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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Blutige Hände (Originaltitel: The Killer is Loose) ist ein intensiver Film-Noir-Thriller unter der Regie von Budd Boetticher. Die Handlung dreht sich um Leon "Foggy" Poole, einen sanft wirkenden, aber psychisch instabilen Bankangestellten, der in einen Raubüberfall verwickelt ist. Bei seiner Verhaftung tötet ein Polizist versehentlich seine Frau. Nach seiner Verurteilung schwört Poole Rache und flieht aus dem Gefängnis, um den Polizisten, Detective Sam Wagner, ins Visier zu nehmen. Doch seine Rache ist nicht direkt gegen den Polizisten gerichtet, sondern gegen dessen unschuldige Ehefrau. Der Film packt durch seine düstere Atmosphäre und psychologische Spannung und zeigt eindrucksvoll den gnadenlosen Rachefeldzug eines Mannes, der nichts mehr zu verlieren hat.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

In gerade einmal 15 Tagen abgedrehter (angesetzt waren ursprünglich auch nur sehr sportliche 18 Drehtage), später Vertreter des Film Noir, dem seine geringen Mittel leider deutlich anzusehen sind. Der überwiegend für Western bekannte Regisseur Budd Boetticher (Auf eigene Faust) und sein Kameramann Lucien Ballard hatten zuvor den Stierkämpfer-Film Die Nacht gehört uns verwirklicht und hatten seitdem unter den Hollywood-Produzenten einen schlechten Ruf, da sie sich angeblich nicht um Budget- und Zeitrahmen scheren würden und daher der Todesstoß in damals hart kalkulierten Zeiten sein könnten. Wohl auch deshalb gaben sie hier Gas, um diese These zu widerlegen und blieben in beiden Belangen unter den ohnehin schon nicht großzügigen Vorgaben. Tatsächlich liegt es aber weder an der straffen, dafür sehr präzisen Regie und erst recht nicht an der zum Teil exzellenter Kameraarbeit, dass Blutige Hände eher bescheidene Kritiken einheimsten und auch heute nur ein Nischendasein im Genre fristet.

Die Story, beruhend auf einer drei Jahre zuvor in der Saturday Evening Post veröffentlichten Kurzgeschichte der Gebrüder John & Ward Hawkins, besitzt dabei sehr viel Potential. Der schüchterne, wegen seiner extremen Kurzsichtigkeit oft schikanierte wie verunsicherte Bankangestellte und Kriegsveteran Leon Poole (Wendell Corey, Das Fenster zum Hof) hat bei einem Überfall auf seinen Arbeitgeber als Insider fungiert, fliegt aber schnell auf. Bei der Stürmung seiner Wohnung erschießt Detective Wagner (Joseph Cotton, Der dritte Mann) versehentlich dessen Frau. Durch gute Führung wird Poole nach nur kurzer Zeit im Gefängnis für Feldarbeiten eingeteilt, doch das alles gehört zu seinem verbitterten Racheplan. Von dort aus gelingt hm die Flucht und er tötet eiskalt jeden, der im fortan im Wege steht. Sein Ziel ist das Haus von Wagner, allerdings nicht um ihn, sondern dessen Frau Lila (Rhonda Fleming, Zwei rechnen ab) zu töten, um Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Die Polizei kommt schnell dahinter, doch Poole ist einfach nicht aufzuspüren und die Zeit arbeiten gnadenlos gegen sie.

Der Plot ist spannend und hat sogar eine gewisse, rudimentäre Charaktertiefe, die Bilder sind toll, die Regie effizient und die Darsteller allesamt souverän, allen voran Wendell Corey als ein unscheinbarer und belächelter Nobody, der aus Verbitterung zum skrupellosen Monster wird. Das große Problem ist, das die Produktion von vornherein nur als leichter Snack für zwischendurch angelegt war und trotz aller Bemühungen gelingt es allen Beteiligten nicht, aus den gegebenen Umständen deutlich mehr herauszuholen. Das lässt sich bereits an der knackigen Laufzeit von lediglich 73 Minuten ablesen. Seinerzeit überschritten Filme dieser Art zwar oft nicht die 90 Minuten Marke, dem raschen Tempo fallen hier allerdings zahlreiche narrative Optionen zum Opfer. Hurtig wird die Exposition abgefertigt, im Mittelteil baut man dann halbwegs eine interessante Psychologie und Charakterisierung auf, nur um dann eilig ins überhastet wirkende Final zu hecheln, das den Möglichkeiten schlicht nicht gerecht wird. In seinem eng gesetzten Rahmen ist das durchaus okay und wenn man keine größeren Ansprüche stellt, dann ist Blutige Hände sicherlich als gelungen zu bezeichnen. So wirkt es aber mehr wie die in sich abgeschlossene Folge einer Fernsehserie als ein vollwertiger Kinofilm. Zumindest einer, der höheren Anforderungen vollumfänglich genüge tut.

Fazit

Leider ein viel zu kurz und schlicht gehaltenes B-Movie, das als einer der letzten Ausläufer der Schwarzen Serie deutlich mehr Möglichkeiten besitzt. Die Geschichte und die Beteiligten hätten unter anderen Umständen sicherlich noch um einiges mehr herausholen können, unterm Strich aber alles andere als misslungen und für ein Genre-affines Publikum keinesfalls zu verachten.

Kritik: Jacko Kunze

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