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Videospiel "Monster Hunter Rise" im Test

siBBe

Von siBBe in Videospiel "Monster Hunter Rise" im Test

Videospiel "Monster Hunter Rise" im Test Bildnachweis: © Capcom

Story

Die Sichtung eines furchterregendes Monster aus alten Legenden kündigt die Rückkehr eines katastrophalen Ereignisses an, das das Dorf Kamura ins Chaos zu stürzen droht. Nun ist es am Spieler, seine Jagdfähigkeiten zu polieren und gemeinsam mit dem Dorfältesten und den Bewohnern das friedliche Dorf vor einem Ansturm wilder Monster zu retten.

Kritik

Mit Monster Hunter: World und der Erweiterung Iceborne feierte Capcom über die letzten Jahre riesige Erfolge. Die hatte die seit 2004 bestehende Reihe gewissermaßen zwar schon vorher, mit der Rückkehr auf stationäre Konsolen aber gelang schließlich der weltweite Durchbruch, der die Spiele zum Massenphänomen werden ließ. In die Röhre schauten dabei eigentlich nur Nintendo-Spieler, für die keine Umsetzung erschien. Nun aber werden genau sie mit dem neuen Monster Hunter Rise beglückt, das zunächst exklusiv auf der Switch erscheint, ab 2022 dann aber auch für den PC verfügbar sein soll.

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Monster Hunter Rise folgt weiterhin dem bekannten Spielprinzip: Wir machen uns auf die Jagd auf zahlreiche exotische Monster, die wir entweder allein oder zusammen mit anderen Spielern im Multiplayer erlegen, um mit den dafür erbeuteten Materialien immer bessere Ausrüstungsgegenstände anzufertigen. Damit stärken wir nach und nach unseren Charakter, der Jagd auf immer gefährlichere Kreaturen machen kann. Ein süchtigmachender, lange anhaltender Kreislauf entsteht, der uns für unzählige Stunden an den Bildschirm fesselt.

Dass dabei auch eine Story erzählt wird, ist nebensächlich. Sie zählte nie unbedingt zu den Stärken der Reihe, sondern gab unseren Handlungen lediglich einen Rahmen. Das ist in Monster Hunter Rise nicht anders, wenn nicht sogar noch rudimentärer als zuvor schon ausgefallen. Kein gravierender Mangel, da auch weiterhin das Gameplay im Vordergrund steht, dennoch eine verpasste Chance, endlich auch mal mit einer spannenden Erzählung und interessanteren Charakteren zu fesseln. Schade drum.

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Zu Beginn erstellen wir uns unsere Spielfigur, wählen dabei zwischen Männlein und Weiblein und nehmen mehrere optische Anpassungen vor, um sie zu individualisieren. Wir zählen zudem zwei tierische Begleiter, die uns fortan auf unserem Abenteuer unterstützen. Das wäre zum einen das aus der Serie bekannte Katzenwesen, Palico genannt, das sich mit uns in den Kampf stürzt, uns heilt oder diverse Fähigkeiten als Hilfe einsetzt, zum anderen ein Palamut, der als eine Art Hund ebenfalls mit uns kämpft und sich zudem reiten lässt. Sie sind unsere Buddys, denen Monster Hunter Rise sogar ein eigenes Gebiet im Dorf spendiert, das Buddy-Plaza. Dort können wir weitere Vierbeiner anheuern, sie ebenfalls individualisieren, auf Erkundungsmissionen schicken oder trainieren lassen. Die Interaktion mit ihnen ist gegenüber Monster Hunter: World nun etwas größer, was zu gefallen weiß.

Aus 14 verschiedenen Waffenarten, die sich allesamt sehr unterschiedlich spielen, wählen wir die für uns passende, je nachdem, ob wir den Nah- oder Fernkampf bevorzugen. Darunter befinden sich unter anderem Klassiker wie das Großschwert, der Bogen und die Doppelklingen oder auch abgefahrenere Vertreter wie die Morph-Axt oder die Gewehrlanze. Wer die Vorgänger gespielt hat wird mit dem ähnlich gestalteten Moveset schnell zurechtkommen, Neulinge werden ein wenig Zeit brauchen, dieses zu verinnerlichen. Mit Tutorials hält sich das Spiel leider ein wenig zurück, vieles wird man sich selbst erarbeiten müssen, sei es auch unter Umständen aus externer Quelle. Monster Hunter Rise mag einsteigerfreundlicher als sein Vorgänger ausfallen, hätte in dieser Hinsicht aber ruhig noch viel weiter gehen können.

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Drei Eigenschaften unserer Waffen lassen sich übrigens ändern, um sie weiter unserem Spielstil anzupassen. Solch vielfältige Möglichkeiten sind sinnvolle Erweiterungen und machen das Gameplay um einiges angenehmer. Eine tolle Neuerung sind auch die Seilkäfer, die wir einerseits zur (schnelleren) Fortbewegung und ausgiebigen Erkundung der verwinkelten Gebiete einsetzen können, die uns andererseits aber auch im Kampf sehr nützlich sind, indem sie uns zusätzliche Angriffe ermöglichen und nach erteilten Hieben unser Gleichgewicht wiederherstellen. Wer ihren Einsatz erst einmal verinnerlicht hat, wird sie schnell lieben lernen. Auch dafür, dass wir Gegner damit festbinden und sie anschließend auch reiten können, wenn wir genügend Schaden angerichtet haben. Das erlaubt taktisch ganz herrliche Manöver, indem wir sie entweder gegen eine Wand oder gegen andere Monster schmettern, was wiederum zu aufregenden Revierkämpfen führen kann.

Mit den Randale-Missionen kommt in Monster Hunter Rise noch weiterer frischer Wind hinzu: Darin wird unser Dorf von mehreren Monstern gleichzeitig angegriffen, denen wir uns entgegenstellen müssen. Dazu positionieren wir verschiedene Verteidigungsanlagen und Fallen, die das Dorf vor dem drohenden Ansturm schützen sollen. Wir können uns entweder selbst an einen Geschützturm klemmen oder überlassen das den herumwuselnden NPCs. Der Angriff wird von verschiedenen Monsterarten durchgeführt, die es entweder auf die Verteidigungsanlagen und unsere schützenden Mauern abgesehen haben oder uns aus sicherer Entfernung aus der Luft angreifen. Am Ende solcher Wellen warten dann mächtige Bosse und Apex-Monster im Kampf auf uns. Im Multiplayer macht dieser Modus in Absprache mit weiteren Spielern eine Menge Spaß, allein jedoch funktioniert er jedoch nur mäßig, da man sich in all dem Chaos nicht um alles selbst kümmern kann.

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In fünf sehr unterschiedlich gestalteten Gebieten machen wir uns in Rise auf die Jagd. Dabei geht es unter anderem in feurige Lavahöhlen, in weitläufige Sandebenen oder auf die verschneiten Frostinseln. Um Temperaturunterschiede müssen wir uns anders als in World nicht mehr kümmern, sondern können uns einfach auf die Jagd oder Materialsuche konzentrieren. Unterwegs eingesammelte Pflanzen und Insekten dienen als Hilfsmittel für den anstehenden Kampf und verleihen uns zeitweise nützliche Buffs. Auffällig ist, dass sich  Rise insgesamt einfacher spielt als noch World, was für Neulinge sicherlich eine gute Sache ist, Serienkenner aber ein wenig unterfordert. Erst im späteren Verlauf, wenn wir uns an High Rank-Missionen wagen, wird das Ganze merklich anspruchsvoller.

Auch Monster Hunter Rise ist nach Beenden der Hauptkampagne noch lange nicht vorbei und wird erst im Endgame richtig interessant. Hier jagen wir weiteren Wechselkünsten für unseren Waffen nach, schalten neue Designs für sie frei, erlangen weitere Nahrungsmittel für unsere Küche, weitere hochwertige Materialien und feilen so immer weiter an unserer Ausrüstung. Noch ist der Umfang an angebotenen Aktivitäten überschaubar, doch Capcom versorgt die Spieler bekanntlich auch weiterhin mit neuen kostenlosen Inhalten, die mit regelmäßigen Updates nach und nach ins Spiel einfließen. Wer das die letzten Jahre über bei World verfolgt hat, weiß, dass das zahlreiche Quests, neue Monster und auch verrückte Crossover umfassen dürfte.

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Grafisch kann Rise einem World natürlich nicht das Wasser reichen, die Hardware der Nintendo Switch hat nun mal ihre Grenzen. Das lässt sich vor allem an den verwaschenen Texturen schnell erkennen. Verhältnismäßig ist das Ergebnis dennoch sehr schön ausgefallen, da Capcom das Bestmögliche aus der Situation gemacht hat. So läuft das Spiel weitestgehend flüssig, kann mit gelungenen Animationen und Effekten aufwarten und überzeugt darüber hinaus mit einem gewohnt hübschen Art-Design und jeder Menge Liebe zum Detail. Allein bei einem Spaziergang durch unser japanisch angehauchtes Dorf lassen sich so wieder an jeder Ecke bezaubernde Dinge zum Schmunzeln entdecken. Äußerst charmant!

Fazit

Capcom verfeinert das Spielprinzip an sinnvollen Stellen, sodass "Monster Hunter Rise" wieder ein ganz großer Spaß für Neulinge und Serienkenner ist. Hat einen die Suchtspirale aus Loot und Grind erst einmal erfasst, lässt sie einen für zahlreiche Stunden auch nicht mehr wieder los. Eine packendere Story hätte sicherlich nicht geschadet, war aber auch zuvor schon nie die Stärke der Reihe. Man darf gespannt sein, welche neuen Inhalte nun nach und nach per Updates hinzugefügt werden, bekanntlich wird es für Spieler lange nicht still. Dann gibt es hoffentlich auch schon bald wieder den Master-Rank, der Veteranen weiter herausfordert.

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