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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Als der bekannte Maler Pierre Bonnard die selbsternannte Adelige Marthe de Méligny kennenlernt, weiß er noch nicht, dass diese Frau das Zentrum seines zukünftigen Werkes sein wird. Auf über 140 Bildern und 700 Zeichnungen wird sie angezogen oder nackt, als Akt, die Muse seines Lebens. Doch diese Muse will sich auch als Künstlerin bestätigt fühlen und ihr Leben birgt viele Geheimnisse, die für Pierre ein Wechselbad der Gefühle bieten. Und die Frage aufwirft, wer hier eigentlich wessen Inspiration ist?

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Bereits der Titel s (La bonne épouse) pittoresken Biopics verrät dessen patriarchalische Perspektive auf das titelgebende Protagonisten-Paar. Je nachdem, wie man die Worte interpretiert, ist entweder nur Pierre Bonnard (ausdrucksarm: , Zikaden) ein voller Name vergönnt, oder Marthe die Meligney (, Der Schwarm) erscheint in der reduktiven Rolle der Ehefrau und ewigen Muse. Dass diese Außenwahrnehmung, gegen die sich die unter dem Alias Marthe Solange ihrerseits malende Künstlerin zeitlebens wehrte, sie bis nach dem Tod verfolgt, ist bitter. 

Noch bitterer ist, dass Provosts de Meligneys/Solanges Schaffen nicht nur chronologisch und dramaturgisch an den Rand der ausschweifenden Handlung drängt, sondern ihre Kreativität als Resultat und Reaktion ihrer langjährigen Beziehung zu Bonnard. Den für seinen dekorativen, verspielten bekannten Spätimpressionisten stilisiert Provosts seichtes Drehbuch zum Bohemien und künstlerischen Provokateur. Als solcher verführt er auch de Meligney, die seine übergriffigen Annäherungen erst abweist, dann erwidert. Diese bigotte Behauptung, dass „Nein!“ bei Frauen „Ja“ heißt, ist Teil der sexistischen Stereotyen.

Ausnahmslos alle weiblichen Charaktere, sei es Meligney, ihre invalide Mutter, Pianistin und Salondame Misia Sert (Sechs Richtige - Glück ist nichts für Anfänger) oder Bonnards jugendliche Geliebte Renée Monchaty (Islands), sind weinerlich, wechselhaft, hysterisch, zänkisch und hindern mit ihrem Klammern ihre intellektuellen Männer daran, große Kunst zu schaffen. Sie alle sehen sich zudem nach einem bürgerlichen Leben als Hausfrau und Mutter. Die daraus resultierenden Eifersüchteleien und Biederkeit erstickt den nonkonformistischen Bonnard, dessen erotische Anziehungskraft ebenso behauptet wirkt wie seine Inspiration.

Hunderte von Bonnars Werken zeigen de Meligney, doch was ihn an ihr fasziniert, was die beiden trotz ihrer Differenzen zueinander zieht, was ihre Kunst ausmacht, all das bleibt rätselhaft. Die Story versickert in endlosen Postkartenansichten von Ausflügen ins Grüne, lauschigen Landvillen und unzähligen Badeszenen, meist nackt, aber manchmal auch in voller Montur. Die fade Mischung aus schalem Sentiment, Zeitkolorit und Bildungsbürger-Belustigung it weniger Künstlerbiografie als Kostümschinken. Dessen kunsthandwerkliche Inszenierung ist weit entfernt von der Expressivität der zitierten Gemälde.

Fazit

Nach "Seraphine"" und "Violette" verfilmt Martin Provost erneut das Leben einer zu Unrecht fast vergessenen Künstlerin. Statt Marthe de Meligney endlich als das übersehene Talent zu würdigen, reduziert die melodramatische Romanze die moderne Malerin zum Anhängsel des Titelcharakters. Jener gerät nicht weniger eindimensional, beschränkt auf den abgegriffenen Typus des avantgardistischen Bohemiens. Magisch-realistische Traumepisoden unterstreichen den prätentiösen Manierismus des adretten Bilderbogens, der in dekorativen Landschaftsansichten und koketter Körperlichkeit schwelgt. Das bemühte Schauspiel kann weder den fachen Figuren Profil verleihen, noch den reaktionären Subtext kaschieren. 

Kritik: Lida Bach

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