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Souli

Kritik von Souli

Gesehen: Januar, 2015

Durch seine massenmediale Aufbereitung ging der haarsträubende Fall der „West Memphis Three“ unlängst um die Welt: Drei Kinder werden tot aus einem Tümpel gezogen und weil es sich so schön anbietet, werden drei Jugendliche für schuldig gesprochen (alle lebenslänglich, einer zum Tode durch die Giftspritze verurteilt), denen man gemeinhin einen Hang zum Okkulten nachsagt. Außerdem: Heavy Metal steht immer in Relation mit dem absolut Bösen! Fertig ist die Kiste, Hauptsache man konnte schnell einige Sündenböcke sicherstellen. Atom Egoyan versucht sich mit „Devil's Knot“ jenem Justiz- und Polizeidebakel nicht auf klassischen Whodunit-Pfaden anzunähern, sondern den Zuschauer dazu zu animieren, ständig Zweifel zu hegen, anstatt dem Drang nach einheitlichen Antworten und obskuren Bestätigungen zu erliegen. Eine interessante Herangehensweise, ein Plädoyer an die Skepsis, sozusagen. Gegen Ende aber verrät „Devil's Knot“ seine Intention zusehends, zwingt den Zuschauer immer offenkundiger, endlich Stellung zu beziehen und gibt ihm dann ordentlich Texttafeln zu fressen. Na lecker. Wer allerdings durchweg gefällt ist Colin Firth, der den Privatdetektiv nicht als stereotypen Beißer mit instinktiver Spürnase gibt, sondern eher als geborenen Grübler; dem geht es nicht darum, die Jugendlichen zu entlasten, sondern darum, dass man doch vielleicht einfach mal mit offenen Augen an Beweise heranzutreten.

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