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"One Punch Man" - Vol. 3 - Kritik

Bristleback

Von Bristleback in "One Punch Man" - Vol. 1 - 3 - Kritik

"One Punch Man" - Vol. 3 - Kritik

Kritik

Nachdem Vol. 2 noch mit einem hässlichen Cliffhanger endete, schließt die letzte Ausgabe der ersten One Punch Man-Staffel (seit dem 29.09.2017 dank Kaze Anime im Handel erhältlich) die Story um den Seekönig ab, um sich ins große Finale zu stürzen. Eine Wahrsagerin liegt im Sterben, hat allerdings eine letzte Prophezeihung. In naher Zukunft wird eine grausame Bedrohung die Erde heimsuchen. Die Heldenvereinigung trommelt sofort seine stärksten Helden zusammen, als mitten im Meeting die Stadt von einem gigantischen UFO angegriffen wird. Während die Bürokraten verzweifelt versuchen Informationen zu sammeln, die Helden auf dem Boden mit den außerirdischen Handlagern beschäftigt sind, springt der glatzköpfige Saitama einfach mal aufs Schiff um dem Kapitän Hallo zu sagen. 

Die größte Stärke von One Punch Man war schon immer, dass es als Satire, nicht ungleich einem Shaun of the Dead, selbst ein verdammt guter Vertreter dessen ist, was es gleichzeitig parodiert. Während dem Meeting der Helden, die cooler/unterschiedlicher/seltsamer/lustiger nicht sein könnten, gibt sich One Punch Man der ewigen Verhierarchierung der Charaktere hin, die in unzähligen Animes schon zum Kern der Serie gehören. Ob Scouter-Punkte in Dragon Ball Z oder Kopfgelder in One Piece, sobald Charakteren eine Zahl zugeordnet wird, entsteht automatisch eine Beziehung zwischen ihnen, auch wenn ihr einziger Beziehungspunkt ihre Zugehörigkeit zur gleichen Hierarchie ist. One Punch Man spielt gerne und geschickt mit dieser Hierarchie, indem es in Frage stellt, was es bedeutet ein Held zu sein. Viele Helden an der Spitze sind selbstsüchtig, rücksichtslos und arrogant, trotz ihrer Heldentaten. Protagonist Saitama kann jeden Gegner mit einem Schlag besiegen und ist somit der effektivste Held, dennoch (oder gerade deshalb) misstraut ihm das Volk oder ist ihm gar feindlich gesinnt. Saitama ist faul, allmächtig und ein Held "nur so zum Spaß", wohingegen ein C-Klasse-Held namens Mumen Rider sein absolutes Gegenteil darstellt. Mumen Rider ist zielstrebig, pflichtbewusst, absolut machtlos und enorm beliebt beim Volk. Im Gegensatz zu Saitama, der auftaucht, dem Bösewicht eine knallt und wieder abhaut, ist Mumen Rider immer zur Stelle, selbst wenn er kein Recht hat sich mit dem monströsen Seekönig anzulegen. Dennoch tut er es, nur um zu Brei geschlagen zu werden, weil es seine Pflicht ist; er ist schließlich ein Held und opfert sich für andere, auch wenn es seinen Tod bedeuten könnte; er ist—im wahrsten Sinne des Wortes—ein HELD. One Punch Man stellt mit diesem Kontrast die These auf, dass es zwischen den Heldentaten (dem Besiegen von Bösewichtern und dem Retten von Menschen) und dem was das Volk als Heldentat anerkennt nicht unbedingt eine Überschneidung geben muss.

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Während Saitama sich prügelnd durch das UFO kämpft und die Aliens in Panik versetzt kloppen sich eine handvoll Helden auf der Erdoberfläche mit einem regenerativen Alien. Die Helden sind zwar (noch) nicht besonders facettenreich, aber extrem einzigartig in ihrem Design und überzeugen mit ihren kurzen Auftritten mit tollen, vielfältigen Persönlichkeiten und Dialogen. Auch wenn, One Punch Man kein Blatt vor den Mund nimmt, wenn es darum geht seine Shonen-Wurzeln zu parodieren und zu kritisieren, wird hier die Herkunft maßlos zelebriert. Und wieso auch nicht? Shonen-Anime sind nicht grundlos zum Beliebtesten Genre des Mediums über die Jahre aufgestiegen und die fantastisch animierten und choreographierten Actionszenen, gespickt mit Anime-typisch-verrückten Kamerafahrten, zeigen ein mal mehr, wie spaßig und badass so ein Kampf jenseits jeglicher Physik sein kann. Der finale Kampf zwischen Saitama und dem galaktischen Warlord Lord Boros ist wohl das, was man bekommen würde, wenn man einen 25 Episoden langen Kampf zwischen Son Goku und einem Bösewichten aus Dragon Ball Z in zehn Minuten kompromieren würde. Erneut glänzt hier die Choreographie, die Kamera und Animation, wobei Komponist Makoto Miyazaki einen super-pumpigen Heavy-Metal-Score beisteuert und für den nötigen Edge sorgt.


Fazit

Und so endet sie, die erste Staffel "One Punch Man". Eine zweite befindet sich bereits in Produktion. "One Punch Man" ist eine hervorragende Satire über die allseitsbeliebten Shonen-Animes, Superheldenfilme und amerikanische Comics, gleichzeitig aber ein besserer Vertreter, als ein mächtiger Großteil der Kategorien, die es so gekonnt parodiert. Ob ihr mit "Dragon Ball Z nie etwas anfangen konntet, oder der größte DBZ-Fan seid, "One Punch Man" wird beide Seiten zu befriedigen wissen.

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