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Quelle: themoviedb.org

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Einige Wochen nachdem drei Kinder grausam ermordet wurden, gibt die Polizei bekannt, man habe drei Teenager gefasst und beschuldigt diese des Mordes im Rahmen eines satanistischen Rituals.

Kritik

Auf wahren Begebenheiten basierende Geschichten sind immer ein spannender Filmstoff, halten wir uns doch dann permanent vor Augen, dass folgende, oftmals grausige Geschehnisse nicht den Ideen eines Drehbuchautoren entsprungen sind, sondern der Realität entnommen sind und somit auch in unseren Umkreisen hätten passieren können. Im Falle der filmischen Verarbeitung der West Memphis Three in „Devil’s Knot“ geht die Vorstellung sogar - und: tragischerweise - noch einen Schritt weiter, denn die Auflösung ist im Film, wie auch in der Realität, nie zu einem endgültigen Abschluss gekommen.

Als die West Memphis Three werden die drei damaligen Teenager Damien Echols, Jessie Misskelley und Jason Baldwin bezeichnet, die am 5. Mai 1993 drei achtjährige Jungen gefoltert und im Zuge von Teufelsritualen ermordet haben sollen. Das grausame Verbrechen sorgte im gesamten Land für ein großes mediales Interesse, vor allem, da im Laufe der Gerichtsverfahren immer mehr Zweifel an der Schuld der drei Jugendlichen entstanden, diese aber von der Polizei, den Staatsanwälten und dem Richter missachtet wurden.

Erzählt wird nun diese Geschichte aus der Sicht einer betroffenen Mutter (Reese Witherspoon), die ihren Sohn verloren hat, und dem privaten Ermittler Ron Lax (Colin Firth), der sich für die Angeklagten eingesetzt hat. Dabei hält sich Regisseur Atom Egoyan - hierzulande wohl am besten für den Erotik-Thriller „Chloe“ bekannt - penibel genau an sämtliche Vorgänge, Geschehnisse und Abläufe, die sowohl das Suchen und Finden der Leichen, als auch die Gerichtsverfahren inkludiert. Und obwohl die Gerechtigkeit im Falle der West Memphis Three nie wirklich Anklang gefunden hat, ist diese detailgetreue Abbildung eine große Stärke von „Devil’s Knot“.

Zum einen machen wir als Zuschauer, ähnlich wie der US-amerikanische Bürger, der vor über 20 Jahren den Fall vielleicht am TV-Bildschirm verfolgt hat, einen Erkenntnisprozess durch, der sich in den Gesichtszügen von Reese Witherspoon manifestiert und von Colin Firth’ Charakter ausgelöst wird. Zum anderen lässt sich eine gewisse Wut oder zumindest Aufregung in den eigenen Gedanken nicht abschalten, die sich auf einen verkopften Polizei- und Gerichtsapparat in dieser Gemeinde in West Memphis beziehen.

Eine wirkliche, emotionale Bindung zu den Betroffenen lässt sich aber aufgrund der logisch konsequenten Distanz zum Geschehen nur schwer knüpfen. Somit verkommt „Devil’s Knot“ eher zu einer spielfilmartigen Dokumentation mit bekannten Darstellern - unter anderem der grandiosen Mireille Enos („The Killing“) in einer fantastischen Rolle - als zu einer Bestseller-Verfilmung (wiederum: auf wahren Tatsachen), als die der Film ja eigentlich deklariert wird. Somit könnten Krimi-Fans, die einen klassischen dramaturgischen Spannungsbogen erwarten, bitter enttäuscht werden. Wer sich weder zuvor über die Ereignisse informiert hat, noch dazu auf ein klassisches Genre fixiert ist, dürfte nach der Sichtung beim Nachlesen der weiteren Hintergrundinformationen auf das faszinierende Potenzial von „Devil’s Knot“ stoßen.

Fazit

Kein klassischer Krimi, kein „Zodiac - Die Spur des Killers“ - „Devil’s Knot“ erzählt von einem spannenden und tragischem Justizirrtum, der eigene Gedanken zu den gesamten Geschehnissen anregen dürfte. Die Schauspieler liefern zwar keine herausragenden Leistungen ab, fügen sich aber in ein Gesamtbild, das kaum Unstimmigkeiten im Filmaufbau zulässt.

Kritik: Philipp Schleinig

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