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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

New York im Spätsommer 1980: Paul (Banks Repeta) ist das jüngste Mitglied einer gut situierten jüdischen Familie. Doch zwischen seiner viel beschäftigten Mutter Esther (Anne Hathaway), seinem bemühten, aber strengen Vater Irving (Jeremy Strong) und seinem streitsüchtigen Bruder Ted (Ryan Sell) fühlt er sich oft einsam und verloren. Allein sein liebevoller Großvater Aaron (Anthony Hopkins) scheint ihn wirklich zu verstehen und seine Interessen zu fördern. Zu Beginn des neuen Schuljahres lernt Paul den Schwarzen Jonathan (Jaylin Webb) kennen, einen „Sitzenbleiber“, der in ärmlichen Verhältnissen bei seiner kranken Großmutter lebt. Er freundet sich mit dem älteren Jungen an, der allen Problemen zum Trotz fest an Werte wie Ehrlichkeit und Loyalität glaubt. Doch es dauert nicht lange, bis Paul immer mehr bewusst wird, dass nicht jeder in dieser Welt die gleichen Chancen hat.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Familie war stets ein wichtiger Bestandteil der Filme von Regisseur James Gray. Ob als Cop-Thriller (Helden der Nacht - We Own the Night), Dschungelabenteuer (Die versunkene Stadt Z) oder zuletzt Sci-Fi-Drama (Ad Astra - Zu den Sternen), es ist eine Thematik, an der sich der New Yorker mit Wonne und Verve abarbeitet, aber noch nie waren die Bezüge zu seinem eigenen Leben, ins Besondere seiner eigenen Kindheit, so klar wie in seinem Armageddon Time, der in Deutschland leider den vergessenswerten Titel Zeiten des Umbruchs erhalten hat. Hier erzählt er von den letzten Kindheitstagen des Fast-Teenagers Paul Graff (Newcomer Banks Repeta) und seiner Familie in den frühen 1980er Jahren. Dabei gibt es klare Unterschiede zwischen Grays realer und fiktionalisierter Kindheit, aber der Kern, so scheint es zumindest, blieb unangetastet.

Familie Graff ist stolz. Man hat es zu etwas gebracht, dank harter Arbeit und viel Verzicht. Der jüngste Sohn Paul soll es aber besser haben, denn wenn seine Eltern und Großeltern (darunter der Oscar gekrönte Anthony Hopkins) etwas in den Dekaden ihrer teils turbulenten wie auch tragischen Existenz gelernt haben, dann dass das Leben nicht einfach ist. Deswegen wird Paul von einer staatlichen auf eine Privatschule geschickt. Wenn man so will, eine Schmiede der zukünftigen republikanischen Elite, in der auch die Kinder von Donald Trump pauken und in einer Szene Oscar-Preisträgerin (The Good Nurse) als Maryanne Trump eine Rede hält. Pauls Eltern sind Demokraten, hassen Roland Reagan (der sich im Laufe des Films noch im Wahlkampf befindet) und doch versuchen sie sich dem System anzupassen. Dabei lassen sie immer mehr ein Stück Menschlichkeit zurück - zumindest empfinden sie es so.

Mit seinem besten Freund Johnny Davis (Jaylin Webb, Till - Kampf um die Wahrheit ) darf Paul nicht mehr verkehren. Begründung ist, weil Johnny sitzengeblieben und deswegen eindeutig dumm sein muss, aber eigentlich liegt es mehr daran, dass er aus einer gefährlichen Gegend stammt und schwarz ist. Familie Graff würde sich niemals als Rassisten bezeichnen. Wie auch? Ein Großteil der Familie starb beim Holocaust, und doch pflegen und erweitern sie ihre Vorurteile, nur um dem Teil der Gesellschaft zu gefallen, der ihnen mit etwas Glück ein besseres Leben beschert. James Gray erzählt sehr eindeutig, aber selten brüllend davon. Wenn es jedoch lauter wird bei Zeiten des Umbruchs, dann wird meist traumatisch. In einer glanzvollen, wenn auch hässlichen und unangenehmen Szene tritt Familienoberhaupt Irving (, Succession) die Badezimmertür ein, um seinen Sohn, der sich schluchzend in der Badewanne verkrochen hat, mit dem Gürtel zu schlagen. Eine Strafe, die Mutter Esther (Oscargewinnerin , Interstellar) für sinnvoll erachtet, auch wenn es ihr das Herz zerreißt. Klassisches: Das tut mir mehr weh als dir.

Dies ist ein heftiger Bruch, aber immer wieder zeigt Regisseur und Drehbuchautor James Gray Risse in dieser familiären Patina. Manchmal schleicht sich als Zuschauer*in Unsicherheit ein. Das ist wirklich ein so liebevolles Heim, oder ist es vielleicht doch nur ein Auftürmen aus Schmerz, Ängsten und längst verlorenen Träumen? Am Ende des Films gibt es darauf eine klare Antwort. Roland Reagan zieht ins Weiße Haus ein, die Armageddon Time ist endgültig angebrochen und der junge Paul schaut einer Zukunft entgegen, die alles für ihn bereithält. Alles, im Guten wie im Schlechten. Diesen aufkeimenden Erkenntnisgewinn bietet Zeiten des Umbruchs und suhlt sich dabei nie in Nostalgie.

Fazit

Meist ruhig und bedacht, aber immer wieder mit Eruption versehen, erzählt James Gray in seinem autobiografisch geprägten Drama davon, wie nah amerikanischer Traum und Trauma nebeneinander liegen. Eine gelungene Chronik einer Familie und einer Ära, in der vieles, was das Heute beeinflusst, entschieden wurde.

Kritik: Sebastian Groß

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