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Versailles - Staffel 1 - Kritik

beneo

Von beneo in Versailles - Staffel 1 - Kritik

Versailles - Staffel 1 - Kritik Bildnachweis: © Canal+

Inhalt

Versailles handelt von König Ludwig XIV von Frankreich. Kurz nachdem seine Mutter Anna von Österreich gestorben ist, zieht es Ludwig aus Paris, um Aufständen zu entfliehen und nach Versailles auf das alte Jagdschloss seines Vaters. Dort will er Versailles zum neuen Regierungssitz und zu einem prachtvollen Palast ausbauen. Das Projekt ist kein einfaches Unterfangen. Mangelndes Geld, Kriege und Intrigen verhindern immer wieder den Bau.

Kritik

„L’État, c’est moi“ – Ich bin der Staat. Ludwig XIV ist wohl eine der schillerndsten Persönlichkeiten der französischen Geschichte. Der Erbauer von Versailles, der den Absolutismus in Frankreich verfestigte und durch und durch verkörperte. Ihm widmen die Autoren David Wolstencroft(Spooks) und Simon Mirren (Without a Trace) nun eine Serie. Ein paar Jahre seiner Regentschaft werden hier erzählt. Regie führten Jalil Lespert (Yves Saint Laurent), Christoph Schrewe und Thomas Vincent. Die bereits in Produktion befindliche zweite Staffel soll 4 Jahre nach der ersten Staffel angesiedelt sein und weitere Jahre des Sonnenkönigs behandeln.

© Canal+Die Dramaserie startet, wie es sich in heutiger Zeit gehört, mit einem recht überladenen Piloten. Viele Charaktere werden eingeführt und Handlungen begonnen. So ist man im ersten Moment komplett überfordert die vielen Charaktere, die sich alle, der Mode geschuldet, recht ähnlichsehen, auseinanderzuhalten. Um den Zuschauer nicht abzuschrecken, gibt es die inzwischen übliche Dosis Nacktheit und Gewalt. Insgesamt weiß Folge eins zu überzeugen und macht Lust auf mehr.

Die folgenden Episoden sind dann allerdings sehr gemächlich. Die Handlungsstränge entwickelt sich äußerst langsam und schnell kommt Langeweile auf. Auch weil viele Handlungsstränge nicht wirklich interessant sind. Sie dümpeln vor sich und wirken in einer Seifenoper besser aufgehoben, denn in einer Dramaserie. Es wirkt so als dienen die Stränge nur dem Zwecke, die Verhältnisse zu Hofe aufzuzeigen, anstatt Spannung aufzubauen. Einzig der Konflikt des Königs mit den Adligen weiß von Anfang an zu überzeugen. Ansonsten ergötzt sich die Serie an ihrem Prunk und ihrer Ausstattung.

Ab Folge fünf nimmt die Serie dann Fahrt auf. Die langsamen Entwicklungen steuern auf ihre Höhepunkte zu, die Konflikte beginnen zu eskalieren und die Serie wird spannend. Die letzten fünf Episoden wissen zu überzeugen, fesseln und sind interessant. Einzig die Handlung im Ludwig in Episode 7 wirkt wie ein Lückenfüller. Leider bleiben einige Konflikte ungelöst, man nimmt sich hier das Recht raus auf Staffel 2 zu bauen. Das ist an und für sich in Ordnung, sorgt aber für ein leicht unbefriedigendes Gefühl am Ende der Serie.

© Canal+Die Serie ist gut inszeniert, aber es fehlt ein richtiger Aufreger, ein Knaller, der sich in die Gehirne der Zuschauer brennt. So vermag auch keine Szene einem richtig in Erinnerung zu bleiben. Das liegt auch daran, dass die Schauplätze so beschränkt sind. Es schadet der Serie, dass sie größtenteils nur an einem Ort, Versailles, spielt. Dadurch wirkt alles sehr komprimiert. Dies ist auch einer der Gründe, dass der Spannungsaufbau so sehr auf sich warten lässt. Ein weiterer Schauplatz hätte dem ganzen sehr gut getan und mehr Dynamik in die Serie gebracht. Vorstellbar wäre es beispielsweise gewesen den Aufstieg von Willhelm von Oranien parallel zu den Ereignissen in Versailles zu zeigen.

Versailles ist die teuerste je in Europa produzierte Serie. 30 Millionen ließ Canal+ für die Serie springen. Das wird wohl auch der Grund sein, dass die Serie in Englisch gedreht wurde und nicht in Französisch. Die Vermarktung fällt in Englisch um einiges einfacher. Zwar leidet die Authentizität etwas darunter, aber das wird durch die Ausstattung und die Kostüme wieder aufgefangen. Des Weiteren wurde am Originalschauplatz in Versailles gedreht. Dies sieht man der Serie an, es sorgt für das richtige Flair und den richtigen Look.

© Canal+Es gibt keinen Puplikumsmagneten, die Schauspieler sind weitestgehend unbekannt. George Blagden (Vikings) als Ludwig XIV, Anatole Taubman (James Bond 007 - Ein Quantum Trost), Anna Brewster (Star Wars: Das Erwachen der Macht) und Noemié Schmidt (Frühstück bei Monsieur Henri) sind noch die bekanntesten Gesichter. Trotzdem machen alle Schauspieler einen guten Job und zeigen ansprechende Leistungen. Der Soundtrack ist interessant. Statt dem zu erwartenden opernhaften oder klassischen Orchestern, erinnert er zuweilen an Synthesizer. Dabei wirkt es im ersten Moment fehl am Platz, allerdings gibt es dem ganzen etwas Modernes. Bei der Kameraarbeit wurde hingegen weniger experimentiert. Es fallen ein paar Szenen durch ungewöhnliche Kamerafahrten auf (z. B. Episode 9, letzte Szene), unterm Strich wurde aber hier nicht viel Außergewöhnliches geleistet.

Fazit

Versailles hat alle Ingredienzen, die es zur einer hervorragenden Serie machen könnten. Ein interessantes Setting, gute Schauspieler, toller Schauplatz und eine fantastische Ausstattung. Dass die Serie nur Mittelmaß ist, liegt an der sich langsam entwickelnden Handlung sowie der Fokus auf nur einen Schauplatz. Bis Ende Folge 5 dümpelt die Serie vor sich hin und weiß nicht zu überzeugen. Die zweite Hälfte der Staffel ist durchaus spannend und interessant, lässt aber viel Raum für Staffel 2.  Staffel 2 hat nun alle Chancen eine gute und spannende Serie zu liefern.


Technischer Part

Die Image titleBlu-ray weist ein klares Bild in 1.77:1 auf. Speziell bei Szenen in großen Ballsälen kommt das Bild gut zur Geltung. Der Sound ist klar und gut abgemischt. Auf der Scheibe liegen sowohl die englische als auch die deutsche Tonspur in einem DTS-HD 5.1 vor. Die Specials lassen zu wünschen übrig. Es findet sich einzig allein ein 18-minütiges Making-Off auf der Blu-ray.




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