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Das Fantasy Filmfest 2014 - Unser Ré­su­mé

von Sebastian Stumbek

Das Fantasy Filmfest ist jedes Jahr eine Faszination sowie eine Herausforderung zugleich. Während ersteres vor allem für mich als Film-Fan spricht, ist letzteres Teil meiner Redaktionsarbeit. Letztes Jahr waren es an die 50 Kritiken innerhalb kürzester Zeit, und damit fast alle Festival Filme. Dieses Jahr wollten wir noch einen Schritt weiter: Alle Filme, alle Kritiken. Das war unser Kredo. Und hey, wir haben es geschafft!
Doch abseits der Arbeit (und davon gab es wahrlich eine Menge und hier auch an Dank an die anderen fleißigen Autoren) gibt es natürlich eine Menge Spaß, Horror, Trash, Sci-Fi, Skurriles sowie dieses Jahr auch irgendwie unbeschreibliches. So saß ich beispielsweise fassungslos vor „R100“ und brauchte Stunden, um das Gesehene überhaupt zu verarbeiten. Währenddessen hat mich „Under the Skin“ als Kritiker massiv gefordert. Für mich war es, auch wenn ich bei weitem nicht alle Filme sehen konnte, ein schönes Fest mit vielen tollen Filmen. Und noch viel mehr Empfehlungen. Es wird mir eine Freude sein, hier noch die fehlenden Lücken zu schließen. 



Meine Top 5: 

1. The Rover
Jeder der mich als Autor und Film-Fan kennt, weiß, dass vor allem Western mein Genre ist. Und während ich dieses Jahr mit „Mystery Road“ bereits einen hervorragenden (bis auf einige Mängel)  australischen Genre-Beitrag spendiert bekam, folgte mit „The Rover“ gleich der nächste Streich. Gnadenlos, apokalyptisch und darstellerisch herausragend, gab es hier einen Film, der mich doch im Nachgang mehr beschäftigte als ich zuerst dachte. 

2. Blue Ruin 
Rache ist ein Gericht … - na ja, ihr kennt die Sprüche ja. Doch was uns „Blue Ruin“ liefert, ist ein völlig normaler Kerl, der Rache üben möchte. Hier Fehler begeht, oftmals nicht genau weiß, was er machen soll und das ganz dabei ziemlich intensiv inszeniert. Tolles Genre-Kino, welches einmal mehr beweist, dass noch lange nicht alles erzählt ist. 

3. Starred Up
Für mich steht bereits eines vollkommen außer Frage: Jack O'Connell wird in den nächsten Jahren definitiv einen Oscar abräumen. Zwar wohl nicht für „Starred Up“ (da er dann doch zu unbekannt sein wird), aber vielleicht für den kommenden „'71“. Doch sei es drum, dass Gefängnis-Drama hat mich dennoch überzeugt und liefert ein Drama, welches gewaltvoll, skrupellos und auch gnadenlos ist. Tolles Kino. 

4. The Treatment 
Der Film von Regisseur Hans Herbots ist keineswegs leichte Kost oder etwas für zwischendurch. Und schon gar nichts für Menschen mit einem hohem Empathie Vermögen. Doch er hat mich gefesselt, mitgerissen und die düstere wie sehr authentische und reale Abwärtsspirale hat mich begeistert. Ein Thriller den man sich nicht entgehen lassen sollte. 

5. Go Goa Gone
Zombies in Indien? Das ganze hierbei mit einer Menge Blut, falschen Russen, einer verrückten Kiffer-Clique und komplett ohne Tanz? Natürlich musste ich mir diesen Film unbedingt ansehen. Zwar kam keineswegs ein neuer (oder indischer) „Shaun of the Dead“ heraus, doch Spaß hatte ich dennoch eine Menge. Hier kann das indische Kino auf jeden Fall noch gerne mehr nachlegen. 



Meine Flop 3:

1. R100
Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Bei den Sadomaso Szenen die mich bis ins Mark erschütterten, der Film im Film im Film Version oder das Finale, wo der Protagonist mit Granaten gegen Ninja-Nutten und eine Walküre antritt? Zugegeben, das klingt auf dem Papier irgendwie reizvoll. Aber der Film hat mir aufgrund seiner Frechheit und Ziellosigkeit wertvolle Lebenszeit geraubt. 

2. Life after Beth
Wie schön hätte es doch sein können: Zombies, ein wenig Liebe sowie eine vollkommen verrückte Beth, die nach und nach debil den Verstand verliert. Dazu ein schwarzer Humor und fertig wäre wohl die Zombie-Überraschung des Jahres geworden. Doch schade, die umgekehrte Version von „Warm Bodies“ funktionierte in vielen Teilen einfach nicht. Ein klarer Flop für mich. 

3. Wrong Cops
Ich mag die verschrobene wie anarchistische Art von Regisseur Quentin Dupieux. Allerdings fühlte ich mich hier dann doch etwas verarscht. Ohne Ziel, ohne Tiefe und vollkommen losgelöst (und aufgewärmt), gab es hier ein lauwarmes Comedy-Feuerwerk, welches nicht zünden wollte. Eine klare Enttäuschung. 



Leider verpasst: 


Nun, da gab es durchaus eine Menge, da ich zeitlich und räumlich nicht jeden Tag des Festivals dabei sein konnte. Bevor das Festival gestartet hatte, wollte ich auf jeden Fall „Man on High Heels“ sowie „Wolf Cop“ sehen. Letzteres war wohl nicht schlimm, ersteren muss ich noch nachholen. Doch durch meine Kollegen haben sich natürlich einige Filme als wahre Perlen entpuppt. Daher hier noch Filme die auf die Liste gekommen sind: „The Babadook“, „Housebound“, „iNumber Number“, „Patch Town“ und „Starry Eyes“. Ich freue mich schon. 



Fazit

Ich hab geflucht, geweint, gelacht, war fassungslos und fasziniert. Ergo war es ein tolles Fantasy-Filmfest. Und doch: Ich hätte mir vielleicht mehr Asia-Beiträge gewünscht. Gerne auch hier mehr historisches, da dies gerade in Südkorea einen Boom hat. Und auch in Sachen verrückter Trash geht definitiv mehr. Dies bleibt aber Meckern auf hohem Niveau. Tolles FFF 2014 und freu mich schon sehr auf nächstes Jahr. 

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