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Das große Finale: Kritik zur 5. Staffel von „The Tribe – Eine Welt ohne Erwachsene“

terminator

Von terminator in Das große Finale: Kritik zur 5. Staffel von „The Tribe – Eine Welt ohne Erwachsene“

Das große Finale: Kritik zur 5. Staffel von „The Tribe – Eine Welt ohne Erwachsene“ Bildnachweis: © Pidax | Szene aus "The Tribe - Eine Welt ohne Erwachsene" - Staffel 5

Inhalt

Die Technos erhalten einen neuen Anführer. Mega übernimmt die Stadt. Jeder Einwohner soll einen Barcode erhalten, um kontrolliert werden zu können. Unterdessen versuchen die Mall Rats herauszufinden, wo die Technos ihre Mitglieder hingebracht haben und schmieden Pläne, um die Technos aufzuhalten. Auch Ebony ist darauf bedacht, die Macht in der Stadt an sich zu reißen.

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Kritik

Mit der 5. Staffel endet die neuseeländische Science-Fiction-Teenie-Soap The Tribe – Eine Welt ohne Erwachsene. Produzent Raymond Thompson (A Twist in the Tale) meinte zwar, dass man Planungen für eine 6. Staffel schnell verworfen hat, weil er die Darsteller mittlerweile für zu alt hielt, aber ob dies wirklich der Grund war, darf stark angezweifelt werden, weil es im Verlauf der Serie nie ein Problem war, die Darsteller (teils reihenweise) aus der Serie zu nehmen. Dass man tatsächlich Vorbereitungen für eine 6. Staffel getroffen hat, zeigt sich gerade zum Ende hin immer mehr und das eigentliche Ende weist mehr als deutlich darauf hin. Deshalb endet die Serie mit einem Cliffhanger, der aber immerhin als einigermaßen vernünftiger Abschluss durchgehen kann, auch wenn man sich natürlich etwas anderes gewünscht hätte. Tatsächlich gab es im Nachgang mit The New Tomorrow eine Spin-off-Serie ohne die Darsteller der Originalserie, die es nicht über die erste Staffel hinaus schaffte. Ansonsten wurde die Handlung von The Tribe literarisch fortgesetzt. Ein geplanter Spielfilm konnte indes mangels Finanzierung nie verwirklicht werden.

Es ist also wahrscheinlicher, dass das Stammpublikum selbst älter wurde und langsam das Interesse verlor, auch weil die Serie bereits mit der 4. Staffel ihren Zenit überschritten hatte. Die Handlung wurde immer abstruser und mochte sich nicht mehr in das zuvor geschaffene Serienuniversum einfügen und der Verlust vieler beliebter Charaktere konnte nicht mehr aufgefangen werden. Dieses Problem setzte sich in der 5. Staffel fort. Die finale Staffel stellt so auch ein buntes Potpourri aus Elementen der früheren Staffeln dar, was die Serie zwar einerseits zu den Ursprüngen zurückführt und wieder etwas mehr Spannung erzeugt, aber andererseits über die Dauer von 52 Folgen arg gestreckt wirkt. Man führt immerhin mit dem an eine Westernstadt erinnernden Liberty einen neuen Handlungsort ein und zugleich mit Slade (Matt Robinson) und Ruby (Fleur Saville, Blood Punch) durchaus interessante Charaktere, was sich in die eigentliche Welt von The Tribe gut integriert, jedoch ebenso im völligen Gegensatz zu den hochtechnisierten Technos steht.

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Man merkt, dass man ansonsten immer wieder auf Motive früherer Staffeln zurückgreift, sowohl bei der Handlung, als auch bei den einzelnen Charakteren. Mit Gel (Vicky Rodewyk, Revelations) wird eine weitere neue Figur eingeführt, die mit ihrer Naivität und Modeleidenschaft stark an Zandra (Amy Morrison, Hercules und der flammende Ring) aus der 1. Staffel erinnert und da verwundert es nicht, dass auch sie hinter Lex (Caleb Ross, The Last Great Snail Chase) her ist. Glücklicherweise werden diesmal nicht allzu viele neue Figuren eingeführt und selbst die Verluste halten sich in Grenzen. Mit Jack (Michael Wesley-Smith, Atlantis High) und Ellie (Jennyfer Jewell, Die verwegenen Vier) kommen alte Bekannte zurück, was der Dynamik innerhalb der Gruppe der Mall Rats gut tut. Genauso gut ist es, dass Amber (Beth Allen, Treasure Island Kids: The Battle of Treasure Island) und Trudy (Antonia Prebble, Power Rangers Dino Thunder) wieder durchgängig zum Cast gehören. Problematisch ist hingegen, dass sich die Figuren scheinbar nach 5 Staffeln nicht wirklich weiter entwickelt haben und sie deshalb immer wieder dieselben Aufgaben meistern müssen. Phasenweise glaubt man sogar eine der früheren Staffeln zu sehen.

Trudy und Amber streiten wieder um denselben Mann. Statt Bray (Dwayne Cameron, Disturbing the Peace) ist nun Jay (James Napier, Das Talent des Genesis Potini) das Objekt der Begierde. Salene (Victoria Spence, Jack Be Nimble) kämpft diesmal gegen ihr Alkoholproblem, eine Sucht, die in der 2. Staffel schon Lex plagte. Natürlich sind das alles für eine Jugendserie wichtige Themen und darstellerisch ist alles ordentlich umgesetzt, es wirkt jedoch etwas einfallslos. Hinzu kommt die immer gleiche Spionagethematik. Mega (Calen Maiava-Paris), der neue Anführer der Technos, der sich nach außen freundlich und rücksichtsvoll gibt, eigentlich aber skrupellos nur seine eigenen Pläne verfolgt, einen reinen Überwachungsstaat aufzubauen, benötigt für die Realisierung seiner Pläne einen Spion in den Reihen der Mall Rats, um jederzeit auf mögliche Angriffe seiner Feinde vorbereitet zu sein. Auch dieses Motiv gab es in den letzten Staffeln schon. Die Idee ein Überwachungssystem à la 1984 zu erschaffen ist zwar gut und würde unabhängig von der Tribewelt auch funktionieren, ist im Gesamtkonzept der Serie indes ein Fremdkörper. Immerhin vermittelt man dem jugendlichen Zielpublikum damit die Kernprobleme der ständigen Überwachung, was im heutigen digitalen Zeitalter vielleicht noch wichtiger ist, als vor rund 20 Jahren, als die Serie entstand.

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Erfreulicherweise hat man sich für die finale Staffel entschieden, die Technikspielereien der Technos zurückzufahren und vor allem die unsinnige Virtual Reality Welt nur sehr sparsam zu verwenden. Leider setzt man weiter auf die lächerlichen und fehlplatzierten Laserwaffen. Dafür bekommt der alte Erzfeind der Mall Rats, Zoot (Daniel James, Hercules und das Amazonenheer), in dieser Staffel nochmal einen großen Auftritt und sorgt dadurch für einige Abwechslungen. Man weiß in der 5. Staffel über weite Strecken Spannung aufzubauen, vieles bleibt aber vorhersehbar, da man es so oder so ähnlich bereits früher gesehen hat. Es mag zwar gerade in einer Jugendserie richtig sein, die erste Liebe, Eifersucht und Intrigen in den Mittelpunkt zu stellen, dennoch darf die Herangehensweise gern variieren, was in der 5. Staffel bedauerlicherweise nicht gelingt und man deshalb froh sein kann, dass die Serie ihr wohlverdientes Ende gefunden hat.

Kritik zu Staffel 1

Kritik zu Staffel 2

Kritik zu Staffel 3

Kritik zu Staffel 4

Technische Details

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Pidax veröffentlichte die Blu-ray der 5. Staffel von The Tribe – Eine Welt ohne Erwachsene am 07. Oktober 2022 in hervorragender Bild- und Tonqualität in Deutsch und Englisch (jeweils in Dolby Digital 2.0). Die 52 Folgen der 5. Staffel mit einer Laufzeit von 17 Stunden und 20 Minuten sind vollständig auf einer Disc enthalten. Neben dem Episodenführer als Beilage gibt es als weiteren Bonus das Script als PDF und einen Audiokommentar von Serienschöpfer Raymond Thompson zu Episode 209 „Wo ist Tai-San?“ und zu Episode 260 „Der Zweikampf“.

Fazit

Die 5. und finale Staffel von „The Tribe – Eine Welt ohne Erwachsene“ ist eine wahre Wundertüte. Sie ist weit besser gelungen als die 4. Staffel, weil man vor allem die schreckliche Virtual Reality Handlung so gut wie weggelassen hat und mit der Bezugnahme auf Zoot wieder auf die ersten drei Staffeln stärker Bezug nimmt. Auch dank der neuen Charaktere und der Rückkehr alter Bekannter und dem neuen Handlungsort Liberty, kann die Serie nochmal auftrumpfen, weiß aber leider über die Dauer der Staffel nicht allzu viel damit anzufangen und spult bekannte Themen schematisch ab.

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