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Quelle: themoviedb.org

Verfügbar auf

Netflix

Inhalt

Typisch Sven (Jan Sosniok)! Er platzt mitten in Lolles (Felicitas Woll) Hochzeit mit Hart (Matthias Klimsa) hinein und macht ihr vor versammelter Gästeschar einen Heiratsantrag. Völlig verwirrt flüchtet Lolle in wilder Fahrt quer durch Berlin. Nach einem emotionalen Ausraster landet sie vor Gericht und wird prompt zu Sozialstunden an einer Schule verdonnert. Dort trifft sie Dana (Janina Uhse), mit der sie eines gemeinsam hat: Komplizierte Männergeschichten. Nach einer verrückten Partynacht in den Berliner Clubs wachen die beiden am nächsten Morgen in einem Auto auf, allerdings nicht in Berlin, sondern im Harz! Lolle will unverzüglich zurück. Doch die Fahrt nach Berlin wird zu einem aberwitzigen Roadtrip, der für beide Freundinnen zu einer Reise wird, die ihr Leben für immer verändert…. aber Moment mal! Was ist eigentlich mit Svens Heiratsantrag?

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Als am 5. März 2002 die erste Folge von Berlin Berlin in der ARD ausgestrahlt wurde, wirkte dies wie ein Befreiungsschlag. Platziert im schnöden und wenig jugendfreundlichen Vorabendprogramm, irgendwo zwischen Marienhof und Tagesschau, erwies sich die Serie des späteren Bestseller-Autors David Safier  (Jesus liebt mich) als frischer und frecher Gegenentwurf zum Mief des Großstadtreviers und seifigen Krankenhausserien. Die Geschichte von Landei Carlotta Holzmann (, Schneewittchen muss sterben), genannt Lolle, die mit 18 Jahren nach Berlin zu ihrem Cousin Sven (Jan Sosniok, Siegfried) und seinen Freunden zieht, sprach tatsächlich und ohne fadenscheinigen Kompromisse ein junges Publikum an und dank Witz, Tempo und netten Figuren wurde dieses Angebot der ARD vom Publikum mit Kusshand angenommen.

Vier Staffeln lang irrte Lolle durch Berlin, machte gute und schlechte Beziehungen durch, erlebte Höhen und Tiefen und kam schlussendlich mit ihrem Traummann Sven, der auch ihr Cousin ist, zusammen. Die Serie hatte da ihren Zenit schon überschritten. Das Frische und Freche wirkte ausgelaugt und beliebig, sodass der Abschied von Lolle und Berlin Berlin nicht wirklich schwerfiel. Über einen Kinofilm redeten damals wahrscheinlich nur die Macher und hartgesottene Fans. 15 Jahre, nach dem die letzte Folge ihre Premiere gefeiert hatte, kam nun wirklich Berlin, Berlin - Der Film heraus. Wegen Corona aber nur auf Netflix, die zur selben Zeit auch die komplette Serie in ihr Portfolio aufgenommen haben. Wer Lolle also noch nicht kennt, kann sie vorm ‚Kinofilm‘ via Serie (86 Episoden á 25 Minuten) kennenlernen.

Wer das tut, ist gut beraten. Zwar ist das Script von Ben und David Safier darum bemüht auch Neueinsteiger die Figuren näherzubringen, wirklich mehr als schnell abgespulte Expositionsdialoge- und Monologe werden aber nicht geboten. Fans der Serie sind also klar im Vorteil, vor allem diejenigen, die die Serie noch gut im Kopf haben und wissen, dass eine der größten Stärken von Berlin Berlin die pampige, ironische wie Chaos verursachende Art von Lolle ist. Davon bietet der Film eine Menge. Was dem Film hingegen fehlt ist ein weiterer wichtiger Aspekt der Serie: Berlin.

Von der deutschen Hauptstadt gibt es recht wenig zu sehen. Die dünne Handlung verfrachtet Lolle zunächst in eine Schule zum Sozialdienst und von dort mit ihrer Zwangsbekanntschaft Dana (, High Society) ins wäldliche Niemandsland, besser bekannt als den Harz. Das Abenteuer bietet dabei einige Wiedersehen und Gaststars, die mal mehr mal weniger gut funktionieren, aber leider nur ein schwacher Trost sind dafür, dass Berlin, Berlin - Der Film das wuselige, niemals stillstehende urbane Gefühl der deutschen Metropole fehlt. Berlin war eben nicht nur Titelgeber, sondern auch so etwas wie ein Charakter aus Beton, Asphalt und Glas. Nicht das Einzige, was sich leider zum schlechteren verändert hat. Die amüsanten, immer mal wieder kurz eingestreuten Trickfilmsequenzen aus der Serie, sind jetzt leider ziemlich hässliche Computeranimationen.

Fazit

„Berlin Berlin - Der Film“ lässt die Hauptstadt hinter sich und ergötzt sich lieber an einem Trip durch den Harz. Fans und Kenner der TV-Vorlage bekommen aber wenigstens die volle Dosis Chaos und ein Wiedersehen mit den Figuren, die die ARD-Vorabendserie damals so frisch und frech machten. Doch war die Serie bei ihrem Erscheinen ein notwendiger Befreiungsschlag vom Mief altehrwürdiger teutonischer Serien, so wirkt der Kinofilm weitestgehend mehr wie ein recht planloser Nachklapp, der mindestens 10 Jahre zu spät erscheint.

Kritik: Sebastian Groß

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