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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Der neunjährige Thomas ist einerseits hochintelligent und technisch versierter als die meisten Erwachsenen, glaubt aber noch standhaft an den Weihnachtsmann, weshalb er von seinem besten Freund verspottet wird. An Heiligabend sorgt er per modernster Videoüberwachung in der eh schon mit sämtlichen High-Tech-Schnickschnack ausgestatteten Villa seines Großvaters dafür, dass ihm Santa unmöglich durch die Lappen gehen kann. Das trifft sogar zu, nur leider entpuppt sich der Eindringling als ein mordlüsterner Irrer im Weihnachtsmannkostüm.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

„Der Weihnachtsmann hat J.R. getötet!“

Feiertage eignen sich erfahrungsgemäß ja prima als Aufhänger für einen Horrorfilm oder gar ganze Reihen, da macht die Filmindustrie selbst vor dem Fest der Liebe nicht halt. Mehr als verständlich, denn mit Ausnahme von Silvester/Neujahr (ausgerechnet da gibt es noch nichts in die Richtung, Patent geistig schon mal angemeldet) ist Weihnachten wohl das flächendeckend bekannteste Fest, selbst bei denen es nicht praktizierenden Kulturen. Außerdem dringt dort ein bärtiger Mann mit Superkräften nachts in Häuser ein und wird trotzdem von jedem Kind mit offenen Armen endfangen, also wenn das mal keine Prämisse für einen fiesen Home-Invasion-Reißer ist, was denn bitte sonst? Komisch, dass diese seltsame selten und noch seltener bisher vernünftig verwendet wurde. Eine alles andere als perfekte, aber durchaus charmante Ausnahme bildet die bei uns relativ unbekannte und scheinbar vergessene französische Produktion Deadly Games – Stille Nacht, tödliche Nacht (zu VHS-Zeiten noch mit dem alternativen Zusatztitel Allein gegen den Weihnachtsmann versehen), die bis heute keine DVD/BD-Veröffentlichung hierzulande erhielt und es auch nur auf sagenhafte ZWEI Free-TV-Ausstrahlungen brachte (natürlich mitten in der Nacht zu Weihnachten, wenn wundert es?). Ein begehrtes Sammlerobjekt bei Geeks und B-Movie-Fetischisten, denen nun vorgezogen ein Geschenk unter den noch nicht aufgestellten Baum gelegt wird.

Im Mittelpunkt steht der neunjährige Thomas, gespielt von Alain Lalanne. Eigentlich Alain Manzor und Sohn des Autor/Regisseurs René Manzor (Dédales - Würfel um dein Leben), bei seinem einzigen Filmauftritt. Später SFX-Fachmann in Hollywood, u.a. bei The Dark Knight oder The Revenant – Der Rückkehrer. Interessanter Werdegang. Hier wirkt er anfangs wie ein massiv verzogenes, stinkreiches Arschloch-Kind mit ultra-hässlichem 80er-Nackenspoiler, das sich in dem prunkvollen Zuhause seines fast blinden, schwer diabetischen Großvaters und seiner erfolgreichen, alleinerziehenden Geschäftsfrau-Mutti benimmt wie die Axt im pädagogisch äußerst fragwürdigem Plastik-Waffen-Wunderwald, das einem „kindgerechten“ Kriegsspielplatz gleichkommt. Voller Falltüren, Geheimgängen und dem freshesten Video/Computerzeugs, was Ende der 80er fast noch Science-Fiction darstellte. Und: Er kann das alles nicht nur bedienen, sondern sogar initialisieren. Denn Thomas ist ein Wunderkind. IQ höher als Körpergröße in CM und ein Ass auf sämtlichen technischen wie handwerklichen Gebieten, in seinem Herzen allerdings immer noch ein neunjähriger Junge, der fest an die Existenz des Weihnachtsmann glaubt. Das macht ihn schnell wieder sehr sympathisch…und genau genommen, jeder ehemalige Junge ist doch eigentlich nur neidisch auf seine utopische Spielwiese. Nützlich wird sie auch noch, denn als ein geisteskranker Terror Claus statt Geschenken nur Angst, Schrecken und Blutvergießen durch den Kamin bringt, ist sein heranwachsender Widersacher gut trainiert und dank des Heim- wie Intelligenzvorteils gar nicht so chancenlos wie jeder Gleichaltrige.

Ein Jahr bevor Kevin – Allein zu Haus zu dem Weihnachtsblockbuster einer ganzen Generation wurde, bildete Deadly Games – Stille Nacht, tödliche Nacht die (wahrscheinlich nicht gesehene) Home-Invasion-Genre-Alternative, die sowohl durch seine fiese Boshaftigkeit wie seine immer noch leicht unschuldige Verspieltheit zu punkten weiß. Sichtlich orientiert an US-B-Horrorfilmen wirkt der Streifen trotzdem nicht versteift darauf möglichst blutige Kills zu bieten, bleibt wie sein kampfeslustiger Mini-Rambo immer noch leicht infantil und phantasievoll, mit dem Hang zu Übertreibung und Spaß an der Sache, obwohl zum Teil recht garstig und eine sehr creepige Variante des Weihnachtsmanns aufgefahren wird, die so manche Idealbilder schwer beschädigen dürfte. Von außen eine winterliches Märchenschloss, von innen ein Labyrinth-artiger Friedhof der Kuscheltiere, dessen Versteckspiel bewusst viele Klischees und Motive des Action-, Survival- und Terrorfilms imitiert, sie manchmal auch treffsicher adaptiert und parodiert. Dabei sicher nicht immer optimal, dafür mit einer angenehm ungezwungenen Selbstwahrnehmung, die ihm erlaubt auch mal ein Stückweit bekloppt zu sein, was manchen (sogar sehr vielen Filmen) gelegentlich ganz gut tun würde.

„Versuche nicht den Weihnachtsmann zu sehen, er verwandelt sich dann in ein Ungeheuer!“

Fazit

Schönes Kult-Geschoss aus dem alten VHS-Adventskalender, mit dem Fans von einst sowieso und auch Neu-Interessierte eine nicht ganz so besinnliche, aber unterhaltsame Zeit verbringen können. Kann und darf nicht zu ernst genommen werden, funktioniert aber in seinem Psychopath-im-Spielzeugladen-Modus immer noch ansprechend. Definitiv einer der besten Weihnachts-Horror-Filme, was allerdings auch nicht so wahnsinnig schwer ist.

Kritik: Jacko Kunze

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