die kleinkriminelle Old Dolio Dyne (ODD; so clever … ist das nicht). 

Das Trauma der zu lebenslanger Komplizenschaft konditionierten Tochter (verdient bessere Rollen: Evan Rachel Wood, Frozen 2) des paranoiden Robert (Richard Jenkins, The Last Shift) und der verschlagenen Theresa (Debra Winger, Die Liebenden) dient als Steilvorlage für repetitive Witze und überbordenden Kitsch, der menschliches Einfühlungsvermögen ersetzt. Bobby Vintons "Mr. Lonely“ paraphrasiert unermüdlich Old Dolios unterdrücktes Zuneigungsbedürfnis. Das erfüllt schließlich Manic Pixie Dream Girl Melanie (Gina Rodriguez, Miss Bala), deren Familienintegration eine perverse Pointe erklärt. Doch statt Manipulation und Missbrauch sieht die seichte Inszenierung nur rosarote Seifenblasen.

Fazit

Miranda Julys darstellerische Abwesenheit macht ihre zwischen Sentimentalität und Schadenfreude changierende Familienfarce zum Meilenstein dramatischer Raffinesse und Empathie - gegenüber ihren unerträglich hohlen vorherigen Selbstbespiegelungen. Das verschrobene Pastiche aus Sozialkomödie und Romanze prägt eben jene blasierte Gefühlskälte, unter der die Protagonistin leidet. Mit der ihr eigenen bourgeoisen Distanz verzehrt July den alltäglichen Existenzkampf wirtschaftlicher Absteiger und mentale Auswirkungen ausbeuterischer Beziehungskonstellationen zur weichzeichnergedämpften Impromptu-Posse. Die überzeugenden Hauptdarstellerinnen wecken mehr Mitgefühl als die von ihnen verkörperten Elendskarikaturen.

Kritik: Lida Bach

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