Das älteste Festival der Welt für animierte Filme geht in eine neue Runde. Vom 08. bis zum 14. Juni präsentiert das Annecy International Animation Film Festival wieder eine spannende Auswahl vielfältiger Werke aus über 50 Ländern. Anstelle eines Spielfilms eröffnet diesesmal eine Kollektion aus fünf Kurzfilmen das Programm. Selbiges bietet euch alles vom Anime bis zum abstrakten Experimentalfilm, Fundstücke von den bekanntesten Festivals und Premieren, vom Kindergeschichten für die Allerjüngsten bis zum Midnight Movies.
Für ihr Lebenswerk werden Simpsons-Schöpfer Matt Groening, Regisseur Michel Gondry (Golden) und die Animationskünstlerin Joanna Quinn (Famous Fred) mit dem Crystal Award geehrt. Das führt gleich zu einem heimlichen Highlight der diesjährigen Ausgabe. Deren besonderer Fokus, der in jedem Jahr einem anderen Land gewidmet ist, gilt Ungarn. Von dort stammt József Gémes meisterlicher Heroic Times (Daliás idők), an den 1985 der in diesem Jahr erstmals verliehene Crystal Award ging. Die Adaption eines dreiteiligen Versepos um den Sagenhelden Miklós Toldi, deren Bilder an klassische Gemälde erinnern, wird zu diesem Anlass wieder auf der großen Leinwand zu sehen sein.
Ebenso Áron Gauders Animations-Comedy The District und das mystische Märchen Sohn der weißen Stute von Marcell Jankovics (der animierte übrigens zuletzt eine TV-Animationsserie über Toldi, der in Ungarn offenbar ziemlich populär ist) sowie György Kovásznais surreal-satirische Beziehungskomödie Bubble Bath. Der einzige Langfilm des für seinen cartoonesken Kurzfilme bekannten Regisseurs ist einer jener vergrabenen Animationsschätze - zu Unrecht vergessen, übersehen oder verkannt - die Annecy immer wieder ausbuddelt und präsentiert. Wir nehmen das Festival wieder zum Anlass, euch mit einer Auswahl an Kritiken einen kleinen Einblicks ins Festival-Programm zu geben. Viel Spaß!
Das Poster von Raman Djafari stimmt euch auf den animierten Kino-Kosmos ein.