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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Kopfgeldjäger Brigade will den wegen Mordes gesuchten Billy John in Santa Cruz an den Galgen bringen. Ihm schließen sich auf dem Weg dahin eine frisch gebackene, hübsche Witwe und zwei Outlaws an, die hoffen durch die Inhaftierung des Gesuchten selbst Amnestie zu erhalten. Neben aggressiven Indianern ist besonders Frank, der Bruder von Billy John, samt seiner Bande eine echte Bedrohung, die ihnen bereits auf den Fersen ist.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Ein vielleicht nicht sofort jedermann geläufiger, aber für den US-Western der 50er Jahre immens wichtiger Name in Hollywood war seinerzeit Regisseur Budd Boetticher (Um Kopf und Kragen). Zunächst ein gefragter Mann bei UNIVERSAL bat er Mitte des Jahrzehnts selbst um die Auflösung seines recht lukrativen Studiovertrags, um unabhängiger und selbstbestimmter arbeiten zu können. Bis in die 60er folgten hauptsächlich weitere Western, in 5 Jahren allein 7 (!) mit dem damals schon leicht betagten Randolph Scott (Jahrgang 1898, Carson City) in der Hauptrolle. Obgleich intern mit einem guten Ruf ausgestattet und an den Kinokassen relativ erfolgreich, erlangte Boetticher nie den Status wie beispielsweise John Ford (Der schwarze Falke), da er offenbar nie nach Größerem strebte. Blieb sich und seinem Konzept von oft kurz gehaltenen, in meist weniger als drei Wochen fertiggestellten Produktionen treu, die in ihrem Kosten-Nutzen-Faktor natürlich damit sehr effektiv blieben.

Auch Auf eigene Faust erfüllt exakt die Maßstäbe eines typischen Boetticher-Films: Mit gerade mal 73 Minuten äußerst kompakt wird eine traditionelle, schlichte Western-Geschichte erzählt, deren Protagonist (wer hätte das gedacht: Randolph Scott) offenbar nur dem Gesetz Genüge tun will, tatsächlich aber eine ganz persönliche Rechnung zu begleichen hat. Am Ende einer Reise wird die unvermeidliche Konfrontation folgen, bei der Vergeltung und Gerechtigkeit im Vordergrund stehen. Alttestamentarisch, aber nach dem damaligen Regelkatalog „logisch & legitim“ gehalten, schließlich gibt es nur Schwarz und Weiß, Gut und Böse ohne verwirrende Grauschattierungen. Daran wird auch kein größerer (Selbst-)Zweifel gehegt, ebenso wie in der Rolle der wilden und mordlüsternen Ureinwohner, die bei dem Anblick einer blonden, womöglich zukünftigen Squaw die gute Kinderstube freilich umgehend in die ewigen Jagdgründe befördern. Die üblichen Krankheiten vieler Western aus dem alten Hollywood-Alltag, gerade von so wenig experimentierfreudigen und auf Nummer sicher gehenden Exemplaren wie diesem hier.

Trotz seiner minimalen Laufzeit verfällt Boetticher niemals in die geringste Hektik, was seinen Film einerseits routiniert auftreten lässt, da in etwas mehr als 70 Minuten dennoch alles bequem und nicht gehetzt hineinpasst. Das spricht für optimierte Abläufe und Zeitmanagement. Andererseits könnte  - was fast paradox klingt – das Tempo stellenweise gerne deutlicher anziehen. Das Geheimnis und die Krux des Ganzen: Jedem Ereignis wird relativ wenig Zeit gegönnt. Exemplarisch das Finale: Prinzipiell arbeitet der Plot von der ersten Minute auf diesen vermeidlich großen Showdown hin, der dann sage und schreibe in gut zwei Minuten abgehandelt wird. Obwohl der Film nie überhastet auftritt, ist er in seiner Routine so reduziert, dass er nur Dienst nach Vorschrift verrichtet. Dafür ist es generell sogar recht anständig vorgetragen, wobei Randolph Scott hier schon viel zu alt erscheint für seine Rolle und eine nicht passende, großväterliche Gemütlichkeit ausstrahlt, die so gar nicht zu dem eigentlichen Antrieb und dem Dilemma seiner Figur passen mag. Dafür greifen in Nebenrollen bereits spätere Stars wie James Coburn (Die glorreichen Sieben) und Lee Van Cleef (Sabata) zumindest auffällig ins Geschehen ein.

Fazit

Konservativer B-Western nach einfachem Strickmuster. Mit einigen bekannten Namen, solider Geschichte und anständiger Inszenierung im Husch-Husch-Verfahren, der aber von fachlicher Souveränität zeugt. Mit mehr Investition in Script und allgemeinen Produktionsaufwand bestimmt noch sehr ausbaufähig. Unter den gegebenen (auch selbstgewählten) Umständen wie dem zeitlichen Standard aus heutiger Sicht noch halbwegs okay. Wirklich relevant ist der aber längst nicht mehr.

Kritik: Jacko Kunze

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