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Eine in Arizona gelegene Kleinstadt sieht sich ohne jegliche Vorwarnung mit mutierten Riesenspinnen konfrontiert.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Beginnt ein Film damit, dass ein verdächtig aussehendes Fass des Nachts von einem Laster fällt, so bringt dies meist nichts Gutes mit sich. Besonders dann nicht, wenn dieses zudem noch in einem Gewässer landet. Das gilt auch im Falle des 2002 erschienenen Films Arac Attack - Angriff der achtbeinigen Monster, bei dem ein Fass voller Giftmüll den Startschuss für amüsante Creature-Feature-Action liefert. Inszeniert wurde die spinnenverseuchte Sause von Ellory Elkayem, der zwei Jahre zuvor mit dem Fernsehfilm They Nest schon einmal garstige Krabbelviecher auf die ZuschauerInnen losließ und sich einige Jahre später (mit wenig Erfolg) an zwei Fortsetzungen der Zombiefilmreihe The Return of the Living Dead versuchen durfte. Doch zurück zu Arac Attack, der sowohl was seine Inszenierung als auch den Einsatz von tierischen Antagonisten angeht, große Ähnlichkeit mit den in einem ähnlichen Zeitraum entstandenen Werken Octalus sowie Lake Placid aufweist.

Wer die beiden Filme mochte, hat daher gute Chancen, Elkayems 30 Millionen USD teurem Spinnenfilm ebenfalls etwas abgewinnen zu können. Insbesondere dann, wenn einem die zwei genannten Werke einen Tick zu „furchterregend“ gewesen sein sollten. Arac Attack ist nämlich wirklich sehr heiter angelegt, sodass es allerhöchstens jenen Menschen eiskalt den Rücken herunterläuft, die ohnehin unter einer ausgeprägten Spinnenphobie leiden. Anstatt uns mit einer unnötig lang gezogenen Einführung zu quälen, wirft uns Arac Attack relativ fix mitten ins Geschehen hinein. Die aus dem Fass austretende Chemikalie sorgt dafür, dass die possierlichen „Haustierchen“ eines Spinnenzüchters einen gehörigen Wachstumsschub erhalten. Das kennen wir in ähnlicher Form bereits aus Filmen wie Tarantula oder Formicula (der hier auf einem im Kinderzimmer stehenden Fernseher laufen darf), vor denen sich hier verbeugt wird. Auch dort wuchsen kleine Gliederfüßer aufgrund von menschlichem Zutun zu ungekannter Größe heran. Eine ökologische Botschaft, wie sie bei Filmen dieser Art häufig mitschwingt, bleibt im Falle von Arac Attack allerdings weitestgehend aus.

Anstatt zu mahnen, möchte uns Elkayem in erster Linie gleichermaßen spaßige wie kurzweilige Unterhaltung kredenzen, was ihm über weite Strecken hinweg tatsächlich durchaus gut gelingt. Hauptschauplatz des Geschehens ist die in Arizona gelegene Kleinstadt Prosperity. Eine Minenstadt, deren unterirdische Stollen schon längst keine Rohstoffe mehr abwerfen, weshalb der Ort zunehmend verarmt. Die präsentieren Kulissen sind hübsch in Szene gesetzt und bieten uns dabei ein angenehmes Maß an Abwechslung. Wir bekommen Szenen im sandigen Umland, in den dunklen Minenstollen sowie in den (später) von Spinnen überrannten Straßen der Stadt geboten. Außerdem dürfen sich die BewohnerInnen, ganz im Stile des Zombieklassikers Dawn of the Dead, irgendwann in einem leeren Einkaufszentrum verschanzen. Als Hauptfiguren dienen uns Chris (David Arquette, Scream), der nach zehn Jahren Abwesenheit nach Hause zurückkehrt sowie die alleinerziehende Mutter zweier Kinder, Samantha (Kari Wuhrer, Anaconda), die gleichzeitig der Sheriff von Prosperity ist. Von den beiden erfahren wir dabei gerade genug, um an ihnen und ihrem Schicksal Interesse zu haben.

Natürlich haben die beiden eine gemeinsame Vergangenheit, woraus eine äußerst dezente, nicht störende Lovestory entsponnen wird. Wer nun befürchtet, dass die Kids des Sheriffs zu einem nervigen Problem werden, weil sie z. B. ständig gerettet werden müssen oder dumme Dinge tun, kann beruhigt sein, denn das ist nicht der Fall. Im Gegenteil, Samanthas Sohn Mike (Scott Terra, Daredevil) ist ein wandelndes Lexikon für Arachnoiden, weshalb er den Erwachsenen mehrfach wertvolle Tipps zum Überleben an die Hand geben kann. Und selbst die von einer noch jungen Scarlett Johansson (The Avengers) verkörperte Teenager-Tochter geht einem nicht auf die Nerven. Schauspielerisch ist bei sämtlichen Beteiligten ebenfalls alles so weit im grünen Bereich. Es fällt allerdings auf, dass Elkayem nur wenig Interesse an den vielen Nebenfiguren hat und die vorkommenden Charaktere allgemein recht klischeehaft angelegt wurden. Aufgrund des hohen Tempos in Verbindung mit zahlreichen Actionszenen, in der die Arachniden für reichlich Chaos sorgen, lässt es sich darüber jedoch relativ leicht hinwegzusehen.

Das Herzstück von Arac Attack sind natürlich seine Eight Legged Freaks (so übrigens der Originaltitel des Films, der aus einer von Arquette improvisierten Textzeile herrührt). Diese lassen mit ihrem Erscheinen nicht lange auf sich warten, dürfen erfreulich oft durch das Bild wuseln und weisen darüber hinaus sogar noch ein unterschiedliches Aussehen auf. Wir bekommen nämlich nicht nur eine, sondern gleich mehrere Spinnenarten wie Springspinnen, Falltürspinnen, Speispinnen oder fette Taranteln zu Gesicht. Doch nicht nur die unterschiedlichen Erscheinungsbilder kommen Arac Attack zugute, sondern ihr individuelles Jagdverhalten sorgt ebenfalls für Abwechslung. Dabei sind die achtbeinigen Jäger nicht unfehlbar, sondern springen auch schon mal gegen eine Glasscheibe oder beißen herzhaft in einen ausgestopften, an der Wand hängenden Elchkopf. Ob es das Quietschen und Fiepen gebraucht hätte, dass die Spinnen immer wieder mal von sich geben, darüber lässt sich streiten. Es passt aber immerhin gut zur Tonalität des Films, die glücklicherweise zu keinem Zeitpunkt ins Lächerliche abdriftet.

Ähnlich erfreulich fallen die CGI-Effekte aus. Obwohl Arac Attack bereits über 20 Jahre auf dem Buckel hat, sind die visuellen Effekte überraschend gut gealtert. Klar, der ein oder anderen Animation sieht man ihr Alter durchaus an, aber insgesamt wissen die (zumeist) digitalen Spinnen selbst heute noch zu begeistern. Was die Freude über den effektlastigen Arac Attack hintenraus dann aber doch etwas schmälert, ist, dass ihm gegen Ende beziehungsweise im letzten Viertel ein wenig die Puste ausgeht. Dies liegt vor allem daran, dass Elkayem einfach keine neuen Akzente mehr setzen kann und man sich an der vielen Spinnenaction, so spaßig diese auch sein mag, daher doch ein wenig totgesehen hat. Nichtsdestotrotz bietet der mit reichlich Selbstironie gesegnete Arac Attack über weite Strecken hinweg ungemein kurzweilige Unterhaltung, weswegen er neben Werken wie Tarantula, Arachnophobia oder Mörderspinnen zu einem der wohl unterhaltsamsten „Spinnenfilme“ überhaupt gezählt werden kann.

Fazit

„Arac Attack - Angriff der achtbeinigen Monster“ kleidet den Creature-Feature-Film der 50er-Jahre in das Gewand des modernen Popcornkinos. Das Ergebnis ist ein anspruchsloser, im Gegenzug aber ziemlich spaßiger und die meiste Zeit überaus kurzweilig ausfallender Actionspaß. Wer Spinnenfilme mag oder Werke wie „Lake Placid“ und „Octalus“ mochte, sollte vielleicht mal einen Blick riskieren. Es dürfte sich lohnen.

Kritik: Constantin Wieckhorst

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