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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

An seinem Hochzeitstag besucht der exzentrische, etwa vierzigjährige Ladendekorateur Zsolt Mohai Anna Parádi und bittet sie, seine Ehe mit Klára Horváth abzublasen. Es folgen Drama und Musikeinlagen, in denen sie über Romantik, Treue und Ehrgeiz sprechen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

War György Kovásznai (Mesék a müvészet világábólkomplett auf Drogen, als er sein psychedelisches Meisterstück schuf? Wie immer dem sei, die hyperbolische Musical-Comedy ist ein animiertes Ausnahmewerk, das man mindestens zweimal sehen muss: einmal high und einmal nüchtern. Alternativ auch zweimal high und keinmal nüchtern, denn letztes zu bleiben fällt schwer angesichts der berauschenden Wirkung des surrealen Sittentheaters. Jenes ist im besten Sinn ein Produkt seiner Zeit: übersprudelnd von visueller Experimentierfreude, vibrierend von laszivem Lebensdurst und pulsierend von einem schwindelerregenden Jazz-Score.

Die süffisante Story ist eine heimliche Ménage à trois (oder quatre) zwischen Studentin Anikó (Sprecherin: Vera Venzcel, Gesang: Kati Bontovits), Zsolt (Kornél Gelley, Gesang: Albert Antalffy) und Zsolts Verlobter Klári (Lenke Lorán, Gesang: Katalin Dobos). Sie ist obendrein Anikós beste Freundin, aber ander als ihr mondäner Stil erwarten lässt, innerlich Hausmütterchen mit Familienplänen. Ihr Zukünftiger strebt indes nach einer Künstlerlaufbahn und scheut die drohende Traditionalismus-Tristesse von Monogamie und Nachwuchs. Ein modernistisches Großstadt-Apartment ist Hauptschauplatz des amourösen Techtelmechtel. 

In jenem manifestieren sich neben universellen emotionalen Dilemmata - Bindungsangst, Matrimania und emotionale Emanzipation -  auch die gegensätzlichen gesellschaftlichen Tendenzen der Ära. Alternative Partnerschafts- und Lebensmodell verdrängt ein neuer Traditionalismus im Zuge des konservativen Backlash. Parallel dazu zeigen sich die Kontraste des kalten Krieges, Materialismus und Kollektivismus, symbolistisch überspitzt in den chimärenhaften Szenarien. Collagen-Technik, Abstraktion, kubistische Figuren, expressionistische Farbintensität und schwarz-weiße Feinzeichnungen kollidieren und konvergieren in den halluzinogenen Vignetten. Im Taumel János Másiks mitreißenden Soundtracks wird der visionäre Experimentalfilm zum cineastischen Happening. 

Fazit

Musical, Gesellschafts-Satire, Sittenbild, RomCom, Arthouse-Parabel: György Kovásznais animierter Underground-Kultfilm verbirgt in seinem subversiven Szenario ebenso viele systempolitische und zeitgeschichtliche Anspielungen wie stilistische Formvielfalt. Dazu ist der einzige Langfilm des ungarischen Regisseurs, dessen skurriler Stil sich in einer Serie cartoonesker Kurzfilme entwickelte, eine energetische Hymne an Lust und Leben. Letztes entglitt dem Filmemacher während der Animations-Arbeit bereits. Mit 49 Jahren verstarb Kovásznai 1983 an Leukämie. Bubble Bath ist sein manisches Monument, in das man immer wieder eintauchen kann. 

Kritik: Lida Bach

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