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Dios mio, Mann … kaum aus dem Knast raus, schon hat der gottbegnadete Bowler Jesus Quintana (John Turturro), der einst den Dude höchstpersönlich herausforderte, wieder Ärger an der Backe. Gemeinsam mit seinem Kumpel Petey (Bobby Cannavale) klaut er dem Haarstylisten Paul Dominique (Jon Hamm) zuerst dessen V8 Plymouth Klassiker, dann seine Geliebte Marie (Audrey Tautou) und schließlich rauben sie auch noch seine Kasse leer. Da vergeht sogar dem coolsten Friseurmeister das Lachen. Als die beiden vor ihm fliehen, schießt er Petey in den Allerwertesten. Bevor sie sich noch tiefer in die Welt des Schmerzes begeben, legen sie mit Marie einen legendären Roadtrip voller Bowling, Strikes und Gipsy King Songs hin.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Ungeheuerlich! Beschmutzung eines Klassikers! Reinrassiger Versuch irgendwie noch etwas Geld aus einem Meisterwerk zu machen! So oder so ähnlich waren vermutlich die ersten Reaktionen, als bekannt wurde, dass (Plötzlich Gigolo) als Hauptdarsteller, Autor und Regisseur die/seine Figur des Jesus Quintana  mit einem eigenständigen Spielfilm zurückbringen wird. Dieser Charakter, der nicht einmal sechs Minuten in The Big Lebowski zu sehen war und es dennoch ins Herz der Popkultur geschafft hat, steht nun also in Jesus Rolls - Niemand verarscht Jesus an vorderster Front. Seine Schöpfer, die Coen Brüder, gaben zwar ihren Segen für das Projekt, wirklich geändert an der großen Skepsis gegenüber Turturros sechster Regiearbeit hat das aber nur wenig.

Nun hat es der Film endlich auch nach Deutschland geschafft. Was da allerdings erscheint, ist nicht das von vielen erwartete Pseudo-Sequel zum großen Lebowski, sondern ein klares Remake des französischen Klassikers Die Ausgebufften von Regisseur (Der Abendanzug) aus dem Jahre 1974. Offen, frech, freizügig, erotisch, satirisch und rebellisch war dieser zu seiner Zeit und Turturro versucht diese Attribute auch in seiner Version unterzubringen. Das ist ihm durchaus gelungen. Es geht hier viel um Sex, persönliche Entfaltung und alles wird mit einem lächelnden Mittelfinger gegen das Establishment garniert, ohne dabei die Lebensfreude aus dem Blick zu verlieren. Das macht durchaus Laune, solange nicht die Erwartung aufkommt, dass es sich hierbei um eine logische und konsequent durch gedachte Geschichte handelt.

Bedauerlicherweise fühlt sich Turturro anscheinend der kultigen Figur mit dem Haarnetz und dessen filmischer Herkunft zu sehr verpflichtet. Immer wieder werden Zitate und kleine Referenzen an The Big Lebowski integriert, die sich aber mehr wie eine Pflichtübung anfühlen und sich nicht in die Geschichte einbetten. Tatsächlich reißen sie einen des Öfteren heraus. Ohne diese Zitierungen würde sich Jesus Rolls - Niemand verarscht Jesus wirklich autark anfühlen (im Rahmen seines Daseins als Remake wohlgemerkt). So balanciert der Film leider häufig ungelenk zwischen lästigem sowie lustlosem Fan-Service und künstlerischer Entfaltung umher.

Die größte Kraft, die sich gegen diese Ambivalenz stemmt, ist die Besetzung. Natürlich macht Turturro  seine Sache vor der Kamera gut (auch wenn seine Inszenierung keine sonderlich herausragende Momente zu bieten) und seine stetigen Begleiter Petey (, Jumanji: Willkommen im Dschungel) und Marie (, Die fabelhafte Welt der Amélie) agieren ebenfalls mit reichlich Spielfreude. Die diversen Charaktere, die das Trio auf ihrem Trip ohne klar ausformuliertes Ziel treffen, werden ebenfalls von bekannten Schauspielern*innen verkörpert, die mit sichtlicher Hingabe agieren. Als Werkschau von anscheinend fröhlichen Dreharbeiten funktioniert Jesus Rolls - Niemand verarscht Jesus also am aller Besten. Durchaus passend, handelt es sich doch um einen Film, der vor allem den Moment feiert.

Fazit

Kein wirkliches "Lebowski"-Spin-off, sondern die US-amerikanische Nacherzählung einer frechen französischen Erotik-Posse aus den 1970ern. Von deren Attitüde die Lust am Leben und Lieben zu zelebrieren ist auch im Remake noch einiges vorhanden, aber die eher groben Versuche die Dude-Fans auch ins Boot zu holen wirken sich deutlich störend aus. Der Film hätte auch ohne die Rückkehr von Jesus Quintana funktioniert und dies wahrscheinlich auch besser.

Kritik: Sebastian Groß

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