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Videospiel "Monster Hunter: World" im Test

siBBe

Von siBBe in Videospiel "Monster Hunter: World" im Test

Videospiel "Monster Hunter: World" im Test Bildnachweis: © Capcom

Story

Alle zehn Jahre ziehen Drachenälteste über das Meer zu einer riesigen Landmasse, die als Neue Welt bekannt ist; in einem Vorgang, den man Ältestenwanderung nennt. Um dieses mysteriöse Phänomen zu untersuchen, hat die Gilde die Forschungskommission geschaffen, die als riesige Flotten in die Neue Welt geschickt wird. Die Fünfte Flotte wird entsandt, um einen gigantischen Drachenältesten namens Zorah Magdaros zu verfolgen – und ein Teilnehmer davon wird Abenteuer erleben und Heldentaten vollbringen, die man sich kaum vorstellen kann.

Kritik

Nach vielen Jahren kehrt die beliebte Monster Hunter-Serie wieder auf stationäre Konsolen zurück, nachdem sie lange Zeit auf Handheld-Plattformen ihr Dasein fristete und damit einem großen Teil von Spielern verwehrt blieb. Capcom startet mit Monster Hunter World quasi einen Neubeginn, der sowohl interessierte Neulinge locken, aber auch gleichzeitig Serienkenner glücklich machen soll. Xbox One und PS4-Spieler kommen bereits seit dem 26. Januar in den Genuss, PC-Spieler werden sich noch einige Monate gedulden müssen.

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Was genau ist Monster Hunter World? Im Grunde handelt es sich um ein Action-RPG, das seinen Fokus vorwiegend aufs Grinden setzt. Bedeutet: Monster jagen, Materialien sammeln, Ausrüstung verbessern, und wieder von vorn. Eine Story ist zwar rudimentär vorhanden, jedoch kaum der Rede wert. Daher sollte sich jeder vor seinem Kauf im Klaren darüber sein, was ihn hier erwartet. Wer sich sicher ist, mit dem Spielprinzip so gar nichts anfangen zu können, wird möglicherweise nicht allzu viel Spaß am Game finden. 

Doch so simpel der Ablauf nun heruntergebrochen wurde, hinter Monster Hunter World steckt ein recht komplexes Spielsystem, das all jene belohnt, die sich darauf einlassen. Wer sich in die hübsch designte, atmosphärische Welt begibt, findet dort eine reiche Flora und Fauna, die es zu erforschen gilt. Durch das Lesen von Spuren sammeln wir Erfahrung im Umgang mit unserer Umwelt und lernen so nach und nach die Eigenheiten der Kreaturen kennen, die diese bevölkern. Und die Jagd auf diese gestaltet sich äußerst spannend und auch spielerisch herausfordernd. Jedes Lebewesen hat seine ganz besonderen Verhaltensmuster, mal aggressiver, mal ängstlicher, verträgt sich zum Teil nicht mit Artgenossen, was die Szenerie glaubhaft erscheinen lässt, und zeichnet sich durch spezifische Angriffsmuster aus, wenn es zum Kampf zwischen ihnen und uns kommt.

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Aus einer Sammlung von 14 Nah- und Fernkampfwaffen, wovon sich jede vollkommen anders spielt als die andere, da jede ein eigenes Move- und Kombo-Set mitbringt, wählen wir die zu uns passendste aus und versuchen den Biestern den Gar auszumachen. Simples Draufdreschen reicht dabei nicht aus, taktisches Vorgehen ist gefragt. Nicht nur gilt es Angriffen geschickt auszuweichen, auch müssen Schwachstellen gefunden, Gadgets sinnvoll eingesetzt und Verfolgungen aufgenommen werden, wenn sich unsere Gegner aus dem Staub machen wollen. Bei größeren Gattungen erwarten uns oftmals auch mehrere Phasen im Kampfgeschehen, in denen sich das Verhalten schon Mal stark ändert. All das erinnert grob an Spiele wie Dark Souls, vor allem wenn sich Kämpfe auf gut 20 Minuten erstrecken und uns dabei einiges an Können abverlangen. Und ähnlich fällt dann auch die Befriedigung aus, wenn man siegreich aus dem Kampf hervorgeht, was vor allem für die epischen Bosskämpfe gilt. 

Das Erlegen der Kreaturen liefert uns stets bestimmte Materialien, die wir beim Schmied für das Verbessern unserer Waffen und Ausrüstung verwenden. Je besser das auszurüstende Gear wird, desto schwerer wird es auch an die Bauteile heranzukommen. Dazu bedarf es auch weiterer Forschung sowie das Abtrennen von bestimmten Körperteilen im Kampf, wozu auch die richtigen Waffen vonnöten sind. Und genau hier, beim Verbessern seines Hab und Guts, liegt der Reiz an Monster Hunter World. Es entsteht schnell ein Kreislauf mit enormer Sogwirkung, dem man sich nur schwer entziehen kann. Nur noch eine Quest hier, um einen begehrten Gegenstand zu erhalten. Und schließlich noch eine, weil sich dann endlich der Helm verbessern lässt. Und noch eine, weil man seiner Waffe dann vielleicht noch einen Elementarschaden hinzufügen kann. Spiele wie Diablo haben schon einst bewiesen, wie motivierend Grinding ausfallen kann. Da wir in Monster Hunter World nicht im herkömmlichen Sinne in Stufen aufsteigen, definiert sich unsere Stärke, abgesehen von unserem Spielgeschick, einzig und allein über das Gear, das wir mit uns führen, was den ganzen Prozess umso wichtiger macht.

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Übrigens: Eine Lebensanzeige existiert in Monster Hunter World gar nicht. Wie zäh ein Gegner ist und wie lange es nötig ist, diesen zu besiegen, müssen wir anhand seines Verhaltens ablesen. Sind die Viecher geschwächt, so beginnen sie mit der Zeit beispielsweise zu humpeln oder geben wütende Laute von sich.  Auch hier ist wieder eine gründliche Beobachtung wichtig.  

Das Spiel lässt sich komplett allein bestreiten, seine Vorzüge zeigt es aber vor allem im Multiplayer mit bis zu 3 weiteren Personen, die mit einem selbst auf die Jagd gehen können. Zusammen machen die Beutezüge oftmals noch mehr Spaß, da jeder aus dem Team eine andere Rolle erfüllen kann. Doch ob nun allein oder mit Begleitung, machbar und unterhaltsam ist beides.

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Wie auch immer man sich entscheidet, zumindest eine Internetverbindung wäre empfehlenswert, denn Capcom streut mit der Zeit immer wieder neue Inhalte ein, darunter beispielsweise zeitlich begrenzte Events. Zum Start gibt es beispielsweise eine Questreihe in Anlehnung an Horizon: Zero Dawn, die uns exklusives Gear aus Guerilla Games' Hit des letzten Jahres beschert.

Wer in Monster Hunter World einsteigt, braucht aufgrund der Fülle von Funktionen, Moves, Hud-Einblendungen und Möglichkeiten nicht zu verzweifeln. Das Spiel leistet dahingehend einen großartigen Job, uns von Beginn an die Hand zu nehmen und uns neue Elemente nach und nach verständlich zu erklären. Wir werden durch das Jägerlager (der Hub-Welt) geführt, lernen alle wichtigen NPCs kennen, dürfen uns im Trainingsraum austoben und bekommen Neuerungen stets per Einblendungen und sogar Videoclips erläutert. Ein komplexes Game, das Neulingen den perfekten Einstieg in die Serie ermöglicht.

Fazit

Mit "Monster Hunter World" ist Capcom eine wunderbare Neuausrichtung ihrer langjährigen Spielreihe gelungen. Während Neulinge hier die beste Gelegenheit zum Einstieg finden, werden Serienkenner weiterhin mit Komplexität und Fülle bei Laune gehalten. Die optische Aufmachung ist äußerst schick, während das Spielprinzip mit einer starken Sogwirkung glänzt. Definitiv der bis dato beste Ableger der Reihe. Jedoch sollte man ein wenig Bereitschaft zum Grinding mitbringen, sonst wird man womöglich nicht allzu lange Freude am Spiel haben.

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