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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Nach ihrer Rückkehr aus Korea haben Alex, Tommy und Travis in Las Vegas eine Kampfsportschule eröffnet. Doch Hitzkopf Travis braucht die Action. Bei einem illegalen Kampfwettbewerb nimmt er den Mund mal wieder zu voll, mit fatalen Konsequenzen: Der unbesiegte Hüne Brakus bricht ihm in der Arena das Genick. Die Organisatoren täuschen einen Autounfall vor, doch Alex‘ Sohn Walter war Zeuge des Kampfes. Alex und Tommy brennen auf Vergeltung.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

-„Wie lange werden wir noch hierbleiben?“

-„Bis wir austrainiert sind!“

Seinerzeit war die erstaunlich prominent besetzte B-Kampfsport-Gurke Karate Tiger IV – Best of the Best ein kleiner Überraschungserfolg auf dem VHS-Markt und genießt sogar heute noch – selbstredend nur möglich durch die reichlich verklärte Nostalgiebrille und der Freude an unfreiwilliger Komik – einen gewissen Kultstatus unter…naja, sagen wir mal „Kennern“. Das Ding ist objektiv betrachtet pathetische, Klischee-triefende, prollige und sogar latent rassistische Voll-Scheiße, dabei aber eine genauso unbeholfen Spaß-Granate wie z.B. Rocky IV – Der Kampf des Jahrhunderts, weil ursprünglich auch mal (teilweise) ähnlich weltfremd ernstgemeint. Obwohl kurz danach die 80er und mit ihnen schlagartig auch der ganz große Martial-Arts-Trend Geschichte waren folgte vier Jahre später dieses relativ unerwartete Sequel, für das sich sogar einige der damaligen Stars wieder zusammentrommeln ließen. Nicht das die unbedingt etwas viel Besseres zu tun hatten, aber immerhin.

Nachdem sie den Ost-West-Konflikt praktisch im Alleingang von der Matte gekickt haben (sich erst matschig prügeln und danach blutig-verschwitze Verbrüderung mit weltverbesserischer Message  feiern, Sly hat bestimmt geweint), kümmern sich die alten Haudegen Alex (Eric Roberts, Ambulance), Tommy (Phillip Rhee, Modern Warriors) und Travis (Chris Penn, Nach eigenen Regeln) nun in ihrer Kampfsportschule um den Nachwuchs. Weil das für Heißsporn Travis wohl zu langweilig ist, stellt er sich der Herausforderung im „Colosseum“: Einer illegalen Arena unterhalb eines Nachtclubs in Las Vegas, in der sich Freiwillige zunächst in Vorrunden gegen stilecht und somit höchst albern bekleidete Gladiatoren beweisen müssen, um am Ende die Chance zu bekommen, sich durch einen Sieg gegen den „Champion der Unterwelt“ selbst zum Herrscher des Colosseums zu krönen. Warum auch immer das erstrebenswert sein soll, aber nach etlichen Tritten an die Rübe ist das eventuell das Höchste der noch zu realisierenden Gefühle, es sei ihnen gegönnt.

Sein Name: Brakus. Sein Status: Unbesiegt. Seine Ausmaße: Gefühlt 5 Meter groß, mehr Muskeln als Mensch, einzementiertes Schlechte-Laune-Emoji und mit einer 1A-Blondierung aus den Drogerie-Sonderangeboten. Verkörpert von dem Mann - ach was, dem Ereignis - ohne den Gladiator nicht mal den goldenen Popcorn-Eimer von Buxtehude gewonnen hätte und der nie müde wird, auch heute noch bei jeder Zigarrenladeneröffnung oder dem ZDF-Fernsehgarten im Sommerloch aus Mangel an Und-sonst-so?-Erfolgserlebnissen jedem der es ausdrücklich nicht hören will davon zu berichten: Ralf Moeller! Uns Ralle gibt alles, grunzt und kloppt sich mit dem Charme eines mit Anabolika großgezogenen Wasserbüffels zunächst durch die wie 1989 schon formlose Kampf-Brät-Masse eines Chris Penn (muss diesmal sich noch weniger bewegen, was ihm sichtlich entgegen kommt) und bittet danach dessen Blutsbruder Phillip Rhee (offensichtlich der einzige im Cast der wirklich mal eine Kampfschule von innen gesehen hat, fällt kaum auf) zum Tanz, denn schließlich hat dieser des Brakus‘ engelsgleiches Gesicht mit einer bösen Schmarre versehen. Also wenn das kein Grund zum Ausflippen ist…

Der Unbesiegbare – Best of the Best 2 unterbietet seinen ohnehin schon assig-beschränkten, dadurch aber enorm drolligen Vorgänger tatsächlich in allen Belangen, leider auch massiv im Unterhaltungswert. Den bezog dieser zu einem nicht geringen Teil aus den typischen Sport- und Wettbewerbsklischees, die mit allerlei absurden Dialogen und prolligem Unsinn ausversehen zum echten Trash-Event hochgepusht wurden. Nun ist das mehr eine Rache-Story auf Leben und Tod mit so brutalen wie extrem beschissen arrangierten Action-Szenen und Kuriositäten, die mehr verwundern als das sie amüsieren. Warum bei einem höchst illegalen, oft tödlichen Kampfturnier die ganze Zeit Fernsehkameras mitlaufen (wer sendet das und mit welchen Konsequenzen?) oder als „Gladiatoren“ Olympia-Medaillen-Gewinner oder amtierende Europameister eingesetzt werden, also schon recht prominente Leute, was auch nicht sonderlich diskret ist im Sinne der Geheimhaltung, bleiben unbeantwortete Fragen, die keiner ernsthaft stellen sollte. Geil ist auch, wie Eric Roberts den Bösewichten ohne jede Not auf’s Brot schmiert, dass sein kleiner Sohn den Mord an seinem Kumpel gesehen hat und sich hinterher als Vater des Jahres aufspielt, um ihn vor dem „überraschend“ auftauchenden Killerkommando zu retten. Daumen hoch.

Es kommt, wie es kommen muss. Anstatt zur Polizei zu gehen, was spätestens nach einem gescheiterten Mordanschlag die einfachste und logischste Variante wäre, tauchen die Boys bei Tommy’s indianischer Ziehfamilie in der Wüste unter, halluzinieren sich im Räucher-Wigwam zu transzendenter Überlegenheit und trainieren sich nebenbei auch ganz direkt den Bizeps wund, damit Brakus letztlich doch sein blaues Wunder erleben darf. Das geschieht völlig unspektakulär und trotz einiger schräger, situationskomischer Oneliner („Travis Brickley geht nicht in die Disco!“) mehr oder weniger unter Ausschluss von unterhaltungsrelevanten Qualitäts-Merkmalen. Allerdings ist der (wahrscheinlich) unfreiwillige und deshalb in der Auffälligkeit bemerkenswerte, homosexuelle Subtext ein recht amüsantes Kuckucksei. Nachdem man gemeinsam für den großen Fight geschwitzt und geschuftet hat wird Tommy – wie unfair – allein zur maskulinen Audienz geladen („Brakus will dich für sich allein!“), um in einem Muskelmännertanz vor seltsamer Kunstnebelkulisse und in ganz billiger, klebriger Leni Riefenstahl-Abklatsch-Ästhetik auszumachen, wer den längeren hat. Also Atem, natürlich.

Fazit

Gänzlich überflüssiges und handwerklich äußerst schwach vorgetragenes Notnagel-Sequel, das nie den grotesken Charme seines Vorgängers erreicht und lediglich mit ein paar absurden Momentaufnahmen vor dem Einschlafen bewahrt. Im Idealfall. Konsequenz: Es folgten noch zwei weitere Teile. Aber da hatte selbst Eric Roberts keine Lust mehr drauf, was tief blicken lässt.

Kritik: Jacko Kunze

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