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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Ein unbekannter Killer tötet vom Dach eines Wolkenkratzers aus ein ahnungsloses Mädchen. Der Täter, der sich selbst "Scorpio" nennt, droht mit weiteren Morden und fordert Lösegeld. Der Bürgermeister beauftragt Inspektor Harry Callahan damit, den Killer schnellstens zu fassen. Callahan, ein zynischer Einzelgänger, ist für seine harten, wenn auch effektiven Ermittlungsmethoden bekannt und hat regelmäßig Ärger mit seinen Vorgesetzten.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

"Harry hasst alles auf der Welt. Das Leben, den Tod, Ausländer, Neger, Schwule, Kellnerinnen, Verbrecher und sich selbst."

Die Rede ist nicht von Donald Trump, obwohl der diesen Film bestimmt auch geil findet, was schon ein Beleg für seinen auch über 40 Jahre nach der Uraufführung immer noch diskussionswürdigen Inhalt spricht. Gemeint ist Harry Callahan (Clint Eastwood, Für eine Handvoll Dollar), Inspektor der Mordkommission von San Francisco, von seinen Kollegen mit einer Mischung aus Respekt, Furcht, Abscheu und abwertenden Sarkasmus in Dirty Harry umgetauft. Einerseits wegen seiner ruppigen, wenig zimperlichen Methoden der Verbrechensbekämpfung, bei denen wenig Wert auf den paragraphengetreuen Dienstweg gelegt und (über)hart durchgegriffen wird, wenn Gefahr in Verzug ist. Andererseits wegen seiner Bereitschaft die Drecksarbeit zu erledigen, für die andere sich zu fein oder schlicht ungeeignet sind. Beides ist nun gefragt, denn ein psychopathischer Sniper namens Scorpio (höllisch gut: Andrew „Andy“ Sullivan, Die City Cobra) tötet scheinbar willkürlich ausgewählte Passanten und erpresst die Stadt.

Dirty Harry
war seinerzeit ein Riesenhit in der Gunst des Publikums, erntete gleichzeitig heftige Kritik. Kein Wunder, denn offensichtlich propagiert er das waffengeile, erzkonservative Auge-um-Auge-Prinzip, suhlt sich im puren Zynismus und schert sich einen Dreck um political correctness. Harry Callahan warnt wenn überhaupt nur unmittelbar vor dem Betätigen des Abzuges vor und ballert ausschließlich mit Großkalibern, Warnschüsse sind nicht sein Ding. Augenscheinlich ein Loblied auf die gute, alte amerikanische Cowboy-Selbstjustiz; die Legitimation sich über Recht und Gesetz hinwegzusetzen, wenn der Zweck die Mittel heiligt. Gänzlich lässt sich dieser Vorwurf auch mit Abstand und einer tieferen Betrachtung nicht entkräften, eine Ambivalenz und moralische Angriffsfläche ist nach wie vor gegeben und in gewissen Punkten absolut vertretbar. Dennoch ist der Film lange nicht so verwerflich, wie es aus einer sehr einseitigen Perspektive immer noch reklamiert wird. Callahan ist alles andere als der Misanthrop, zu dem er von allen Seiten gerne gemacht wird. Er ist zum Teil verbittert, definitiv desillusioniert, seine Figur dadurch ein Stückweit zur Ikone erhoben, jedoch nicht durch und durch, um jeden Preis.

Ihm wird mehr Profil gegeben als nur das des coolen Haudegens, der im Vorbeigehen und noch mit vollem Mund einen Bankraub im Alleingang vereitelt. Er wollte nie dieser Lone Ranger sein, er ist es geworden. Durch einen persönlichen Schicksalsschlag wie durch die Erkenntnis, das reine, korrekte Bürokratie manchmal den Sinn der Sache ad absurdum führt. Bei all seinen grenzwertigen Momenten zeigt Dirty Harry deutlich auf, wie speziell der US-Justizapparat manchmal völlig an der Realität vorbeigeht. Man ist dabei clever genug ein absolutes Extrembeispiel zu verwenden, bei dem jeder halbwegs mündige Zuschauer sich sofort in die Lage des Protagonisten versetzen kann. In diesem Fall scheint der Zweck wirklich die Mittel zu heiligen. Reaktionär? Nüchtern betrachtet: Natürlich, ohne Frage. Emotional verständlich? Aber hallo! Exakt damit trifft das Werk den schwierigen Punkt, nicht zwingend in den falschen Hals rutschen zu müssen. Es wird nicht aus Vergnügen, blinder Rache oder reiner Geltungssucht so gehandelt, sondern nur um ganz eindeutig Schlimmeres zu verhindern. Besser kann man sich bei der Thematik kaum rechtfertigen. In Kombination mit der bewussten Überspitzung des Szenarios etwas aus den ganz realistischen Angeln gehoben, wodurch sich geschickt durch ethische Engpässe hin zum energiegeladenen Unterhaltungskino durchschlängelt. Daran scheitern viele, Hut ab.

Formell muss über diesen selbstverständlich wegweisenden Film ohnehin nicht diskutiert werden. Der souveräne Handwerker Don Siegel (Flucht von Alcatraz) war nur bei seinem zweiten Glanzstück Der große Coup auf persönlicher Augenhöhe, inszenatorisch ist Dirty Harry eine echte Hausnummer. Großartig gefilmt und geschnitten, mit einigen unvergesslichen Impact-Momenten ausgestattet und einem wahnsinnig diabolischen, ausgebufften Bad Guy, dessen Taten sich an denen des Zodiac-Killers orientieren, die u.a. David Fincher mit Zodiac – Die Spur des Killers schon zu eigenen Filmen anspornte. 1971 war im Genre nur French Connection – Brennpunkt Brooklyn noch besser, und der ist eh unerreicht.

Fazit

Man kann die vermittelte Ideologie von "Dirty Harry" an den Pranger stellen, doch im Vergleich mit ähnlich gelagerten Werken ist das hier ein Paradebeispiel, wie man seinen Kopf mit überlegter Vorgehensweise aus der Schlinge ziehen kann. Zwiespältig darf er betrachtet werden, aber bitte nicht unreflektiert. Damit tut man ihm Unrecht. Und wir wissen spätestens jetzt, wie Unrecht bestraft wird…Wer damit eh kein großes Problem hat, bekommt einfach nur einen prickelnden Großstadt-Reißer auf Endstufe. Nach wie vor.

Kritik: Jacko Kunze

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