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Quelle: themoviedb.org

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„Im Westen nichts Neues“ ist die fesselnde Geschichte eines jungen deutschen Soldaten an der Westfront im Ersten Weltkrieg. Während sie in den Schützengräben um ihr Leben – und um einander – kämpfen, erfahren Paul und seine Kameraden am eigenen Leib, wie sich die anfängliche Euphorie des Krieges in Verzweiflung und Angst umwandelt. Der Film des Regisseurs Edward Berger basiert auf dem weltbekannten gleichnamigen Erfolgsroman von Erich Maria Remarque.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Herzlichen Glückwunsch, an Regisseur (Patrick Melrose) und seine gesamte Crew. Ihre Filmadaption von Erich Maria Remarques literarischem Kriegsmahnmal Im Westen nichts Neues geht im Frühjahr 2023 ins Rennen um den Oscar für den besten nicht-englischsprachigen Film (mehr dazu hier). Bereits zweimal wurde das Jahrhundertwerk für die große Leinwand umgesetzt, wobei vor allem s Version aus dem Jahre 1930 die bekannteste ist. Damals wie heute wird der Schrecken des Ersten Weltkrieges geschildert, aus der Perspektive des jungen Paul, der gegen den Willen seiner Eltern in den Krieg zieht. Warum auch nicht? Laut der Propaganda um ihn herum, ist der Sieg sicher und die Front eine ideale Gelegenheit Stolz und Ehre für sich und das Vaterland zu ernten. Wie so viele vor und nach ihm fällt Paul auf diese Lügen herein und wir wissen sehr gut, was ihn und seine Kameraden erwarten, wenn sie singend und pfeifend Richtung Frankreich marschieren.

Das ist vermutlich eines der großen Probleme von diesem und vieler anderer Kriegsfilme. Wir wissen, dass die jungen Männer nur Elend, Schmerz, Dreck und Tod entgegensehen. Auch wenn Berger, nach einem durchdringenden Prolog, relativ zügig von Pauls Schule an die Front wechselt, es ändert nichts daran, dass die dritte Verfilmung des Stoffes recht klar die Klaviatur des Anti-Kriegsfilms spielt. Die Figuren werden in das Schreckensszenario gestoßen, viele sterben, einige verhärten, andere werden zu leblosen Hüllen. Das unbeschreibbare Grauen des Krieges, es wird mal wieder versucht so nahbar wie möglich zugänglich zu machen. Tatsächlich gelingt dem Film so einige starke Momente und Szene, ohne dabei zu sehr mit Schock und Ekel zu arbeiten.

Die 2022-Version von Im Westen nichts Neues ist bei weitem kein gewaltbefreiter Film, aber anders als etwa Der Soldat James Ryan oder Hacksaw Ridge - Die Entscheidung, nutzt er die Grausamkeit des Krieges auf andere Weise. Berger ist mehr an dem psychischen Verfall interessiert. Gut zu beobachten an Paul, der am Ende seiner Odyssee fast so geisterhaft und fern jedweder Lebenslust agiert, wie Fljora in s Komm und sieh. An dieses Meisterwerk reicht Netflix Prestige-Projekt zwar nie heran, aber dass die Produktion mehr in diese statt in den James Ryan-Kerbe zu schlagen versucht, ist eine gute Absicht. Ebenso wie ihr stetiger Versuch, Märchen von Ehre und Heimatstolz nur Abscheu aus den Tiefen des Morast der Schützengräben entgegenzubringen. Hier wäre noch etwas mehr Wirkungskraft gut gewesen, aber im Gegensatz zu anderen Kriegsfilmen macht Berger nie den Fehler, verklärte, blutverkrustete Kriegsromantik als angestrebten Status Quo hinzunehmen. Vielleicht hätte es der Verfilmung aber gutgetan, wenn der Fronturlaub von Paul, den Remarque in seinem Roman thematisierte, auch im Film vorkäme, selbst wenn dieser dann noch länger wäre.

Statt Fronturlaub hat Berger und seine Mit-Autoren aber eine Parallelhandlung integriert, die zeigt, wie Daniel Brühl (The Falcon and the Winter Soldier) als deutscher Vermittler mit den französischen Delegierten Friedensverhandlungen durchexerziert. Er verkörperte die Vernunft, die umgeben ist von verbohrten Stoikern und alteingesessenen Militaristen. Mag es noch so effektiv sein, wenn Berger zwischen den Verhandlungen in einem luxuriösen Zug und den bitterkalten, lebensfeindlichen Schlachtfeldern umher springt, die Szenen mit Brühl am Verhandlungstisch haben immer etwas aufgezwungen, etwas zu Manipulatives. So, als ob es nicht ausreichen würde, zuzusehen, wie Menschen einander Gräuel um Gräuel antun. Mag es aus einer dramaturgischen sowie durchaus aus pädagogischen Postion Sinn ergeben, dass dieser Nebenplot existiert, wirklich benötigt hätte man ihn nicht und dass Brühl eine durch und durch positiv konnotierte Person spielt, passt ins charakterliche Grau von Im Westen nichts Neues auch nur bedingt hinein.

Das soll auf gar keinen Fall die darstellerische Leistung von Daniel Brühl mindern, der klar der bekannteste Name innerhalb der Besetzung ist, die angeführt wird von Österreicher . Nach Im Westen nichts Neues sollte sich dieser Schauspieler vor Rollenangeboten nicht mehr retten können – zumindest in einer fairen Welt. Er ist das wahre Highlight dieser Verfilmung. Sein Spiel, seine Mimik ist schlicht und ergreifend meisterhaft. Der Schrecken des Krieges, er spiegelt sich in seinen Augen wider, die nach und nach ihre unschuldige Jugend verlieren und zu echten Abgründen werden. Auch darf nicht unerwähnt bleiben. Der Darsteller des oft väterlichen Soldaten Katczinsky präsentiert hier ähnliche Qualitäten wie Kammerer, mit dem Unterschied, dass er bereits zuvor mit Leistungen in Systemsprenger, Berlin Alexanderplatz oder Gladbeck bewies, dass er aktuell zum besten gehört, was die deutschsprachige Filmlandschaft zu bieten hat.

Ebenfalls ein großes Lob gebührt Bergers Inszenierung. Sein Im Westen nichts Neues ist kraftvoll in Szene gesetzt und findet immer wieder Bilder, die sich festbeißen. Manchmal dezent, manchmal mit grob geschliffenen Eckzähnen, etwa wenn ein General seinen morgendlichen Kaffee auf dem Balkon genießt und in nicht zu weiter Ferne Rauch und Donner die Hölle des Krieges erahnen lassen. Eine Hölle, in die uns Berger immer wieder hineinschickt. Meist kündigt er diesen Ritt in die Verdammnis akustisch an. Bis auf die letzten Minuten besitzt Im Westen nichts Neues keinen wirklichen Soundtrack. Es sind immer nur wieder krachende Töne zu hören, wenn die Figuren Richtung Schlacht aufbrechen. Audiovisuell lässt sich der Neuverfilmung wenig entgegenbringen, was nicht für sie spricht. Fraglich ist allerdings, ob sich das auszahlt, wenn der Film am 29. Oktober, nach einem vierwöchigen Gastspiel in den Lichtspielhäusern, auf Netflix veröffentlicht wird. Daher die klare Empfehlung, Im Westen nichts Neues im echten Kino anzusehen, zumindest wenn man sich für ihn interessiert und Interesse verdient er.

Fazit

Die dritte Verfilmung von Erich Maria Remarques Jahrhundertroman folgt ein wenig zu sehr den Leitfäden altbewährter (Anti-) Kriegsfilm-Formalitäten, aber Edward Bergers kraftvolle Inszenierung und das sensationelle Spiel von Film-Newcomer Felix Kammerer sowie Albrecht Schuch machen aus dieser Variante von "Im Westen Nichts Neues" einen sehenswerten Walkürenritt hinein in die Abscheulichkeiten des Ersten Weltkrieges.

Kritik: Sebastian Groß

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