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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Willem Dafoe verkörpert den professionellen Einbrecher und Kunstdieb Nemo, ein absolutes Genie auf seinem Gebiet, der in das Luxus-Penthouse eines renommierten Sammlers einbricht. Als das Sicherheitssystem des Appartements zusammenbricht, ist er eingesperrt ohne Kontakt zur Außenwelt. Das Luxus-Penthouse verwandelt sich in einen goldenen Käfig, aber auch zu einem Ort der Offenbarung…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Dass Vasilis Katsoupis (My friend Larry Gus) doppelbödiges Debüt als vielversprechender Spielfilmregisseur auftritt und anfängt wie ein austauschbarer Locked-Room-Thriller, in dem es bloß darum geht, wie ein Protagonist einem möglichst originellen Gefängnis entkommt und bis dahin überlebt, ist Teil einer raffinierten filmischen Falle. Nicht unähnlich der, in die Kunstdieb Nemo (Willem Dafoe, AND) während seines Einbruchs in das urbane Luxus-Apartment eines steinreichen Sammlers gerät. Die Frage der Flucht aus dem brutalistischen Bunker weicht einer existenzialistischen Meditation über Kreativität und Kunst.

Beide sind zu Beginn nur Mittel und Wege zu Geldgewinn für den Protagonisten, dessen Name und Profession wie alles in der präzisen inszenatorischen Installation einen Kommentar zur Gesellschaft und ihrer Beziehung zu Kunst bergen. Seine Bewertung der Werke, von denen er vier Schieles stehlen will, richtet sich nach Marktwert und Prestige. Seine Kreativität ermöglicht ihm sein unentdecktes Handwerk. Als eine Fehlfunktion des Sicherheitssystems die Galeriewohnung hermetisch abriegelt, werden Werke zu Werkzeug und Kreativität zur Überlebenssache. 

Das philisterhafte Dogma, dass ein Objekt nur so viel Wert habe wie praktischen Nutzen und ein Menschenleben mehr wert sei als Kunst, ist indes nicht das Fazit, sondern der Satus Quo, den es zu überwinden gilt. Jeder Rückschlag während seiner Fluchtversuche führt Nemo weiter auf seiner Nachtmeerfahrt zu der essenziellen Erkenntnis, das Kummer, Angst, Schmerz und Einsamkeit Kreativität erzeugen und Kunst als deren kathartische Quintessenz einzig wahrhaft befreit - auf einer höheren Ebene als der körperlichen.

Fazit

Mit Kunstattacken des letzten Jahres in bedrückender Erinnerung, offenbart sich Vasilis Katsoupis‘ formvollendeter Thriller als hintergründige Hommage an Kunst. Mittels seiner eindrucksvollen Solodarbietung in einem im doppelten Sinne kunstvollen Käfig illustriert Willem Dafoe das Ausmaß an körperlichem, intellektuellem und emotionalem Einsatz, das ein Kunstwerk erfordert. Der Titel wird zum Synonym für die verwüstete Seelenlandschaft eines Gefangenen der Gesellschaft, dessen von einem Arsenal musealer Objekte begleiteter Überlebenskampf statt Türen seinen Geist öffnet: ars longam, vita brevis.

Kritik: Lida Bach

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